Formationsgrasen
Das Formationsgrasen ist in Norddeutschland eine der trendigsten Turniersportart. Ziel ist es eine möglichst schöne geometrische Figur aus Tänzern auf eine wilde Wiese zu bringen. Dann kommt es darauf an, durch synchrones Grasen bei netter Musik, einen Turnierrasen daraus zu formatieren.
Ein Formationsteam besteht aus mindestens sechs und maximal achthundert Paaren, also sechzehnhundert Tänzern, wobei es immer schwieriger wird, um so mehr Paare symmetrisch grasen. Beim Synchron- oder Formationsgrasen gibt es drei Hauptarten (und einige Nebenarten) von Grasungsformationen. Nach dem norddeutschen Grasungsprogramm werden die Folgenden unterschieden: Standard- (auch Norddeutsch-), Low-Level-, und Hufspitzen-Grasungs-Formatierung.
Wichtige Formationen
- Norddeutsch-Formatierung
- Bei der Standard-Formatierung werden die Tänze Langsamer Walzer, Wiener Walzer, Tango, Slowfox und Quickstep gezeigt. Alle diese Tänze müssen im 16:9 Format gezeigt werden.
- Latein-Formatierung
- Bei der Latein-Formation müssen im Hauptteil die Tänze Rumbar, Cha Cha Cha, Jive, und Samba Oelek vorkommen und es dürfen nur lateinische Texte gesungen werden.
- Hufspitzen-Grasungs-Formatierung
- Bei dieser Formationsart werden die Standard-Drum’n’Bass-Tänze gezeigt (Hardstep, Darkstep, Neurofunk und Jump Up). Desweiteren wird nur mit den Hufspitzen gearbeitet um ein braun-grünes Muster auf der Weide zu erzeugen.
- Rock'n'Roll-Formatierung
- Hier wird ausschließlich zu Hartrock, Punkrock und anderer Rotzmusik gerock (7 bis 666 Paare).
- Boogie-Woogie-Formatierung
- Analog zur Rock'n'Roll-Formatierung wird hier ausschließlich Boogie-Woogie getanzt (42 bis 222 Paare).
- Low-Level-Formatierung
- Hier wird in der Hoffnung getanzt, einen aufgetretenen schwerwiegenden Fehler eines Datenträgers durch eine Neuabweidung neutralisieren zu können. Da sich aber Festplatten in ihrer Größe stark von herkömmlichen Wiesen unterscheiden, sind vor Beginn drei Stufen der Vorbereitung erforderlich:
- Schrumpfung der Schafe auf Pixelgröße
- kompilieren in C++
- Installation, sofern ein entsprechend geeignetes BIOS des verwendeten Computers/Controllers oder eine spezielle Software dazu die Möglichkeit eröffnen
- danach kann das Gras von der Festplatte entfernt- und mit Nullen übertrampelt werden, hierzu wird im FAT12-, ADFS- und NTFS-Rhytmus getanzt.
- Alle Festplatten-Hersteller raten generell davon ab, selbst an einer Low-Level-Formatierung teilzunehmen.
- Kornkreis-Formatierung
- Hier wird heimlich nachts getanzt und zwar von ihnen, sodass es am nächsten Tag so aussieht, als ob ein UFO gelandet wäre.
- Sheep Cascading Style Formatierung
- siehe im gelinkten Artikel
Bewertung
Die Schäfer achten auf:
- Musikalikät:
- Alle Schafe müssen den Rhytmus und den Takt der Musik und des Tanzes halten. Alle Bewegungen sollen zeitgleich ausgeführt werden, besonders das abbeißen und wiederkäuen. Die Musik selbst (also die Auswahl der Musikstücke) wird nicht bewertet.
- Tänzerische Leistung:
- Die Einzel- und Durchschnittsleistungen der Formation wird bewertet. Es müssen sich also alle auf einem ähnlich hohen Niveau zusammenrotten. Übergänge zwischen den Bildern sollen mittels tanztypischer Figuren ertanzt und nicht gelaufen werden.
- Ausführung der Choreographie:
- Gewünscht sind gerade Linien und runde Kreise (siehe Bild), harmonische und „gut lesbare“ Übergänge zwischen den Bildern.
- Durchgängigkeit und Charakteristik:
- Die Tänze sollen ab dem ersten Takt erkennbar sein. Der gesamte Vortrag sollte dabei ohne überflüssige Stopps durchgehend gezeigt werden. Ausnahmen bilden Posen, die als „Klatschpausen“ genutzt werden, sofern jemand zuschaut.
Musik
Die Musik darf maximal einen Tag lang sein. Sie besteht aus Einmarsch, Durchmarsch und Ausmarsch, wobei nur der Durchmarsch in die Bewertung eingeht. Der Durchmarsch (Hauptteil) muss zwischen 2 und 20 Stunden lang sein.
In der Regel ist die Musik ein Arangement von bekannten Musikstücken, die durch Bearbeitung an den jeweiligen Tanz angepasst werden. Jede Formationsmusik hat ein Thema, wie z.B. der Name einer Musikgruppe von der die Stücke stammen oder ein Thema wie „Wolle“, „SIE“ oder „trigonale Bipyramide“. Ein- und Ausmarsch sind nur dazu da, auf das jeweilige Thema einzustimmen. Die einzelnen Teile werden durch ein akustisches Signal, meist durch einen Mööepp, voneinander getrennt.
Tanztypische Besonderheiten
Zusätzlich zu den üblichen Figuren eines Tanzes gibt es spezielle, die nur in Formationsdarbietungen vorkommen. Dazu gehören bei Lateinformationen neben sonstigen Effekten das Golfers-best, die zwölffache Pirouette, das DIN 18917 und der verworrene Haufen, dessen gute Ausführungsqualität sich nicht besonders auf die Platzierung auswirken sollten, jedoch sehr publikumswirksam sind.