Schwanzvergleich

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Ob mit den Kumpels im Bierzelt oder dem sportlichen Gegner auf dem Feld oder mit dem Aufstiegskonkurenten im Büro: Sind beim Battle alle Register gezogen, bleibt nur noch die letzte, ja allerletzte Karte: der Schwanzvergleich. Mit diesem Brauch hat sich bereits Sigrun Freud eingehend witzenschaftlich befasst – mittels ihrer berühmten Couch. Dort zog sie nicht nur zahlreiche Patienten seelisch aus, sondern auch interessante Rückschlüsse auf das Seelenleben besagter Schwanzträger. Der Schwanz nämlich sagt eine Menge über seinen Träger aus, er ist sozusagen ein Stimmungsfortsatz: Ein Schwanz kann stolz und erhaben in die Lüfte ragen oder aber resigniert zu Boden geneigt sein, er kann freudig oder auch nervös wedeln, ungeduldig zucken, aggressiv peitschen, sich schüchtern kringeln, zärtlich schmiegen, stolz strecken oder forsch sich schlängeln und vielerlei mehr.

Schwanzgalerie[<small>bearbeiten</small>]

Worte allein vermögen nur wenig auszusagen – sehen wir uns Bilder an! Gern kann die Galerie durch eigene Exemplare ergänzt werden, um deren Vielfältigkeit und deren Signale an die Außenwelt noch besser vor Augen zu führen.

Geeignete Lokalitäten[<small>bearbeiten</small>]

Der Schwanzvergleich ist meist Ausdruck pubertätlichen Tuns, kann aber auch in höheren Lebensaltern immer wieder als Freizeitbeschäftigung genutzt werden. Beliebte Austragungsorte dieses Hobbys sind zuerst allermeist Sandkästen, später dann Umkleidekabinen im Zuge von nachbereitenden hygienischen Tätigkeiten nach sportlichen Betätigungen wie Hufball, Kamelrennen, Windhundrennen, Hahnenkampf, Bodenturnen und gymnastischem Ausdruckstanz. Bei den sportlichen Betätigungen selbst findet der Schwanzvergleich oftmals eher symbolisch statt - das Schneller, Höher, Weiter, Öfter, Länger, Größer, Dicker usw. wird hier zwar nicht direkt anhand des entsprechenden Körperteils, jedoch indirekt vermessen. Auch andere, nicht explizit schwänzigen Attributen gewidmete Einrichtungen, wie Büroräume, die Kneipe oder die Straße, sind als solcherart Arena beliebt. Der Schwanzvergleich findet dort bekanntermaßen anhand von Ersatzobjekten statt, etwa dem größten Sessel, dem dicksten Auto, dem längeren Hebel oder der längsten Reihe leerer Schnapsgläser.

Witzenswertes[<small>bearbeiten</small>]

  • Der Schwanzvergleich wird auch „männlicher Zickenalarm“ genannt.
  • Dass nur Männchen dem Schwanzvergleich frönen, ist ein großer Irrtum, der von schwanzlosen Nacktaffen verbreitet wird.
  • Beim Schwanzvergleich ist es verpönt, den Kürzeren zu ziehen.
  • Schwänze müssen nicht schön sein, nur praktisch, damit verschiedene Sachen nicht in die Hose gehen.
  • Scharwenzeln Schwänzer schwanengleich zum Schwanzvergleich, schwillt schwülstger Schwafelschwall sogleich schwül schwingend übern Schwanenteich. (Prostataprosa)

Vertiefendes[<small>bearbeiten</small>]

  • Georg Christoph Lichtenberg: Fragment von Schwänzen. Ein Beitrag zu den Physiognomischen Fragmenten (1783)
  • Sigrun Freud: Schweifneid und Kupierungsangst in der kamelischen Entwicklung, Werkausgabe Bd. XII, Froschungs-Verlag, Kamöln (1923)
  • Horst-Sergio Lambada: Stille Wedler dringen tief – Wedelhemmung und Homophobie, eine Betrachtung, Verlag Matrose, Dusseldoof (2024)
  • Norma Widerbiss: Schwänzende Mädchen – ein Tabu, Feminister/innen-Verlag, Berlin (2025)

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