Kamelobooks:Ölkrise/00001110
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse
- Kapitel 00000000
- Kapitel 00000001
- Kapitel 00000010
- Kapitel 00000011
- Kapitel 00000100
- Kapitel 00000101
- Kapitel 00000110
- Kapitel 00000111
- Kapitel 00001000
- Kapitel 00001001
- Kapitel 00001010
- Kapitel 00001011
- Kapitel 00001100
- Kapitel 00001101
- Kapitel 00001110
- Kapitel 00001111
- entstehendes Kapitel
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Kapitel 00001110[<small>bearbeiten</small>]
Angelas Freundin Besei Tigung aus Kina staunte nicht schlecht. Sie war gerade vom Shopping nach Hause gekommen, und wollte eigentlich duschen. Doch in der Duschwanne stand so eine stinkende dickflüssig schwappende Flüssigkeit, die durch den Abfluß blubbte, und aus dem Duschkopf kam ständig neue Brühe nach. Die ganze Wohnung stank schon danach! Besei wollte in der Küche einen Eimer mit Wasser füllen, um das Zeugs hinfort zu spülen, aber aus der Spüle blubbte auch nur das Zeug raus, auch in der Toilette. Ratlos klopfte sie bei ihrer Nachbarin, die öffnete, und hatte eine Mischung aus Shampoo und dieser schwarzen Masse in den Haaren. Jetzt reichte es ihr! Sie rief den Hausmeister an. "Zhing choa chu cha ching hoa sho ba-ing fong dang cheng ho ba tsai ka no!" "Ho ha boa hui do dang cheng hoa tschi bom da sung." Besei schaute aus dem Fenster und konnte 152 Stockwerke unter sich im Eingangsbereich eine größere Ansammlung kleiner gelber Menschen sehen. Da der Aufzug ständig an ihrem Stockwerk vorbeisauste, leer nach oben und voll besetzt wieder runter, nahm Besi die Wäscherutsche, wie sie das zuletzt machte, als ein Verkehrsflugzeug voll mit arabischen Touristen besetzt in den kinesischen Luftraum eindrang. Auf dem Weg nach unten klappte sie ihr Handy auf, und wollte damit ihre Freundin Angela anrufen. Angela erzählte manchmal so komische Geschichten von Kamelen, das war so absurd, die sollen in Pyramiden wohnen und so, aber die Story würde das alles toppen! Also wählte sie die Nummer. Die Vorwahl für Angelas Heimatland war ihr schon immer etwas merkwürdig vorgekommen, so viele Nullen (000000000000), dann die "R"-Taste, dann das "*"chen, und dann 03733-3382 (als Eselsbrücke hat Angela ihr einst "Erde-Deta" verraten, was sie einfach auf einer normalen Telefontastatur eingeben konnte und leicht zu merken war), und dann 28526847, die Eselsbrücke dafür auf der Telefontastatur war "bukamuhp". Besei hatte schon öfters über "bukamuhp" sinniert, was das bedeuten könnte, und auch festgestellt, dass man aus den Ziffern auch "atlantis" machen konnte, aber das war natürlich Quatsch mit süß-saurer Soße, nur eine Legende wie "Des Kaisers neue Kleider", das Buch, das sie letztens auf einem Europa-Trip auf einem Flohmarkt erstanden hatte. Sie hatte endlich ein Freizeichen im Hörer. In dem Moment rummste sie in den Wäscheauffangbehälter im Untergeschoß.
Angela nahm ab. Sie, der Major, der GG und die Mundschmeisse hatten sich ins Economy Class-Abteil des Buszeugs zurückgezogen. "Hallo Besei.", hauchte Angela in ihr Handy, "Du, hör mal, das ist jetzt vielleicht nicht gerade die beste Zeit, um..." Die Kinesin unterbrach sie: "Du musst hören, was mir da passiert ist, Angela! Aus der Dusche, der Spüle und der Toilette kommt nur so grausige braune Brühe raus!" "Das klingt ganz nach einem Fehler im Ölkontrollsystem der Illuminaten." "Wer sind die Illuminaten?" "Blau gekleidete Idioten, die soeben versuchen, mich umzubringen." "Oh! Weisst du was? Ich als deine beste Freundin helfe dir jetzt aus der Patsche." "Toll! Und wie willst du das anstellen?" "Ganz einfach! Ich simse dir eine Hologramm-Datei, die einen blau gekleideten Typen zeigt." "Und was soll das bringen?" Langsam begann sich Angela zu nerven. Sie verschwendete hier ihre wertvolle Zeit für ein Gespräch mit Besei. Der Major wurde bereits ungeduldig und stampfte mit seinem rechten Fuss demonstrativ auf den Boden, während er seinen linken Zeigefinger in der Luft kreiseln liess. "Der Typ zeigt in eine Richtung, sagt "Da sind sie durch" und lockt die Illumidingsbums so von euch weg.", erklärte Besei Angela ihren Plan. "Woher willst du so eine Datei bekommen?", fragte Angela misstrauisch. "Ich gehe zum Aldi-Videomaten. Die haben dort einfach alles!" "Von mir aus. Aber beeil dich! Und übrigens: Illuminaten sprechen rückwärts." "Ich merk's mir!", sagte Besei, hängte auf und rannte, so schnell sie ihre Beine trugen, zum Aldi-Videomaten.
