Kai Dieckmann

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Kai Dieckmann ist der aktuelle Königsmörder in Deutschland. Doch im Gegensatz zu Brutus oder einem gewissen „Mackie“ benutzt er dazu kein Messer sondern etwas, was er „Zeitung“ nennt. Auch gehen dabei oft mehr als nur die drei Groschen über die Bühne.

Generell handelt er nach dem Prinzip, dass, wenn man es selbst kaum zu etwas gebracht hat, man dann wenigstens jemanden, der es zu was gebracht hat, zu Fall bringen muss. „Denn es kann ja nicht sein, dass es jemand weitergebracht hat als ich: das konnte doch nicht mit rechten Dingen zugehen!“ Mit diesem Grundsatz trifft er den Nerv eines jeden LesersBILD“-Zeitung- Anguckers. Nach Ansicht renommierter Zeitungsverlage muss dieses sogenannte Boulevardblatt darum fürchten, dass ihm der Status Zeitung aberkannt wird. Eine Zeitung soll schließlich aktuelle Tagesinformationen vermitteln, für die gute journalistische Arbeit aufgewendet werden muss. Seitdem Kai Dieckmann dort Chefredakteur ist, ist das jedoch nicht mehr der Fall. Im Gegenteil: es stehen nur Misserfolge auf der Liste:

  • Während der Berichterstattung im Kachelmann-Prozess stand er auf der Verlierer-Seite und hat mit sicherem Instinkt die untauglichste Prozessberichterstatterin erwählt und entsandt. Dieser Prozess ging in die Geschichte ein als schlechtestes Beispiel der Medientätigkeit. Trotz seiner Vorverurteilung musste Kachelmann freigesprochen werden, was die Berichterstatterin bedauerte, weil auch wenn er unschuldig ist, war das ein schlechtes Zeichen!
  • Der berüchtigte Karl Theodor zu Guttenberg wurde durch Dieckmann gefördert (das heißt: ohne eigene erkennbare Leistung zeigen zu müssen wurde er bis zum Bundesminister lanciert, sogar mit besten Aussichten für den Kanzlerposten) und gefordert (das heißt: wer durch den ehemaligen Minister Guttenberg fristlos zu entlassen ist, stand Tags zuvor in einer Kolumne der BILD-Zeitung). Dieser zu Guttenberg ist aber trotz BILD in seinem eigenen Sumpf untergegangen, denn sich selbst an den Haaren dort wieder herauszuziehen scheiterte möglicherweise an der Frisur.
  • Christian Wulff war der nächste Versuch von Dieckmann auf die Politik Einfluss zu nehmen. Pech nur, dass dieser Bundespräsident in Deutschland normalerweise gar keinen Einfluss auf die Politik hat. Zwar hat sich Wulff während der ganzen Affäre ziemlich naiv und unbedarft angestellt, aber er blieb im Amt. Lediglich die Methoden Dieckmanns kennt nun ganz Deutschland: aus privaten, im Affekt gemachten Mitteilungen zu zitieren, für die sich der Anrufer schon entschuldigt hat, um den Anrufer doch noch zu vernichten. Selbst den gesamten Wortlaut zu veröffentlichen hätte höchstens ein weiteres schlechtes Licht auf Dickmann geworfen: denn wenn da wirklich etwas ganz Anderes hätte dringestanden (und nicht nur etwas, was man möglicherweise auch anders verstehen kann) dann hätte Dieckmann diese Abschrift skrupellos gedruckt!

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