Leichenschmaus

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Eine Angelsächsische Tradition, die bis auf das 16. Jahrhundert zurückgeht.

In einer nicht weiter Bezeichneten Quelle (nennen wir sie einfach einmal die Quelle W) steht:

'Ein Leichenschmaus (Beerdigungskaffee, Flannerts, Leidessen, Leichenmahl, Raue, Trauerbrot oder Tröster, im süddt. Sprachgebrauch auch Umtrunk, im rheinischen Sprachgebrauch Reuessen, in Altbayern Kremess) ist das gemeinschaftliche Essen oder Kaffeetrinken der Trauergäste unmittelbar nach einer Beerdigung, das von der Familie des Verstorbenen ausgerichtet wird'


Das ist natürlich grundlegend falsch.

Zwar ist ein Leichenschmaus das gemeinschaftliche Essen der Trauergäste, allerdings seit der Erfindung des Kühlschranks nicht mehr unmittelbar, und auch auf den Kaffee wird neuerdings aus Zeitgründen verzichtet. Und es ist ebenfalls nicht wahr, dass das gesamte Mahl von der Familie des Verstorbenen ausgerichtet wird - dazu sind nicht genügend Verwandte vorhanden. Daher liegt es lediglich in der Pflicht der Familie, das Hauptmahl auszurichten.


Ein Leichenschmaus ist das gemeinschaftliche Essen der Leiche auf der Beerdigung. Diese Sitte war bereits in vorgeschichtlicher Zeit bekannt und besteht in vielen Gegenden Europas schon seit der Steinzeit.

Der Leichenschmaus soll den Hinterbliebenen signalisieren, dass das Leben weitergeht und der Tod nur eine Station des irdischen Lebens darstellt. Das gemeinsame Essen des Toten bietet einen zwanglosen Rahmen, in dem Geschichten rund um den Toten erzählt werden. Das Erzählen von Anekdoten dient zur Auffrischung der positiven Erinnerungen aus besseren Zeiten des Beerdigten und soll so den unmittelbaren Ekel vor dem Toten verdrängen (z. B. im Fall einer längeren Krankheit). Die durch den Alkohol dabei oft entstehende Heiterkeit kann helfen, Emotionen abzubauen und die Trauernden wieder positivere Gedanken fassen zu lassen. Der Leichenschmaus kann helfen, satt zu werden und Abstand vom traurigen Anlass zu gewinnen und wieder eine gewisse Normalität zu erreichen.


Siehe auch: Anatomie Siehe nicht: Wikipedia