Ein Fahrradfahrer bremste sie in ihrem Lauf. Er verteilte Flugblätter, auf denen Folgendes geschrieben stand (zur Verständlichkeit aus dem Kinesischen übersetzt): "Liebe Kinesinnen und Kinesen, wir haben es endlich geschafft, den Illuminaten Öl abzuzapfen, das wir ins Haus der werten Bürgerin Tigung geleitet haben. Bald werden wir das schwarze Gold auch in unsere Öl verarbeitenden Betriebe fliessen lassen können. Wir wollen die Illuminaten jedoch nicht nur petroleisch sondern auch militärisch ausstechen. Ich wurde soeben davon benachrichtigt, dass unsere Verbündeten, die Atlanten, bei der Übernahme Kairos von Illuminaten bedrängt werden. Mitglieder der kinesischen Bürgerwehr werden daher gebeten, sofort zum Flughafen zu kommen. Gez. der Präsident". "Mist!", dachte sich Besei. Zwar freute es sie, dass sie nun eine schier unerschöpfliche Energiequelle im Badezimmer hatte, aber sie würde keine Gelegenheit haben, sie auszunutzen, denn sie hatte sich mal bei der kinesischen Bürgerwehr angemeldet. Es wurden LIDL-Gutscheine verlost und obwohl sie nichts gewonnen hatte, hatte sie auch nichts verloren - zumindest bis jetzt. Sie lief zum Videomaten und fütterte ihn mit allen nötigen Daten. Dann lud sie sich die Hologramm-Datei auf ihr Handy und simste sie Angela. Sobald die SMS abgeschickt worden war, machte sie sich auf den Weg zum Flughafen.
Angela spürte einen ersten einsamen Schweisstropfen auf ihrem Rücken. Sie hörte, wie die Illuminaten ins Business Class-Abteil eindrangen und alles demolierten. "Tüdeldadudeldei!" Endlich! Die SMS von Besei war angekommen. Sie projizierte die Holo-Datei des Illuminaten vor die Tür des Economy Class-Abschnitts. Das Handy quatschte sofort drauf los: "!ganl ad dnis eiS !gnal ad dnis eiS" Das Hologramm zeigte aus dem Fenster des Buszeugs. Die Illuminaten waren nicht bösonders helle und daher stürzten sie sich einer nach dem anderen aus dem Fenster. Als der letzte in den Wolken verschwunden war, verschwand das Hologramm. "Was sollen wir jetzt tun, o Grosser Gasförmiger?", fragte der Major und verneigte sich.
ICH BIN HINTER DIR.
"Verzeihung.", sagte der Major und verneigte sich in die andere Richtung.
SO IST ES SCHON BESSER, DENN WAS ICH VORHER GESEHEN HABE, HAT MIR NICHT GERADE GEFALLEN. ABER SEI'S DRUM. ICH WERDE DIR SAGEN, WAS WIR JETZT TUN, DREISTREIFEN-MAJOR DUMMDREISTAUSDERWÄSCHEGUCK.
"Und wasli ist dasli?", erkundigte sich der Chefmundschmeiss interessiert.
DIE KINESEN WERDEN BALD HIER SEIN. ZUSAMMEN MIT UNSEREN MUNDSCHMEISSEN SOLLTEN SIE DEN ILLUMINATEN PAROLI BIETEN KÖNNEN. DER MAJOR GEHT NACH ATLANTIS, WÄHREND ICH HIER UNSERE LEUTE BEOBACHTE. HOL ALLE VERFÜGBAREN AGENTEN!
"Zu Befehl, o Großer Gasförmiger!", sagte der Major und warf sich in Pose.
SEHR GUT. NIMM DAS BUSZEUG! ICH, ANGELA UND DIE MUNDSCHMEISSE VERLASSEN DICH JETZT.
Der oberste Mundschmeiss hob die Hand: "Wir sind jetzt ganz schön weit oben in den Lüftlis. Wie sollen wir da runter kommen."
BASTELT EUCH AUS DEM KLOPAPIER FALLSCHIRME, IHR TROTTEL!
"Fallschirmli.", sagte der Mundschmeiss, "Alles klar! Kommt, Mundschmeisslis, wir gehen auf die Toilettlis!"
"Äh", meldete sich Angela zu Wort, "Was ist eigentlich meine Aufgabe?"
DU WIRST DIE USA INFILTRIEREN. ICH HABE HEINZ-DIETERS KAMEL BEREITS ZU EINEM GEWISSEN TREIBSANDFELD GESCHICKT, DAMIT DU IHN GLEICH MITERLEDIGEN KANNST. ICH NEHME AN, DU WEISST UM DIE WICHTIGKEIT DEINER MISSION.
"Ein Treibsandfeld?", fragte Angela verwirrt. Plötzlich hellte sich ihre Miene auf: "Ach so, dieses Treibsandfeld."
