Hans Wurst

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Kindheit und Jugend

Hans Gebhard Nieserolf Wurst wird angeblich am 6. Mai 1931 in Bielefeld geboren, wo er die Penaten-Elementarschule besucht. Neben der Schule lernt er in der Höckler-Jugend das westostfälische Liedgut kennen. Damaligen Volksgenossen ist heute noch seine mitreißende Interpretation von "Hänschen klein" auf der Blockflöte in lebhafter Erinnerung.

Mit Beginn des Zweiten Wurstkrieges beginnt Hans neben der Liebe zur Musik auch - nomen est omen - kulinarische Interessen zu entwickeln. Trotz elterlichen Verbots schnitzt er aus Knackwurstmasse kleine Kamele, die er im Gasherd verkokeln lässt. So nähert sich der junge Hans spielerisch dem Gebot der Zeit, welches nach Männern der Tat ruft.

Die Stunde Null

Gegen Kriegsende ist er Gruppenmeister im Onanieren, doch ist dieser Ruhm nur von begrenztem Wert, da man dafür auf dem Schwarzmarkt nichts kaufen kann. Enttäuscht über den sang- und klanglosen Abgang Höcklers sieht sich Hans Wurst nach neuen Idealen um. Beim 106th Infamous Battalion in Oberthulba bewirbt er sich unter dem Namen Jack Sausage um eine Stelle als Laufbursche. Die Beschäftigung endet aber nach kurzer Zeit, da er immer noch gern an Kamelen herumkokelt, wenn er nicht gerade zur Selbstbelustigung eine Hand in der löcherigen Hosentasche hat.

Dem kulinarischen Antrieb folgend verdingt er sich bald als Bäckerlehrling, wo er nun ganz legal Blätterteig-Kamele mit Rosinenaugen in den Gasofen schieben darf. Nebenher avanciert er zum Schriftleiter der Lehrlingszeitung DIE BACKPFEIFE. Sein Leitartikel "Warum wir einen neuen Höckler brauchen" findet wohlwollenden Anklang beim Inhaber der Bäckerei, der sich fortan rührend um den jungen Wurst kümmert.

Autoerotik in Bückeburg

Zu blöd auch: Wurst will nicht anbeißen

Mit Beginn des Wirtschaftswunders erwirbt Wurst mit Ach und Krach den Führerschein und übernimmt als Handlungsreisender eine Generalvertretung für Garnrollen im Großraum Bückeburg. Diese Tätigkeit kommt seinen autoerotischen Neigungen sehr entgegen, die er nun in seinem Kleinwagen der Marke Lloyd ausleben kann. Seine Freizeit widmet er der Verzierung des Autos mit Rallyestreifen und dem Ausbessern von Dellen in den Radkappen. Avancen einer Bückeburger Pilsstubenwitwe, die sich ein Bratkartoffelverhältnis mit Wurst wünscht, wehrt dieser erfolgreich ab.

Freundschaft in Buxtehude

Statt dessen zieht er mit seinem als "Aquavit-Kalle" bekannten Bekannten zu dessen Mutter nach Buxtehude. Kalles Plan, das Haus der gebrechlichen Mutter zu versaufen, findet Wursts ungeteilte Zustimmung. Bald nach der Ankunft in Buxtehude verpfändet Hans Wurst den Kleinwagen für umgerechnet 62 Euro, die er in zwei Paletten Magenbitter anlegt. Partner Kalle organisiert derweil einen Einkaufswagen, von dem aus die beiden für kurze Zeit die Buxtehuder Alkoholistengemeinde versorgen. Als der Nachschub ausbleibt, überlässt Hans Wurst das Geschäft seinem Partner Kalle und geht nach Pinneberg, um dort die Nachfolge des stadtbekannten Eckenstehers "der faule Paule" anzutreten.

Die Pinneberger Jahre

Dieses wahrscheinlich letzte Foto aus dem Jahr 1993 zeigt Hans Wurst bei einer Arbeitspause in der Fußgängerzone

Über Wursts Lebensabschnitt in Pinneberg ist wenig bekannt, außer dass er das Amt des Eckenstehers zuverlässig und zur vollen Zufriedenheit der Insassen dieser Stadt ausübte. Sein größter Wunsch, noch einmal ein Kamel ankokeln zu können, dürfte dagegen unerfüllt geblieben sein.

Hans Wurst wurde zuletzt 1995 mit einer Gruppe von Berufsbiertrinkern vor dem Penny-Markt am Rex-Gildo-Ring gesehen. Danach verliert sich die Spur eines großen deutschen Wichsers, der sich bis zuletzt treu blieb. Ihm ist dieser Artikel in ehrendem Andenken gewidmet.

Literatur


  • Wurst, Hans: Warum wir einen neuen Höckler brauchen. Die Backpfeife 2. Jg. (1948) Nr.6, S.1-2.
  • Baumanns Agentur für schlechten Geschmack (Hrsg.): Große Nulpen unserer Zeit Bd.XIV. Rheda-Wiedenbrück, 1996.

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