Projekt:Möööep/Ausgabe 6
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... mööepp ...
... möh ...
Mann des Jahres
Wo gibt es eigentlich noch richtige Männer? ’’Möööep’’ spürte ausgerechnet unter den Domherren von Kamöln ein Exemplar auf, ein wahres Mannsbild von einem Helden. Und was macht ihn so sexy? Die Liebe, denn die ist zu Domherren verboten. Nur eine ’’coeli-bat’’, eine himmlische Fledermaus, kann mit unhörbarem Ultraschall ganz unauffällig einen Geistlichen verkuppeln, etwa mit einer Stiftsdame oder mit seiner Haushälterin. Und mit wem ist Dom Helder Camillo, Domkamelpitular zu Kamöln verkuppelt? Wir werden es nicht erfahren in unserem spannenden Exklusiv-Interview mit dem heiligenstatusverdächtigen Domkamel, denn das ist in der kameltholischen Kirche das sogenannte „Geheimnis des Glaubens“. Die Redaktion wählte den treuen Hüter des Geheimnisses einstimmig zum Mann des Jahres 2015. Lesen Sie hier, was er zu Höckern, heißen Eisen und Humor zu sagen hat.
- Guten Tag, Herr Domkamelpitular Dom Helder Camillo
- Gott segne Sie
- Sie sind Kamäälschen für Alles im Dom zu Kamöln, genauer gesagt dem Heiligen Höckerdom der kameltholischen Kirche. Wer ist eigentlich Ihr werter Chef: Jesus, Gott oder der Bischof?
- Bischof? Kamöln ist Erzdiözese, unser Pfaffe ist Erzbischof, Kardinal und Stellvertreter Gottes für das ganze Rheinland. Aber Chef im Dom ist jene Pilgerschar, die die heiligen zwei Höcker anbeten will. Ihr sind wir alle bloß zu Diensten.
- Höcker haben doch gar keine Knochen. Was ist den von den heiligen zwei Höckern noch übrig als Reliquien?
- Alles. In unserer coolen kühlen Krypta haben wir eine goldene smaragdbesetzte Gefriertruhe dafür, das größte Modell natürlich, denn zwei ganze Höcker haben selbst geschrumpelt noch ein großes Volumen. Einmal am Tag führe ich die ganzen Pilger da runter, unter der Voraussetzung, dass sie warm genug angezogen sind.
- Dann sind Sie ja das wichtigste Kamel im ganzen Dom.
- Psst, sagen Sie das nicht so laut, die Kollegen werden neidisch ...
- ...haben die Grund dazu?
- Im Grunde nicht, eher können die auf den Erzbischof neidisch sein, denn der hat ‘nen coolen Job. Er ist für die Gemeinde zuständig, und die ist in der Kölner Innenstadt vollkommen jeck. Ich kenn’ kein Gemeindemitglied, das zum Psychiater rennt. Dafür stehen sie alle bei der Beichte Schlange.
- Sünder allzumal?
- Keineswegs: Wer nichts zu beichten hat ist Sünder, weil er all die Verlockungen von Gottes Schöpfung mit Verachtung straft.
- Und das ist erblich?
- Nein, einfach dumm!
- Anderes Thema: Der Dom. Warum ist eigentlich immer noch ein Gerüst nötig?
- Das ist ein heißes Eisen. Die alte Kirche aus Sandstein ist im Prinzip eine orgiastische Steinmetzelei, die größte des Abendlandes. Das ist natürlich Weltkulturerbe, und alles empfindlicher Sandstein. Wenn da einer raufklettert, geht immer was kaputt. Deshalb muss immer irgendwo am Dom sichtbar ein Gerüst sein, damit die unvermeidlichen Kletteraffen sich nicht an kostbaren Heiligenfiguren der Fassade vergreifen müssen, um nach oben zu turnen.
- Man hat Sie auch schon oft da oben gesehen.
- Ja, leider, aber auch für mich ist das Gerüst hilfreich, denn ich muss immer denjenigen hinterher klettern, die es da oben ganz eilig haben, wieder runter zu kommen. Ich muss sie davon überzeugen, dass sie doch besser Leitern und Treppen des Domgerüstes benutzen sollten.
- Und Sie haben dafür den nötigen Beistand des Herrn?
- Ja, des Herrn Domgerüstbauers. Ohne dessen solide Arbeit gäb es statt am laufenden Band hollywoodreifen Cliffhängern mit Happy End ein schier endloses letztes Mööeppen wie auf dem Flüchtlings-Treck auf hoher See nach Lamadusa.
- Aber die Lebensmüden, das sind alles keine Kölner?
- Und auch keine Düsseldorfer. Die klettern zwar alle hoch, aber keiner traut sich zu springen.
- Die haben sicher Angst, als Senf unten anzukommen.
- Sie sind auch Düsseldorfer, ...
- Woher wissen sie das?
- ... Sie geben auch überall ihren Senf dazu.
- Was ist ihr größter Kummer?
- Das Scheitern der Liturgiereform.
- Inwiefern?
- Wir wollten im Hartz IV-Zeitalter das Weihrauchschwenken durch Schwenkbraten und das Weihwasserspritzen durch Kammellenwerfen ersetzen. Doch letzteres führte zum Aufstand von Eltern, besorgt darüber, dass ihre Kinder zu bonbon-spendenden Priestern wieder zuviel Liebe entwickeln könnten ...
- ... und der Schwenkbraten fiel damit auch unter den Tisch.
- Sie sagen es.
- Und die Hostien, sagen Sie ehrlich, als „Abendmahl“ zu bezeichnen ist ja auch ein Frevel an Gottes guten Gaben.
- Sie meinen, die machen nicht satt? Wir haben Stammkunden im Caritas-Tafelladen, die für ein paar Cents säckeweise Hostien mit abgelaufenem Segensdatum nachhause schleppen und dort als Sättigungsbeilage verzehren.
- Die muss man mit viel Kölsch runterspülen.
- Kölsch ausschenken war als zweite Stufe der Reform vorgesehen ... (schnüff)
- Wirklich schade drum.
- Sei’s drum ...
- ... Gott geklagt.
- Lasst uns den Popen loben ...
- ... statt dem Biere.
- Wir harmonieren ja ...
- ... wie Tünnes und Kamääl.
- A propos alte Witzheilige, mein liebster Heiliger bleibt San Peppone, auch wenn die Kölner dem heiligen Jokus alias dem ollen Cammellus verfallen sind, so braucht gekonntes Hervorkramen alter Millowitze eben den Pep des alten Peppone, für jemanden wie mich jedenfalls, der auch noch Dom Camillo heißt.
- Das heißt: Ohne Witz keine Botschaft, oder?
- Jedenfalls keine frohe. O, da oben ist ja mein nächster Klient.
- Lassen Sie diesmal mich raufklettern, dann krieg ich gleich ’’noch’’ ein heißes Interview.
- Danke für ’’das’’ Kompliment.
- Danke für das Interview.
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