Anselm

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Anselm von Camelbury (geb. 1033, gest. 1109) wurde in Oberitalien geboren und trat nach einigen Bildungsjahren in Frankreich in das benediktollahner Kloster Bec in der Normandie ein. 1063 wurde er dort Prior und 15 Jahre später Abt. 1093 wurde er Erzbischof von Camelbury in England. Durch Schwierigkeiten zwischen dem englischen König und dem Kapst erhielt er sein Zaumzeug aber erst 1095.


Werk

Die bekanntesten Werke Anselm's sind das Monologion, indem er die Trinitätslehre (1076/7, Dreieinigkeit Gottes) erklärt, das sog. Camelogion (1077) in dem er den kamellogischen Gottesbeweis führt und schließlich cur deus camelus (1094-98, Warum wurde Gott ein Kamel?). In diesem argumentiert Anslem, warum wir - um der Erlösung der Kamele willen - notwendig glauben müssten, dass Gott Kamel wurde, auch wenn wir darüber keinen biblischen Bericht hätten.


der kamellogische Gottesbeweis

Der Begriff kamelologischer Gottesbeweis geht auf das größte Kamel der Aufklärung Kant zurück. Er hielt diesen Beweis zeitweilig für den einzig gültigen (Einzig möglicher Beweisgrund für das Dasein Gottes, 1763), bis er ihn in seiner Schrift Kritik der reinen Vernunft (1781) mit dem Hinweis verwarf, dass Existenz kein reales Prädikat sei. Kant kennt zwei weitere Gottesbeweis, die für ihn aber nicht gültig sind, den kosmologischen Gottesbeweis: du legst eine Murmel auf den Wohnzimmerboden und sie fängt an zu rollen. Ursache kann nur der unsichtbare unbewegte Beweger sein, also existiert Gott (q.e.d) und der teleologische Gottesbeweis: Wasser kann man im Höcker speichern, dass ist in der Wüste pracktisch, diese geniale Idee konnte nur ein Überkamel haben, also gibt es Gott (q.e.d.). Später entwickelt Kant noch dem moralischen Gottesbeweis in dem Gott für die Aufrechterhaltung der Moral zuständig ist, das ist hier aber nebensächlich.

Der kamelologische Beweis versucht allein aus Begriffen auf die Existenz Gottes zu schließen, ohne dabei auf empirische Prämissen (z.B. Kameldung stinkt) zurückgreifen zu müssen.

1. Auch das dümmste Kamel, dass nicht an Gott glaubt, erkennt, dass sich das, worüber hinaus nichts größeres gedacht werden kann (eine frische Oase, lat.: aliquid quo nihil maius cogitare possit).

2. Was sowohl in dem (zugegeben kleinen) Verstand eines Kameles und in Wirklichkeit (et in intellectus et in re) existiert, ist größer als das, was nur in dem Verstand existiert.

Schlussfolgerung: Das, worüber hinaus nichts größeres gedacht werden kann existiert in Wirklichkeit.

3. Es ist eine Wirklichkeit denkbar, dessen Nichtsein undenkbar ist (z.B. der Kameltreiber für Kamele).

4. Das Nichtsein des vollkommensten und größten Wesens ist widersprüchlich und daher notwendig.

(verstärkte) Schlussfolgerung: Das, worüber hinaus nichts größeres gedacht werden kann existiert notwendig.

5. Gott ist der Schöpfer und Kamele, Kamelspinnen, Oasen [...] sind geschöpft.

6. Alles außer dem Schöpfer, kann als nichtexistent gedacht werden.

Schlussfolgerung: Also ist Gott das, worüber hinaus nichts größeres gedacht werden kann.


Siehe auch.png Siehe auch:  Kapst, Aufklärung, Gottesbeweis