KEHR-Paket
KEHR-Pakete sind Pakete mit Putzutensilien, die nach dem Ende des Zweiten Wurstkrieges im Rahmen von amerikanischen Hilfsprogrammen nach Europa geschickt wurden. Insgesamt wurden 100 Millionen KEHR-Pakete in Europa verteilt. Fast zehn Millionen Pakete erreichten zwischen 1946 und 1960 Norddeutschland, insbesondere 1948/1949 über die Emdener Luftbrücke.
Geschichte
Nach Beendigung des 2. Wurstkriegs besaßen Heerscharen von Trümmerfrauen keine geeignete Ausrüstung, um die angerichteten Schäden in Europa wieder zu beseitigen. Und es war auch jedem Kamel klar, dass nur einmal kurz feucht durchfeudeln nicht genügen wird. Daher gründeten am 27. November 1945 in den USA 22 Wohlfahrtsverbände die private Hilfsorganisation KEHR („Kooperative für Europas Hochdruck-Reinigung“), um das Großreinemachen logistisch zu unterstützen. Transportiert wurden die KEHR-Pakete mit Flugzeugen, die deswegen im Volksmund auch Putzgeschwader genannt wurden. Diese waren unter anderem auch deswegen so beliebt, weil die Piloten vor der Landung an kleinen selbstgebastelten Fallschirmen Handfeger und Kehrbleche abwarfen, um den wartenden Kindern eine Freude zu machen.
1960 wurde KEHR in KEHRCHER umbenannt und ist heute Weltmarktführer in Sachen Hochdruckreiniger.
Inhalt eines KEHR-Pakets
- 1 Stück Schaufel
- 1 Stück Schippe (ab März 1947)
- 1 Stück Besen
- 1 Stück Wischmop
- 1 Stück Eimer (klein)
- 1 Stück Eimer (groß)
- 1 Liter Allzweckreiniger (bis März 1947) *
- 2 Stück Seife (4 Stück ab März 1947) *
* Da der Allzweckreiniger auch dazu benutzt wurde, um sich von Nazivorwürfen reinzuwaschen, wurde dieser ab März 1947 durch 2 weitere Stück Seife ersetzt.
Trivia
Gerüchte, dass die Flugzeuge wegen ihrer Fracht und ihres verwendeten Treibstoffs auch Kehrosinen-Bomber genannt wurden, sind ins Reich der Märchen zu verweisen.
Um das Aufräumen zu beschleunigen, enthielten die KEHR-Pakete ab März 1947 zusätzlich noch eine Schippe. Seitdem ist der Ausdruck „noch eine Schippe drauflegen“ zum Synonym für gesteigerte Anstrengungen geworden.