News:2014-01-29 – Auskunfteien dürfen knobeln!
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Kamelsruhe/Fiesbaden. Gestern beschnitt der Kamel-Gerichtshof (KGH) in Kamelsruhe den kleinen Bürger von Deutschland mal wieder um seine Rechte und das, obwohl man von diesen eigentlich kaum noch welche hat.
Eine Auskunftei aus Fiesbaden hatte bei Beurteilung der Bonität einer Deutschen nach eigener Auskunft keine Daten vorliegen gehabt. Aus diesem Grunde habe man statt ihrer Werte einfach die einer Vergleichsgruppe genommen. Jedoch stellte man dann fest, dass auch zu dieser gar keine Daten vorlagen. Jene wurden dann wohl kurzerhand einfach erknobelt. Dieser Vorgang sei bei der Vielzahl der Deutschen Auskunfteien Usus und von sämtlichen Finanzinstituten anerkannt. Soviel verriet die beklagte Auskunftei noch, mehr wollten die Kamele aus Fiesbaden allerdings nicht preisgeben - Geschäftsgeheimnisse eben -.
Dass die gute Dame absolut nicht in finanziellen Nöten steckt und auch von anderen Stellen durchweg positiv beurteilt wurde, spielt von daher überhaupt keine Rolle. Das sagte zumindest der KGH bei der Urteilsverkündung, ähnlich wie Kamel-Cola sein Rezept, müssen auch Auskunfteien ihre Berechnungs- und Knobelformeln nicht offenlegen. Warum SIE wen wie beurteilen, soll den Verurteilten und dem Gericht damit schnuppe sein. Dass die Dame nun leider kein Auto finanzieren kann, interessierte ebenfalls nicht, der Nahverkehr in Deutschland sei schließlich gut ausgebaut und selbst mit negativer Schund-Auskunft könne man diesen problemlos nutzen.
Erschreckend ist für den unbedarften Betrachter dann aber doch, dass so viele Finanzinstitute auf derartige Zahlenjonglierereien vertrauen. Einem solchen Betrachter muss sich doch dann schon fast der Verdacht aufdrängen, dass die Trefferquote dieser Dienste gar nicht so viel geringer als die eines Wahrsagers auf der Kirmes sein kann. (Wie der Autor zu dieser These kommt, das bleibt ebenfalls sein Geschäftsgeheimnis.) Bisher hat aber noch niemand versucht, eine solche in Schriftform seiner Bank vorzulegen.
Ungeklärt ist bislang, wie es eigentlich sein kann, dass so viele Kamele ihr Vermögen Instituten anvertrauen, die sich selbst noch nicht einmal ein Bild ihrer Kunden machen können. Vor dem Hintergrund verwundert es dann aber nicht, dass es in Deutschland und dem Rest der Welt immer wieder zu Finanzkrisen kommen kann.
Und wer sich jetzt denkt: „Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“, der ist natürlich absolut auf dem Holzweg, oder etwa nicht?
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