Gutmensch: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Gutmensch hilft alter hilfloser Mülltonne über die Straße.jpg|300px|thumb|Ein [[bösonders]] guter Gutmensch hilft einer alten, kranken Mülltone über die Straße]]
Der Artikel diskreditiert Menschen, die sich für Gerechtigkeit einsetzen, indem ihnen Ungerechtigkeit und Einseitigkeit unterstellt wird.
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Der Orden der '''Gutmenschen''' ist eine Organisation mit einer sehr langen [[Tradition]]. Voraussetzung für die Aufnahme in diesen Orden ist das Ablegen eines Hypothetischen Eides.
Das tut er auf eine Weise, die auch nicht mehr als Ironie zu verstehen ist. Auch der neue (letzte) Absatz schlägt in diese Kerbe.
 
Mir wird schlecht beim Lesen, gerade mehr als ohnehin aufgrund aktueller Todesmeldung.
 
Ich plädiere dafür, diesen Hetzartikel endlich zu entfernen. [[Kamel:8-D|8-D]] ([[Kamel Diskussion:8-D|Diskussion]])
 
 
Vielleicht komplett neu aufsetzen mit Bezug auf den Wandel und die Entfremdung des Begriffs. Das, was jetzt gerade im Artikel steht,
 
ist ja eher die Nazi-Definition, die vom Zahlenkamel auf der Diskussionsseite schon recht gut umrissen wurde, und hier eigentlich
 
nichts verloren hat. Der neue Absatz ist mMn schon mal ein Anfang, aber da muss noch viel gemacht werden.
 
--[[Kamel:Sockenzombie|Sockenzombie]] ([[Kamel Diskussion:Sockenzombie|Diskussion]]) 19:10, 27. Jan. 2016 (NNZ)
 
  Auch den neuen Absatz finde ich extrem menschenverachtend. [[Kamel:8-D|8-D]] ([[Kamel Diskussion:8-D|Diskussion]]) 19:14, 27. Jan. 2016 (NNZ)
 
  
Das ist die einfachste Methode gemäß der üblichen Selbstzensur, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.
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==Begriffsklärung==
Der Begriff „Gutmensch“ bezeichnet nicht Menschen, die Gutes tun, sondern Menschen, die Extremfall nur so tun als ob.
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Zu Anfang dieses Artikels ist es vielleicht nötig, eventuelle [[Missverständnis]]se auszuräumen. Der Begriff „Gutmensch“ wird zwar heutzutage inflationär auf alle hilfsbereiten Kamele mit guten Absichten [[Nazi|angewandt]], was aber nicht der {{swi|Gutmensch#Verwendung_innerhalb_gesellschaftskritischer_Kreise||tatsächlichen Bedeutung}} entspricht. Um im Orden aufzusteigen und den wahren Prinzipien des Gutmenschentums gerecht zu werden, sind gute Absichten eher hinderlich, ja sogar kontraproduktiv.
(Siehe Diskussionsseite). Eine Nazi-Definition gibt es nicht.
 
Und selbst wenn die 2% Nazis den Begriff falsch anwenden ist das kein Grund für die anderen 98%, das ebenso sehen zu müssen.
 
Deswegen bin ich gegen eine Löschung. --[[Kamel:Charly Whisky|Charly Whisky]] ([[Kamel Diskussion:Charly Whisky|Diskussion]]) 19:47, 27. Jan. 2016 (NNZ)
 
 
 
[[Datei:Gutmensch hilft alter hilfloser Mülltonne über die Straße.jpg|300px|thumb|Ein [[bösonders]] guter Gutmensch hilft einer alten, kranken Mülltone über die Straße]]
 
  
'''Gutmenschen''' bzw. '''Gutkamele''' sind Menschinnen und Menschen bzw. Kamelinnen und Kamele, die sich der Verbesserung der meist doch recht schlechten und noch dazu uneinsichtigen [[Welt]] verschrieben haben. Besondere Bedeutung kommt dabei dem Schutz der allenthalben vielfach anzutreffenden ''[[Opfer]]'' zu, und zwar sowohl vor den Tätern (meist hellfellige, heterosexuelle Kamel[[hengst]]e ohne Migrationshintergrund zwischen 18 und 59) als auch den Verhältnissen. Als Mittel dient ihnen dabei insbesondere die ''[[Politische Korrektheit]]'', das Zeigen von ''[[Betroffenheit]]'' (gerne auch durch Lichterkettenbildung), [[Zeichensetzung]] gegen Bösmenschentum aller Art, das [[Schämen|Fremdschämen]] sowie das unablässige Erinnern an [[Adolf Höckler]].
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==Lebensweise und Motivation==
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Der Gutmensch in seiner ursprünglichen Reinform lebt auf einem so genannten [[Kamelionary:Gutshof|Gutshof]] fern vom Alltag und den Lebenswirklichkeiten seiner Mitmenschen. Dessen ungeachtet hat er – nicht zuletzt bedingt durch seine faktische Isoliertheit – das unstillbare Bedürfnis, sich immer und überall einzubringen, indem er bei Themen, die gerade die Gemüter der anderen Menschen bewegen, die gutshöfische Abgeschiedeheit verlässt und in die Vorstadt pilgert, um sich in aufsehenerregender Retterpose vor die nächstbeste Kamera zu werfen. Dabei geht es ihm nicht darum, wirklich Gutes zu tun: Der Gutmensch tut nicht gut, er tut so – und das gut. Überall, wo wirkliche Helfer eifrig ihre oft schwierige Arbeit tun und gar keine Zeit und Nerven für Gepose finden, da springt der zuvor nie Gesehene aus seiner Deckung hervor und mimt, nicht nur einer von ihnen zu sein, sondern der Erste, Größte, Beste, und Schönste von allen.  
  
