San Labello
San Labello ist die südlichste Insel des im Kindischen Ozeans gelegenen Atolls von Kalau. Ihren Namen verdankt sie dem gleichnamigen Volksheiligen, den fromme Kalauer traditionell zum Schutz vor trockenen Lippen anrufen.
Heute gilt San Labello als die Partyinsel des Atolls. In der an der Nordküste gelegenen Bezirkshauptstadt Ramba Zamba konzentrieren sich in den Sommermonaten bis zu 98% der kalauischen Bevölkerung. Großer Beliebtheit erfreut sich das gepflegte Strandrestaurant Kalauermann Nummer Sex. Das Hotel "Au Duc drole" geriet 1962 in die Schlagzeilen, als die kalauische Pozilei dort Flegel-Herausgeber Adolf Zahnstein und zwei seiner Redakteure verhaftete (Flegelaffäre).
Alle zwei Jahre findet in Ramba Zamba die Biennale statt, die schon so manchem cineastischem Meisterwerk den Weg zum Weltruhm geebnet hat: 1969 wurde dort etwa Rolf Rammelsbergers tiefgründiges Filmepos Hüpfende Höcker in Huganda mit dem Goldenen Schwanz ausgezeichnet. Bei der großen Gala im Filmpalast waren auch die Hauptdarsteller Kamelina Pornobrigida, Ölgöz Gezüruk und Dieter Böhlen anwesend.
Etwas westlich der Bezirkshauptstadt liegt das feinere Seebad Etepetete, das 1911 durch Zusammenlegung der kalauischen Piratennester Etep und Ete entstanden ist (eigentlich frz. „Etep-et-Eté“). Für das dort verkehrende Publikum ist diese Geschichte jedoch vom Touristikministerium etwas gepimpt worden. Der Name, so sagt man, gehe auf das französische „peut-être Été“ zurück, was als „Vielleicht ist Sommer“ werbewirksam übersetzt wird. Auf seiner berühmten Promenade de Schneuselle reihen sich heute die Läden von Giorgio Arroganti und Hugo Stuss, von Pierre Cretin, Zwingli Groß und Schokokamel aneinander; Tommy Hilfsfischer und Bene Beton sind ebenso vertreten wie Laura Bigotti und Vulgari. Der Kamelhengst von Welt kauft dort freilich eine fette Prolex oder wenigstens einen Brätling sowie ein Paar rahmengenähte Kirch-Schuhe.