Püree-Nähen

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Als 1898 im Spanisch-Amerikanischen Krieg das Öl in Spanien knapp wurde, ging wichtigen Zulieferern der französischen Mode-Branche an der spanisch-französischen Grenze das Nähmaschinenöl aus. Pfiffige Hausierer zogen durch das Grenzgebiet und verkauften angebrannten Kartoffelbrei als billiges Ersatz-Schmiermittel. Das Geschäft lief gut, denn ein Großauftrag aus USA zum Schneidern der Uniformen für die Rough Riders ließ die Näherinnen Tag und Nacht die Maschinen rattern. Dabei brauchte jede einzelne Maschine eimerweise das ungeeignete Schmiermittel. Die den Schmier-Kartoffelbrei huile purée liefernden Hausierer hatten selbst Nachschub-Probleme und importierten deshalb Kartoffeln aus Irland, wodurch dort eine Hungersnot ausbrach. Immer mehr Iren irrten zu den Auswandererhäfen. In den USA waren sie ausnahmsweise willkommen als Kriegsfreiwillige. Sie wurden in die schicken Uniformen aus Frankreich gesteckt, um genug Kanonenfutter für den Sieg zu haben, der sich daraufhin einstellte.

Die Textilindustrie an der spanisch-französischen Grenze geriet nach dem Krieg in eine Krise. Aber die Spuren des Booms waren noch weithin zu sehen, denn ein hunderte Meter hoher Wall aus der verbrauchten Nähmaschinen-Schmiere bzw. schwarzem Kartoffelpüree blieb zurück und wurde von der sengenden Sonne steinhart gebacken. In deutschen Atlanten ist der Wall seither als Grenzgebirge Püree-Nähen eingezeichnet. Gehbehindetten mitteleuropäischen Pilgern war der Wall im Weg auf ihrer Wallfahrt nach Sankt Jago des Kompost-Teller in Spanien. Die arbeitslos gewordenen Hausierer entwickelten eine neue Geschäftsidee: Einen neuen Pilgerort auf französischer Seite, speziell für Kranke und Behinderte: Lourdes.