News:2011-12-17 – Tier des Jahres: Der Juchtenkäfer
Das Tier des Jahres ist 2011 zum ersten Mal seit langem keine Kamel-Art, sondern ein Insekt: Der Juchtenkäfer, dessen Schutz in Schwaben den allerhöchsten Stellenwert hat, hat der weltweiten Bürgerprotestbewegung ihren ersten und einzigen Achtungserfolg beschert: Die Bahn muss ihre Arbeiten am Grundwassermanagement für Stuttgart 21 einstellen, weil der Bestand des nur im Stuttgarter Schlossgarten vorkommenden Juchtenkäfers gefährdet würde.
S21-Projektleiter Volker Käfer entschuldigt die Unannehmlichkeiten, die dadurch in Zukunft entstehen. Der Kellerbahnhof wird nämlich ohne das sogenannte "Grundwassermanagement" ständig unter Wasser stehen. Reisende können also nur im Neoprenanzug auf die Bahnsteige, damit sie im kalten Wasser nicht erfrieren. Bei einem zu erwartenden Wasserstand von einmeterfünfzig werden kleine Menschen und Kinder von Schlauchbooten aus in die Züge einsteigen. Zum Einsteigen werden im Stuttgarter Tiefbahnhof nicht mehr Waggontüren geöffnet, sondern Ein- und Aussteigen erfolgt durch die Waggonfenster, damit die Züge nicht voll Wasser laufen. Vor der Einfahrt in den Tiefbahnhof erden die Waggons mit Bleiplatten beschwert, damit sie auf den Schienen bleiben statt aufzuschwimmen. Als Anfahrhilfe werden die Züge vorn und hinten mit eine Schiffsschraube versehen.
Volker Käfer nennt die neue Notlösung Stuttgart 21 Plusplus. Zum Plus für die Reisenden kämme jetzt noch das Plus für die Natur.