Lügenpresse: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 3. November 2018, 12:54 Uhr
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Die Lügenpresse ist ein Folterwerkzeug aus dem Mittelalter. Damit wurden Geständnisse buchstäblich erpresst. Immer nämlich wenn der Inquisition ein dicker Fisch ins Netz ging, musste der gestehen, egal was, Hauptsache Gotteslästerung. Da aber Fische vom Herrn mit daumenlosen Flossen ausgestattet und immun gegen Ertrinken-Angst sind, konnten sie über Daumenschrauben und Waterboarding nur lachen. Daher dachte der Großinquisitor, Stellvertreter des obersten Fischers, sich etwas besonders perfides aus: Die Plattfischpresse, die jeden kugelrunden Karpfen zur platten Flunder zu pressen vermag. Bis zur Pressdicke eines Aales durfte der sündige Sonntagsbratfisch gestehen, oder er ward auf der Stelle ein gemeiner Butt. Flundern gelten nämlich unter Fischen als niedere Tiere, die darüber zwar kein Mimimi machen, aber Mimikri, um unerkannt wie Unterwelttiere da mit finsteren Absichten rumzuschleichen, ja den ganzen Ozean zu unterwandern.
Das Folterinstrument wird Lügenpresse genannt, weil Tränen nicht Lügen, und der ganze Ozean ist ein Meer von Tränen, Fischtränen, weshalb das Weltmeer aus Salzwasser besteht! Folglich sind Fische ehrliche Tiere, die vor keiner Inquisition der Welt etwas zu verbergen hätten. Die will aber Geständnisse von Gotteslästereien hören. Von stummen Tieren! Was ein Irrsinn, diese Inquisition. Will ein Fisch das in ansehnlicher Form überleben, muss er gestehen, also lügen was das Zeug hält. Wer nicht flunkert wird Flunder. Da aber ein Fisch nichts sagen kann außer "Blubb", kann nur durch Gnade vor Recht dem Fisch geholfen werden, indem der Inquisitor nur Fragen stellt, zu denen "Blubb" die richtige Antwort ist. Aber wehe der Verdächdicke bläst seine Fischblase auf, dann heiß es "Blasphemie" und die Presse geht zu. Das Erpressen von Lügen durch die Lügenpresse ist also nichts als Lüge, denn nichtssagendes Schweigen und Blubbern von Fischen hat in Wahrheit keine Aussagekraft.
Auch der Ebaja-Aquaristikversand bietet die Lügenpresse an. Geordert wird sie von Zeitungs-Redaktionen, die außer stolzen Ententeichbesitzern nämlich auch begeisterte Aquarianer sind. Die Plattfischpressen verwenden sie aber nicht, sondern stellen sie als Symbol ins Aquarium zwischen Wasserschnecken und Goldfische. Das symbolisert: Hier wird nicht gelogen, allenfalls vergeschwiegen.
Siehe auch: Aus dem Zusammenhang gerissen und falsch zitiert
Unwort des Jahres 2014