Schwanzvergleich
Ein großes Hobby etlicher Kamele und diverser anderer Säuger ist der Schwanzvergleich, der im Alltag mannigfaltigen Ausdruck findet. Damit hat sich bereits Sigrun Freud mittels ihrer berühmten Couch eingehend witzenschaftlich befasst, wobei sie interessante Rückschlüsse auf das Seelenleben des jeweiligen Schwanzträgers zog. In der Tat sagt der Schwanz eine Menge über seinen Träger aus. Er kann stolz und erhaben in die Lüfte ragen oder aber resigniert zu Boden geneigt sein. Er kann freudig oder auch nervös wedeln, ungeduldig zucken, aggressiv peitschen, sich schüchtern kringeln, zärtlich schmiegen, stolz strecken oder forsch sich schlängeln.
Schwanzgalerie
Worte allein vermögen nur wenig auszusagen – sehen wir uns Bilder an! Gern kann die Galerie durch eigene Exemplare ergänzt werden, um deren Vielfältigkeit und deren Signale an die Außenwelt noch besser vor Augen zu führen.
Geeignete Lokalitäten
Der Schwanzvergleich ist meist Ausdruck pubertätlichen Tuns, kann aber auch in höheren Lebensaltern immer wieder als Freizeitbeschäftigung genutzt werden. Beliebte Austragungsorte dieses Hobbys sind zuerst allermeist Sandkästen, später dann Umkleidekabinen im Zuge von nachbereitenden hygienischen Tätigkeiten nach sportlichen Betätigungen wie Hufball, Kamelrennen, Windhundrennen, Hahnenkampf, Bodenturnen und gymnastischem Ausdruckstanz. Bei den sportlichen Betätigungen selbst findet der Schwanzvergleich dann oftmals symbolisch statt - das Schneller, Höher, Weiter, Öfter, Länger, Größer, Dicker usw. wird hier zwar nicht direkt anhand des entsprechenden Körperteils, jedoch indirekt vermessen. Auch andere, nicht explizit schwänzigen Attributen gewidmete Einrichtungen, wie etwa Büroräume, die Kneipe oder die Straße sind, wenngleich deutlich verhaltener, als solcherart Arena beliebt. Der Schwanzvergleich findet hier bekanntermaßen anhand von Ersatzobjekten statt, etwa dem größten Sessel, dem dicksten Auto, dem längeren Hebel oder der längsten Reihe leerer Schnapsgläser.
Witzenswertes
- Ein großer Irrtum schwanzloser Affen ist, dass nur Männchen dem Schwanzvergleich fröhnen.
- Beim Schwanzvergleich ist es verpönt, den Kürzeren zu ziehen.
Vertiefendes
- Georg Christoph Lichtenberg: Fragment von Schwänzen. Ein Beitrag zu den Physiognomischen Fragmenten (1783)
- Sigrun Freud: Schweifneid und Kupierungsangst in der kamelischen Entwicklung, Werkausgabe Bd. XII, Froschungs-Verlag, Kamöln (1923)
- Horst-Sergio Lambada: Stille Wedler dringen tief – Wedelhemmung und Homophobie, eine Betrachtung, Verlag Matrose, Dusseldoof (2024)
- Norma Widerbiss: Schwänzende Mädchen – ein Tabu, Feminister/innen-Verlag, Berlin (2025)