Philosovieh
Philosovieh ist alles was kreucht, fleucht, scheucht und keucht und dabei zur Selbstreflektion ebenso fähig ist wie zur Abstraktion.
Die Auserwählten der Schöpfung[<small>bearbeiten</small>]
Behöckerte Kamele erreichen mit ihren Zusatzhirnen in den Höckern, sofern sie diese auch nutzen, selbstverständlich spielend die nötige Intelligenz, ja sogar einen ausgeprägten Intellekt, der beim Mensch stets nur eingeschränkt oder eingebildet ist. Die nötige höhere Intelligenz ist selbstverständlich auch bei Giraffen ausreichend vorhanden. Als intelligent gelten auch Schimpansen, die ihre intellektuellen Fähigkeiten aber geschickt vermittels gepflegtem ADHS zu verbergen wissen, also ihre Bescheidenheit durch Understatement ausdrücken.
Die Krone der Schöpfung und ihre Neider[<small>bearbeiten</small>]
Ebenso sind Buckelwale besonders intelligent, aber nur dann, wenn sie von Seepocken besiedelt sind. Seepocken, das sind selbstständig lebende Höcker, die sich aber einen festen Platz im Meer suchen, meist auf dem Rücken von Walen. Seepocken und Buckelwale entwickeln also eine symbiotische Intelligenz, die höchste Form der geistigen Entwicklung der Evolution, noch über der Aufklärung und dem Kama Sutra. Vom Stolz erfüllt können die Buckelwale sogar ein Lied davon singen. Manche Seepocken verirren sich auch auf Blauwale und weiße Wale. Geistig minderbemittelte Menschen sind besonders eifersüchtig auf die klugen Meeressäuger und trachten wie wahnsinnig danach sie zu harpunieren und zu Lebertran zu degradieren. Davon hat Moby Dick eine ganze Oper gesungen, selbstverständlich aus dem Stehgreif und von höchstem literarischen und musikalischem Rang, also ohne wie menschliche Komponisten es tun, erst Note für Note mühsam zusammenzupfriemeln zu einer Komposition, die sich meist beim besten Willen allenfalls als Neue Musik an Gehörgeschädigte verkaufen lässt.
Philosokleinvieh[<small>bearbeiten</small>]
Neben dem Philosovieh gibt es auch etliches Kleinvieh mit erstaunlicher Intelligenz, allen voran die Ratten.
Merke: Auch Kleinvieh denkt Mist.
Kleinsymbionten[<small>bearbeiten</small>]
Schon im Mittelalter entdeckten Quacksalber eine Methode, den Menschen wenigsten stundenweise mehr Grips zu verschaffen: Durch aufsetzen von Blutegeln wird temporär der Effekt von Seepocken auf Walen erreicht. Die Gripskur wirkt allerdings nicht bei Gipsköppen. Die symbiotische Intelligenz von Egeln und Menschen nutzen v.a. die Original Egelländer Musikanten für ihre Konzerte. Risiken und Nebenwirkungen: Werden die Blutegel ständig gewechselt, bis alles Blut ausgesaugt ist, tritt der Vampir-Effekt ein: Die höhere Intelligenz des Menschen wird dann permanent, aber nur noch nachts abrufbar, und statt philosophischer Traktate voll neuer Gedanken entstehen nur populistische Bestseller voll dem was das Volk eh schon denkt, also ein Blutsauger-Effekt auf die Portemonnaies der Leser. Bekanntestes Beispiel ist Thilo Sarrazin.
Vordenken, Denken, Nachdenken[<small>bearbeiten</small>]
Philosovieh frisst nicht alles aus einem Napf wie der Spatz auf der Hand, sondern tafelt, oft gesellig, mehrgängige Menüs aus Vorgedanken, dem eigentlichen Denken, den süßen Nachgedanken, und oft folgend Nachtgedanken.
Vordenker[<small>bearbeiten</small>]
Vordenker erkennen frühzeitig die Suppe, die es auszulöffeln gilt.
Hauptgedanken[<small>bearbeiten</small>]
Dafür muss, wie der Name schon sagt, der Kopf angestrengt werden. Bildung ist erforderlich, weil allein Instinkt zum Denken nicht reicht.
Nachdenklich[<small>bearbeiten</small>]
Guenter Mehlhorn, © 2010
Philoso-VIEH
Beine unterm Kopf verschränkt, wiederkäut es, ob es denkt? Werden wir es je erfahren, ob seit vielen tausend Jahren schon, das kluge Hörnervieh, kaut an der Philosophie?