Schilderwald
Der Schilderwald ist der Stadtwald der Schildbürger. Da, wo sonst in Städten und Gemeinden Alleen angepflanzt werden, wird in Schilda eine Reihe von verzinkten Rohren in regelmäßigen Abständen in den Straßenrand eingelassen und mit Verkehrsschildern bestückt. Durch eine systematische Anordnung der Schilder wird eine Schilderdichte von 14 Verkehrsschildern pro 100 Meter erreicht, was ein relevantes Alleinstellungsmerkmal für diese Kommune darstellt.
Um dem Autofahrer Gelegenheit zu geben, den Inhalt der Verkehrschilder auch zu verinnerlichen, wird die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf dieser Allee auf 30 km/h begrenzt, was auf ein überdurchschnittliches Fürsorgeverhalten der Stadtväter von Schilda schließen lässt.
Leider verlieren aber selbst die Stadtväter auf dieser Strecke die Übersicht: das Schild Nummero 14 in der Reihenfolge auf dem Foto dieser Allee ist gesetzlich nicht mehr zugelassen: Die Dame mit dem Kind hat einen unmodischen Rock an! Glücklicherweise hat das Verkehrsministerium mit Rücksicht auf die klamme Kasse der Kommunen entschieden, dass diese Schilder noch nicht mit modischeren Kleidungsstücken versehen werden müssen. Da die Kommunen keine Billiganbieter von Röcken beauftragen dürfen, sind mehrere Millionen Euro für den Austausch der Bekleidung auf den Schildern kalkuliert worden! Das muss ja nicht sein. Da die Dame garantiert kein eigenes Einkommen hat, wären hier doch die Hartz IV Sätze anzuwenden!