Antigeld

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Mit der Einführung von Antigeld ist dem Finanzwesen ein Durchbruch historischen Ausmaßes gelungen. Wirtschaftsfachleute sprechen häufig bereits von einer kopernikanischen Wende des Geldwesens.

Mängel des Geldwesens

Dem bisherigen Geldkonzept haftete stets der Makel an, auf reinen Glaubenssätzen zu beruhen. Da sich Geld in der Natur nicht nachweisen ließ, konnte es von Kritikern leicht als Einbildung abgetan werden. Tatsächlich haben Begriffe wie Kreditwesen ihre Wurzel im lateinischen credo, also dem Glauben. Neidisch blickten die Ökonomen daher auf die Physik, die mit wunderbaren Dualismen wie Materie und Antimaterie und mit Konzepten wie dem Energieerhaltungssatz schlüssig und ohne Rückgriff auf den Glauben die Welt erklären kann.

Dinkelbiers Lösungsansatz

Das Konzept des Antigeldes ist dabei nicht neu; es musste lediglich als solches entdeckt werden. Vorläufer von Antigeld trugen unschöne Bezeichnungen wie Schulden, Pump, offene Rechnung, Forderung und so weiter, was ihrer Beliebtheit nicht gerade förderlich war. Ökonomen wie Prof. Adam Dinkelbier (Fachbereich BWL der FH Bruchköbel) suchten bereits seit einigen Jahrzehnten nach einem passenderen Gegenstück zum herkömmlichen Geld. Als Dinkelbier eines Tages bei Durchsicht seiner Kontoauszüge ein Minuszeichen vor dem Saldo entdeckte, kam ihm der entscheidende Gedanke. In Wirklichkeit, so Dinkelbier, hatte er nicht einfach zu viel Geld ausgegeben, sondern einen Überschuß an Antigeld eingenommen.

Geburt einer neuen Theorie

Weitere Forschungen ergaben, dass dem gesamten Geld der Welt etwa die gleiche Menge von Antigeld gegenüber stehen müsste. Dieses galt es aufzuspüren. Dinkelbier und Kollegen wurden relativ schnell fündig, denn sie entdeckten das magische Minuszeichen nicht nur auf Kontoauszügen, sondern auch auf Tankstellenquittungen und selbst in den Bilanzen von großen Industrieunternehmen. Nun fehlte nur noch der materielle Beweis.

Die Münzprobe

Beim Kontakt zwischen einem Euro (links) und einem Anti-Euro (rechts) werden beide lautlos ausgelöscht

Durch gute Beziehungen gelang es, die Europäische Zentralbank zur probeweisen Herstellung von Antigeld zu bewegen. Die für den Test produzierten Münzen im Wert von -1 Euro erfüllten auf Anhieb alle Erwartungen: beim Zusammentreffen mit einer herkömmlichen Münze von +1 Euro trat eine vollständige Neutralisation des Geldwertes auf exakt 0 Euro ein. Mehr noch: die Reaktion verlief im physikalischen Sinne als vollständige Annihilation, also ohne Freisetzung von Energie. Man hatte nun eine Geld-Antigeld-Reaktion ohne störendes Knallgeräusch und ohne Hitzeentwicklung, mithin eine komplette Emulation der lautlosen Bank-Transaktionen mittels Bargeld.

Ausblick

Die Umsetzung des Antigeld-Konzeptes verspricht einen drastischen Zuwachs an Flexibilität im gesamten Wirtschaftsleben. Finanzämter können ihren Steuerbescheiden künftig gleich die entsprechende Menge Antigeld beifügen. An Fahrkartenautomaten hat der Kunde die Wahl, entweder Geld einzuwerfen oder sich Antigeld auszahlen zu lassen, das er nötigenfalls auf sein Bankkonto einzahlen kann. Lediglich bei der Preisauszeichnung im Handel wird sich der Kunde umgewöhnen müssen. Das Paar Schuhe für 79 Euro wird künftig -79 Euro einbringen.

Eine Problematik stellt noch die ungewohnte Großzügigkeit dar, die sich im Umgang mit dem Antigeld zeigt. So fiel vor kurzem eine Großmutter auf, die ihrem Enkel Antigeld im Wert von 300 Euro schenkte. Aber auch hier ist Dinkelbier einer Lösung auf der Spur...

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