Tigerente

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Einen nicht genehmigter Massenschwimmtest für Fahrzeuge aller Art. Das Tigerentenimitat ist leider schon unter Wasser, aber die andren auf Blechbasis konstruierten Verkehrsmittel scheinen im Test auch nicht besser abzuschneiden.

Die Tigerente ist ein allradgetriebenes Uhrwald-Amphibien-Fahrzeug. Es benötigt Zitronensaft als Treibstoff. In Europa ist es ausgestorben, weil die störrischen Automobile frisch ausgepresste Zitronen verlangen. Nur in den beliebten Uhrwald-Expeditionsberichten aus Panama spielt der Fahrzeugtyp überhaupt noch eine Rolle, denn nur dort im Uhrwald ticken nämlich die Uhren noch so, dass an der Tankstelle überhaupt die nötige Zeit übrig ist, den Tigerenten-Sprit ganz frisch aus einzelnen Zitronen zu pressen. Die Fahrzeuge sind aus Holz gefertigt und fallen durch ihr Entenfederkleid im Tigerstreifen-Muster auf. Das Holz macht das Auto schwimmfähig, die Federn erhöhen seine Geschwindigkeit im Wasser und seine Aerodynamik auf dem Lande. Zum Fliegen fehlt bislang noch die Produktionsumstellung auf leichtes Balsaholz.

Die französische Firma Zitrone stellte Imitate des Autos her, ähnlich dem Käfer. Die Metallkonstruktion ist aber nicht schwimmfähig, ja rostet sogar ohne Schwimmversuche, so dass es trotz einstiger Massenproduktion auch schon vom Aussterben bedroht ist. Mangels Streifenmuster wird das französische Imitat einfach nur Ente genannt. Es ist im Gegensatz zur Tigerente Fleisch fressend und dabei sehr gefräßig: In den Tank kommen ganze Tiger.

Tigerenten gehen Enten daher nach Möglichkeit aus dem Wege - man weiß ja nie. In dem Mittelamerikanischen Land wo die Zitronen blühen ist ihr heimeliges zuhause. Supertanker und Containerschiffe, die den Kanal von Panama durchqueren, müssen an mit Tigerstreifen gekennzeichneten Übergängen Tigerenten die Vorfahrt geben, die Tigerentenfahrer bedanken sich mit "Oh, wie schön!". Die Vorfahrtregelung gilt auch an Straßenkreuzungen, denn die Viecher sind nicht zu stoppen, hat man sie mit ihrem Schnabel erst einmal einen kräftigen Schluck Zitronensaft schlabbern lassen. Dann muss der Fahrer schnell aufspringen wie auf ein Quad, denn in der Ente zieht sich durch den Zitronensaft alles zusammen. Dieser Effekt wird piezoelektrisch umgesetzt in Strom für den Motor. Scheint in dem tropischen Land einmal die Sonne zu heiß, wird der Tigerente einfach ein Panama-Hut aufgesetzt, damit der Motor nicht heiß läuft. Da sauer bekanntlich lustig macht, behandeln die Panamesen ihre Tigerenten wie Familienmitglieder, saufen den gleichen sauren Sprit, Zitronensaft, und quaken mit ihnen bis tief in die Nacht über Gott und Chavez, Esso und Ché Guevara.

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