Displaced Camels

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Arten von Kamelen[<small>bearbeiten</small>]

Rettung! Ein Displaced Camel wird vom UNHCR, dem Hilfswerk der Vereinten Nationen für verirrte Kamele, gesucht! Sobald die Retter das DC finden, wird es (über den Zwischenstop Auffanglager) in seine natürluche Umgebung zurückgeführt.

Es gibt haufenweise verschiedene Kategorisierungen von Kamelen. Kleine und Große, Einhöckrige, Zweihöckrige und Mehrhöckrige, es gibt Hauskamele und Kamele für draußen, es gibt Kamele für den kleinen Einkauf zwischendurch und Rennkamele für die schnelle Besorgung. Es gibt Dicke und Dünne, Attraktive und Normale, Langsame und sehr Langsame - kurz gesagt es gibt Kamele für jeden Anlass.
Der walisische Kamelforscher Thomas Lawrence von Arabien teilte die verschiedenen Arten nach ihrem Vorkommem im Verhältnis zu ihrem natürlichen Lebensraum in drei Kategorien ein:

  1. Home Camels (Heimische Kamele)
  2. Placed Camels (Platzierte Kamele)
  3. Displaced Camels (Deplatzierte/Verirrte/Streunende Kamele)

Kamele haben ihren natürlichen Lebensraum, wo sie sich wohl fühlen und ungezwungen ihren Geschäften nachgehen können. Wenn sie dort angetroffen werden, spricht der Fachmann von einem Home Camel. Auch jenseits der natürlichen Lebensräume haben die Höckerwesen ihren Platz. In Zoos, Zikussen, Wildparks, Wohnzimmern, Spaßwikis, Vorgärten und Garagen fühlen sie sich wohl und haben sich widernatürlich angepasst. Diese Kamele nennt man Placed Camels. Dritte Möglichkeit Kamele zu finden, ist der gesamte Rest der Welt. Diese Kamele sind heimatlos und bedürfen besonderer Fürsorge von Dritten.

Arten von Displaced Camels[<small>bearbeiten</small>]

Die erste und wichtigste Art ist das Flüchtlingskamel. Davon wird später im Artikel noch die Rede sein. Zuständig dafür ist die UNO, insbesondere ihre Abteilung UNHCR, das Kamelhilfswerk (Abk.: United Nations Help Camel Replacement). Die zweite wichtige Art sind untergetauchte Kamele. Hier handelt es sich um Kamele, die Straftaten begangen haben und nicht aufgefunden werden wollen. Die dritte und letzte Unterart sind Findelkamele, Kamele die früh verwaist sind und ohne Familienzusammenhang widernatürlich ihr Leben fristen müssen.

Geschichte der D.C.s[<small>bearbeiten</small>]

Die weltweite Verteilung der D.C.s

Früher waren alle Kamele Home Camels. Die Tiere bewohnten ihren natürlichen Lebensraum und hatten auch keinen Anlass, diesen optimalen Zustand zu ändern. Im Mittelalter änderte sich die Situation, allerdings nicht schlagartig sondern nach und nach. Beduinen und Araber zähmten die wilden Wüstenschiffe und setzten sie als Reit- und Nutztiere ein.
So kam es dann, dass die Kamele gelegentlich gegen ihren Willen auf Handelskarawanen auch neue Gegenden bereisten. Hier und da blieb dann mal aus dem ein oder anderen Grund ein Kamel zurück - ob als Gastgeschenk oder als Mitgift, ob als Nahrungsreserve oder als obskures Ausstellungsstück. So kam es zu den ersten platzierten Kamelen.

Erste Erwähnung[<small>bearbeiten</small>]

Displaced Camels fanden sich erst wesentlich später. In den Geschichtsbüchern finden wir die ersten Erwähnungen von streunenden Kamelen erst am Anfang des 19. Jahrhunderts. Der englische Chronist Sir Oliver Middleton beschrieb in seiner Bestandsaufnahme der englischen Provinzen 1823: "In Essex kommt es immer mehr zu Zwischenfällen mit streunenden Kamelen. Vor allem die jüngeren Kinder sind dort sehr gefährdet." Dies ist die erste urkundliche Erwähnung des Problems, auch wenn Middleton noch von savaging Camels spricht, der Lawrence'sche Fachbegriff Displaced Camels wurde ja bekanntlich erst viel später geprägt.