Währenddessen saß Dernie vor seinem Heimcomputer, den er vor ein paar Jahren billig gebraucht gekauft hatte. Hinter ihm stand Franz Branntwein. Der Buchhalter hatte sich einverstanden gezeigt mit den Illuminaten zusammenzuarbeiten, wollte aber zuerst einen Beweis Dernettos Macht. Deshalb hatte der Illuminatenchef Illumilemmings gestartet, das Master-Controlprogramm für alle blauen Geschöpfe außer den Schlümpfen. Hiermit konnte er seine Illuminaten verfolgen und steuern. Gerade waren viele aus unverständlichen Gründen durchs Fenster des Buszeugs gesprungen und befanden sich im freien Fall. Eine Erklärung dafür hatte er nicht. Er musste sie retten, aber auch dafür war sein Programm gut zu gebrauchen. Er klickte so viele der kleinen blauen Pixel auf seinem Bildschirm an wie möglich. Es war schwierig, denn sie waren so klein und bewegten sich so schnell. Letztlich erwischte er fünf, und klickte unten in der Werkzeugleiste auf das Symbol für den kleinen blau-grünen Regenschirm. Sofort klappten seine Illuminaten kleine Regenschirme aus und die Fallgeschwindigkeit verringerte sich rapide. Aber es waren noch etwa 250 Stück im freien Fall! Was sollte er tun? Es hatte keinen Sinn, er konnte nicht alle retten, er musste neue aus dem Ur-Illuminaten-Verzeichnis herauskopieren. Sie auf dem Boden qualvoll aufschlagen lassen? Nein, das hatten sie nicht verdient! Also markierte er mit Control-A alle Illuminaten, deselektierte die mit Regenschirm, und wählte aus der Werkzeugleiste das Symbol mit dem kleinen Rauchpilz. "...netrhäfeG ebeil ,ueidA" murmelte er vor sich hin... Währenddessen zählten die fallenden Lemminge rückwärts: "1 ... 2 ... 3 ... 4 ... 5", aber auch alle anderen außer die fünf Illuminaten mit Regenschirm. Dann war aus Millionen von Mündern erdscheibenweit oben und unten und auch innendrin ein gleichzeitiges "on hO" zu hören, gefolgt von Millionen Explosionen. Dernetto saß vor seinem Computer und fragte sich, was er getan hatte... Er überlegte... Sein Gesicht verfärbte sich von blau nach kreidenweiss. Er hatte alle Illuminaten, wirklich alle, außer die mit den Regenschirmen ausgewählt... Hoffentlich konnte er schnell wieder neue kopieren! Dernetto beendete Illumilemmings und suchte auf der Diskette das Ur-Illuminaten-Verzeichnis, da waren so viele, denn er hatte lange gebastelt, bis er die Illuminanten zu der schlagfähigen Truppe gemacht hatte, die sie bis vor kurzem waren. Hätte er doch die Verzeichnisse systematisch benannt, aber nein, das hatte er nicht. Also suchte er. 23 Verzeichnisse später war er sicher, dass er endlich das richtige Verzeichnis gefunden hatte. "1... 2... 3... ...tnemoM" (die Ziffern hatte Dernie gesprochen - "tnemoM" aber nur gedacht) "4..." Sein Gehirn lief auf Hochtouren. "5" Warum zähle ich? "on hO" - gefolgt durch eine Explosion. Die Wände des Kontrollzentrums färbten sich blau. Dernetto war nicht mehr.
Einer der Illuminaten mit dem Regenschirm grinste den anderen verstohlen zu und sagte dann: "Was meinst du: Sind wir die einzigen, die's nicht erwischt hat?" "Keine Ahnung.", antwortete ein anderer, "Aber wir sollten versuchen den Plan vom Chef zu beenden." "Was wollte er denn?" "Irgendwo lagern noch Nuklearkugelschreiber. Mit denen wollte er die kinesischen Flugzeuge vernichten." "Suchen wir erstmal die Basis auf.", schlug ein anderer vor. "Warum sprechen wir eigentlich nicht mehr rückwärts???" Doch das war leichter gesagt als getan. Tausend Mundschmeisse und mehr bevölkerten die Zentralpyramide und das Gebiet drumherum. Und über all dem Treiben schwebte der Grosse Gasförmige. Die Illuminaten sahen sich kurz an und drehten dann in Richtung Wüste ab. Dort stand ein Seifenwagen herum, der gerade noch von fünf Illuminaten benutzt worden war. "Den krallen wir uns!", schlug einer der Illuminaten vor. "Und dann?", fragte ein anderer kritisch. "Der Chef hat doch von einem Heinz-Dieter gesprochen.", erwiderte der, der vorher gesprochen hatte, "Der ist sicher irgendwie bösonders wichtig. Wie wär's, wenn wir mal ein bisschen durch die Wüste tuckern und Heinz-Dieter suchen?" Die anderen Illuminaten waren einverstanden und so kam es, dass ein einsamer Seifenwagen mit fünf Illuminaten an Bord der OPEK-Zentrale entgegenbrauste.
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