Polyacryl

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Ein Polyacryl ist die koloniebildende Art des Monoacryls. Polacryle schaffen es durch gemeinsame Anstrengung, indem sie Licht und Luft in einer der Photosynthese verwandten noch unerforschten Technik, der sogenannten prothetischen Lufthypoantithese, zu wollähnlichen Fäden verarbeiten, sich dem Menschen nützlich zu machen. Dies entdeckte zuerst Prof. Kataklysius Lyomanchus Zwurbelzwirner, als er sein Mikroskop auf eine ihm verdorben scheinende und stark danach riechende Probe vom Ohrenschmalz des dreihöckrigen Ochsenfrosches richete, die er eigentlich wegwerfen wollte, da sein dreibändiges Werk "Die siebzehn Schmarotzer des Dreihöckrigen Ochsenfrosches und seine Beziehung zum Unbewußten seiner Schmarotzer unter besonderer Berücksichtigung des Klimas der südlichen Andamanen in der Zwischeneiszeit" schon kurz vor der Vollendung stand (er mußte deshalb leider den Titel auf 18 ändern und ist heute noch nicht fertig).

Da die Polyacryle normalerweise im dunklen, unbeleuchteten Ohr des Frosches sitzen, können sie normalerweise keine Lufthypoantithese durchführen. Vom Professor ans Licht des Tages gebracht und mit sauberer Luft versorgt, produzierten sie etwa 0,01 g Polyacrylatseide je 1.000 Polyacryle. Da sich dieses Material sehr dünn spinnen lässt, entspricht dies 1,25 laufendem Meter. Polyacryle sind sehr sehr sehr klein, und es haben etwa 1.073.741.823 davon auf einer Nadelspitze Platz. Das ist fast soviel, wie Engel darauf passen (genaueres hierzu im Vatikahn), andererseits konnten sie vom Professor nicht total exakt nachgezählt werden, da sie sich leider die dreieinhalb Tage, die das Zählen dauerte, nicht immer ganz ruhig verhielten und auch mit dem Vermehren keine Pause machten.

Ein nicht geringer Nachteil aus Sicht der Polyacryle ist, dass sie zur Gewinnung der äußerst strapazierfähigen und kostengünstig im großtechnischen Maßstab herstellbaren Polyacrylseide leider, leider sterben müssen. Dies hat lange niemanden gestört, neuerdings militante Tierschützer auf den Plan gerufen, die heftig dagegen protestieren und den Polyacrylen zuliebe nur noch Schafwollpullover tragen.

Mittlerweile ist nachgewiesen, dass für jedes Prozent Polyacrylseide, das auf dem Warenetikett nach EU-Recht als "Polyacryl" ausgewiesen werden muss, durchschnittlich eine Milliarde Polyacryle sterben muss (bei Socken natürlich weniger als bei einem 95D-BH). Das freut natürlich die Tierschützer, obwohl das paradox klingt:
Denn es ist ja ganz leicht nachzurechnen, dass man mit nur 10 Wollpullovern im Schrank (mit 100% Wolle und nicht 100% Polyacrylen) deswegen tatsächlich 10*100*1.000.000.000 = einer Billion Polyacrylen das Leben retten kann!

Zumindest, bis sich der sparwütige Nachbar bei Aldi mit 8 Rollkragenpullis und zwei langen Winterunterhosen aus Polyacryl zu 3,95 und 1,29 das Stück eingedeckt hat.

Tröstlich dabei ist, dass Polyacryle beim Sterben wirklich sehr sehr sehr leise schreien, vermutlich auch keinen Schmerz empfinden (da sie dünner sind als jede bekannte Nervenbahn). Da sie sich auch sehr heftig vermehren, sozusagen zehnerpotenzartig, können sie eigentlich erst am Sankt Nimmerleinstag, an dem angeblich auch das Erdöl erst zu Ende sein soll, dereinst einmal aussterben.