Die Kamelplage in Sand County, Arkansas[<small>bearbeiten</small>]

Im Bundesstaat Arkansas, einer steppen- und wüstenartigen Gegend im mittleren Westen der USA, fühlen Kamele sich naturgemäß sehr wohl. Obgleich dort nicht heimisch, endeten Zoo- und Zirkuskamele aus allen Landesteilen, die vom Bürgerkrieg betroffen waren, dort. In den Jahren nach 1865 stieg die Population verirrter Kamele schlagartig auf mehrere hunderttausend an. In einigen Gegenden der Provinz Sand County im südlichen Arkansas sprachen die Bürger schon von einer regelrechten Kamelplage. Niemand konnte mehr unbehelligt abends auf seiner Veranda sitzen, ohne von lauten Mööepp gestört zu werden. So formierte sich auch schnell Widerstand. Unter der Führung des gewaltbereiten Predigers Timothy MacFallen entstand der Ku Kamel Klan "KKK", eine mordlüsternde Geheimgesellschaft, die orientierungslose, verirrte Kamele zu tausenden hinmetzelte. Kamele wurden verbrannt, gekreuzigt und ihre Höcker und Hufe hingen als Jagdtrophäen in vielen Haushalten über dem Kamin.

D.C.s im 20. Jahrhundert[<small>bearbeiten</small>]

Exponenzial steigende Zahlen der D.C.s im 20. Jhdt.

Das 20. Jahrhundert war bislang der Höhepunkt der Kamelflüchtlinge. Einerseits schwanden die natürlichen Lebensräume der Kamele mehr und mehr und andererseits gerieten auch viele Kamele im Rahmen kriegerischer Auseinandersetzungen auf Abwege. Hier ein kurzer, mit Zahlen belegter historischer Abriss:

  • Schon im ersten Jahrzehnt werden im Burenkrieg 20 Kamele aus dem Zoo im Johannesburg zu den ersten D.C.s des 20. Jahrhunderts
  • 2.000 Kamele aus den Gebieten Nordfrankreich, Elsass, Lothringen und Belgien werden im Rahmen des ersten Weltkriegs zu D.C.s
  • 1923 werden durch die weltweite Wirtschaftskatastrophe über 12.000 Kamele displaced
  • 192 Kamele aus sudetischen Zirkussen werden 1936 zu D.C.s
  • Am Ende des zweiten Weltkriegs gibt es weltweit mehr als 1,2 Millionen D.C.s an den verschiedenen Kriegsschauplätzen in Asien und Europa. Die Statistik ist jedoch noch stark beschönigt, da D.C.s in Nordafrika in ihr nicht auftauchen, denn die sind ja definitionsgemäß H.C.s (Home Camels)
  • In Lateinamerika werden in den Nachkriegsjahren aufgrund verschiedener Diktaturen über 3.000 Höckertiere zu D.C.s
  • In Afghanistan werden beim Einmarsch der UdSSR 1979 337 streng muslimische Kamele displaced
  • 1994 werden in Rwanda in Zentralafrika viele hunderttausend Kamele D.C.s. Mehrere tausend Kamele sterben bei organisiertem Tierartenmord (Kamelozid).

Washington D.C.[<small>bearbeiten</small>]

Das Problem der verirrten Kamele, das seit Ende des zweiten Weltkriegs so enorme Dimensionen angenommen hatte, rief in den 50er Jahren dann auch die UNO auf den Plan. Die noch junge Weltorganisation ergriff ungewöhnlich schnell dann Maßnahmen. Das Thema wurde 1951 auf eine Sitzung eines Unterausschusses eines Ausschusses für Umweltfragen gebracht, dort wurde es aufgrund Nichtzuständigkeit zurückgewiesen und weiterdelegiert an den Ständigen Sachausschuss für globale Erderwärmung. Der erklärte sich aber auch für nicht zuständig und verfasste ein 400setiges Moratorium zur Zuständigkeit, das zu der Schlussfolgerung kam, dass ein neuer Ausschuss eingerichtet werden müsse, um der Bedeutung der Frage gerecht zu werden. So kamen die Displaced Camels nun vor den Satzungsausschuss für die Einrichtung neuer Ausschüsse. Dieser empfahl das Thema auf die Tagesordnung einer Vollversammlung zu setzen. Die USA glaubten daraufhin, es handele sich um eine Initiative der UdSSR und blockierten das Anliegen zwölf Jahre durch ein Veto im Sicherheitsrat. Als durch den beherzten Brief des schweizer Aktivisten Urs Grünentaler aus Zermatt die Delegation der Sowjetunion darauf aufmerksam wurde, und jede Beteiligung der UdSSR an dem Antrag dementierte, schaffte man es 1964 endlich auf eine Vollversammlung: Die Geburtsstunde des UNHCR. Die Weltbehörde bekam als Aufgabe gesetzt

  1. auf die Lage der Displaced Camels aufmerksam zu machen
  2. die Einrichtung von Flüchtlingsgehegen auf allen betroffenen Kontinenten
  3. die Rückführung der D.C.s in ihre natürlichen Lebensräume

Sitz der Behörde wurde die amerikanische Hauptstadt Washington, in der dann in der Folge 1973 auch das weit umfassendere Artenschutzabkommen unterzeichnet wurde. Die Hauptstadt fühlte sich sehr geehrt und änderte 1988 in einer Abstimmung des Stadtrats mit Zweidrittelmehrheit ihren Namen zu Ehren der Behörde in Washington D.C. um.


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