Schweißtuch der hl. Veronika: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Nach der christlichen Überlieferung hat Veronika | + | Nach der christlichen Überlieferung hat Veronika dem [[Heiland]] auf seinem Weg nach Golgatha ein sog. Schweißtuch gereicht, ein Wäschestück, das ursprüngl. im kleinasiat. Mithraskult Verwendung fand und i. d. R. in Achselhöhle oder Sandale aufbewahrt wurde. Obwohl frischer Schweiß relativ geruchlos ist, scheint der Abbau der in diesem Körpersekret enthaltenen langkettigen Fettsäuren zu kürzeren Ketten wie Ameisen- und Buttersäure dazu geführt zu haben, dass [[Jesus]] der neutestamentalischen Überlieferung zufolge "plötzlich irgendwie so schwummrig" wurde (Matthäus 27:29) und "tapetenmusterartige Erscheinungen in zwölf verschiedenen [[Farbe]]n" (Lukas 23:26-32) sah. |
− | Das Schweißtuch der Veronika | + | Das Schweißtuch der Veronika gilt als die kostbarste, aber auch als die unhygienischste Reliquie der [[Christen]]heit. Aufgrund seiner Kontaminierung mit Natriumchlorid, Harnstoff, Harnsäure, langkettigen Fettsäuren, Aminosäuren, Ammoniak, [[Zucker]], Milchsäure, Ascorbinsäure und Cholesterin befindet es sich heute unter einer luftdichten [[Käseglocke]] im Veronikapfeiler des Petersdoms in [[Rom]], der 1506 eigens dafür über dem Grundstein der [[Kirche]] errichtet wurde. |
+ | Nach 395 n. Chr. allmähliches Verschwinden des Schweißtuches in Westrom, im oströmischen Kulturraum (Kiewer Rus) Weiterentwicklung zum Fußlappen. | ||
=== Ursprung der Legende === | === Ursprung der Legende === | ||
− | In den Evangelien wird bei Mk 5,25 und Mt 9,20 ff über eine Frau berichtet, die an | + | In den Evangelien wird bei Mk 5,25 und Mt 9,20 ff über eine Frau berichtet, die an klimakterialer Hyperhidrose litt und das Gewand Jesu berührte. |
Sofort hörte das Schwitzen auf und sie spürte deutlich, dass sie von ihrem Leiden geheilt war.<br>(Mk 5, 29) | Sofort hörte das Schwitzen auf und sie spürte deutlich, dass sie von ihrem Leiden geheilt war.<br>(Mk 5, 29) | ||
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In einer koptischen Version der Pilatusakten aus dem 6. Jahrhundert weckte Veronika den schwerkranken Kaiser Tiberius aus dem Wachkoma auf, indem sie ihm ihr Schweißtuch unter die Nase hielt. | In einer koptischen Version der Pilatusakten aus dem 6. Jahrhundert weckte Veronika den schwerkranken Kaiser Tiberius aus dem Wachkoma auf, indem sie ihm ihr Schweißtuch unter die Nase hielt. | ||
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=== Die sieben Sakralien der [[Wäsche]] === | === Die sieben Sakralien der [[Wäsche]] === | ||
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# Das Taufkleid von Johannes dem Säufer | # Das Taufkleid von Johannes dem Säufer | ||
− | # Das | + | # Das Tischtuch von Turin |
− | + | # [http://www.stern.de/lifestyle/leute/:Bayreuth-Frau-Merkel/543567.html Der Blazer von Bayreuth] | |
− | # [http://www.stern.de/lifestyle/leute/:Bayreuth-Frau-Merkel/543567.html | + | # Der Hüfthalter der hl. Cäcilie |
− | # | + | # Die Kittelschürze von meiner [[Mutter]] |
# Die Sportsocken des hl. Bimbam | # Die Sportsocken des hl. Bimbam | ||
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'''Literatur''' | '''Literatur''' |
Version vom 22. Juni 2007, 10:35 Uhr
Das Schweißtuch der hl. Veronika ist ein Gegenstand der christlichen Legende und ist eine der Sieben Sakralien der Wäsche.
Nach der christlichen Überlieferung hat Veronika dem Heiland auf seinem Weg nach Golgatha ein sog. Schweißtuch gereicht, ein Wäschestück, das ursprüngl. im kleinasiat. Mithraskult Verwendung fand und i. d. R. in Achselhöhle oder Sandale aufbewahrt wurde. Obwohl frischer Schweiß relativ geruchlos ist, scheint der Abbau der in diesem Körpersekret enthaltenen langkettigen Fettsäuren zu kürzeren Ketten wie Ameisen- und Buttersäure dazu geführt zu haben, dass Jesus der neutestamentalischen Überlieferung zufolge "plötzlich irgendwie so schwummrig" wurde (Matthäus 27:29) und "tapetenmusterartige Erscheinungen in zwölf verschiedenen Farben" (Lukas 23:26-32) sah. Das Schweißtuch der Veronika gilt als die kostbarste, aber auch als die unhygienischste Reliquie der Christenheit. Aufgrund seiner Kontaminierung mit Natriumchlorid, Harnstoff, Harnsäure, langkettigen Fettsäuren, Aminosäuren, Ammoniak, Zucker, Milchsäure, Ascorbinsäure und Cholesterin befindet es sich heute unter einer luftdichten Käseglocke im Veronikapfeiler des Petersdoms in Rom, der 1506 eigens dafür über dem Grundstein der Kirche errichtet wurde. Nach 395 n. Chr. allmähliches Verschwinden des Schweißtuches in Westrom, im oströmischen Kulturraum (Kiewer Rus) Weiterentwicklung zum Fußlappen.
Ursprung der Legende
In den Evangelien wird bei Mk 5,25 und Mt 9,20 ff über eine Frau berichtet, die an klimakterialer Hyperhidrose litt und das Gewand Jesu berührte.
Sofort hörte das Schwitzen auf und sie spürte deutlich, dass sie von ihrem Leiden geheilt war.
(Mk 5, 29)
Im apokryphen Wilhelm-Tell-Evangelium wird der eidgenössische Schlachtruf "Hopp Schwiiz!" auf die hl. Veronika zurückgeführt.
In einer koptischen Version der Pilatusakten aus dem 6. Jahrhundert weckte Veronika den schwerkranken Kaiser Tiberius aus dem Wachkoma auf, indem sie ihm ihr Schweißtuch unter die Nase hielt.
Einer neueren Theorie nach soll das Tuch der Veronika aus 10% Polyester und 90% Kamelhaarwolle bestehen. Maschinenwaschbar bei 30 Grad.
Die sieben Sakralien der Wäsche
- Das Schweißtuch der hl. Veronika
- Das Taufkleid von Johannes dem Säufer
- Das Tischtuch von Turin
- Der Blazer von Bayreuth
- Der Hüfthalter der hl. Cäcilie
- Die Kittelschürze von meiner Mutter
- Die Sportsocken des hl. Bimbam
Literatur
- "Kompendium der Schweißtechnik 1-4": 4 Bde. von Helmut Behnisch
- "Hyperhidrosis: Physiologisches und Krankhaftes Schwitzen in Diagnose und Therapie" von Reinhard K. Achenbach
- "Lust auf Sauna". Natürlich fit: So schwitzen Sie sich gesund und schön von Ulrike Novotny
Weblinks