Ihren geografischen [[Schwerpunkt]] haben die GutmenschKamel[[Binnen-Au|Außen]] traditionell in [[Schland]]. Größere Bestände sind freilich auch im [[Atoll von Kalau|Scherzherzogtum Kalau]] anzutreffen, wo die Bewegung im [[Großer Kalauischer Gutmenschenaufstand|Großen Gutmenschenaufstand]] von 1848 einen ersten [[Orgasmus|Höhepunkt]] erreichte. Ein bösonders guter Gutmensch ist (war?) übrigens der seit April 2008 auf Kalau vermisste Missionar [[Ernst Haft]].
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Obwohl der beschriebene Gutmensch eine rare Spezies darstellt, fürt seine mediale Inszenierung dazu, dass manche Laien versehentlich die Spezies der Helfenden für Gutmenschen halten, obwohl diese gar nicht abgeschieden auf Gutshöfen verweilen, sondern dort, wo Hilfe gebraucht wird - auch wenn keine Kamera da ist und auch, wenn die Öffentlichkeit schon lange nicht mehr hinschaut.
  
Als zentrale Ziele des GutmenschKamel[[Binnen-Au|Außen]]tums haben sich u.a. herauskristallisiert:
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==Mythos oder Wirklichkeit==
* Verkleinerung der [[Die Schere zwischen Arm und Reich wird größer ...|Schere zwischen Arm und Reich]]
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[[Froscher]] untersuchen gerade, ob der beschriebene Gutmensch als profilierungssüchtiger Schlechtmensch wirklich so häufig in Erscheinung tritt, oder ob der so beschriebene „Gutmensch“ nicht weit häufiger Schlechtmenschen als Konstrukt dient, um ihre Boshaftigkeiten gegenüber Minderheiten und denen gegenüber, die ihnen helfen, zum Ausdruck zu bringen.
* Unverzügliche Gleichstellung von sozial, vertikal, intellektuell, kognitiv-emotional, sexuell oder sonst irgendwie benachteiligten, herausgeforderten oder defizitären Mitbürgerinnen und Mitbürgern 
 
* Überwindung der längst als Herrschaftsinstrument des modernen Sexismus entlarvten [[Geschlechtstheorien]]; im Widerspruch dazu die "sprachliche Sichtbarmachung" der beiden angeblich gar nicht bestehenden Geschlechter durch das sog. [[Binnen-Au]].
 
* Bekämpfung des [[Rasismus]] durch unverzügliches Verbot von Rasenmähern, Heckenscheren, Düngern und Unkrautvernichtungsmitteln.
 
* Selbstverzwergung des eigenen Landes bei undifferenzierter [[Bereicherung|Wertschätzung]] alles irgendwie Fremdländischen; Brandmarkung aller einem irgendwie negativ auffallenden Dinge als "typisch schländisch" (bzw. "typisch kalauisch")
 
* Uneingeschränkte [[Tolleranz]] (sic!) und [[Offenheit]] gegenüber Minderheiten, egal wie bescheuert, gewalttätig und intolerant sie selbst sein mögen.
 
  
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Diese Annahme mag, Beobachtungen und täglichen Erfahrungen zufolge, beim gemeinen Volk zutreffen, jedenfalls bei dem ganz [[bösonders]] gemeinen. Allerdings gibt es ebenso deutliche Hinweise darauf, dass das Volk durchaus Verdrehte hat, auf die die eingangs dargelegte Gutmenschen-Beschreibung sehr wohl zutrifft. Nahezu 100% jener Verdrehten, auch [[Politiker|Prollitiker]] genannt, weisen die archetypischen Merkmale des beschriebenen Gutmenschen-Stereotyps auf. Bei jeder Pressekonferenz – besser bekannt als [[Mutanten]]stadel – wird die Betroffenheitsmaske angelegt und wortreich gutgemenschelt, um die 2 Sekunden vorher gefällten menschenver-8-enden Entscheidungen weichzuspülen. Alles Schlechte wird dabei allein dem politischen Gegner unterstellt, der das Gleiche tut, wobei zum Schluss ein Heer von Heiligen übrigbleibt. Der oberste Gutmenschenlevel ist erreicht. ''Hier kann kritisch angemerkt werden, dass Prollitiker vielleicht gar keine Menschen sind, sondern Androiden oder Reptilien, und sie somit gar keine Gutmenschen sein können.''
  
So können diese Gutmenschen an einem deutschen Obdachlosen ungerührt vorbeigehen um dann die Flüchtlinge zum Beispiel beim Anstehen für einen frischen Ausweisersatz zu unterstützen. Erst wenn die öffentliche Aufmerksamkeit in Deutschland auf das Problem Obdachlosigkeit gerichtet ist (und das ist meist erst der Fall, wenn einer der Obdachlosen an pressewirksamer Stelle erfroren ist), dann können genau die gleichen Gutmenschen plötzlich die Flüchtlinge verjagen, die bei der Suche nach einem noch nicht unterstützten Obdachlosen im Wege stehen.
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Für die Hypothese der Froscher, dass „Gutmensch“ ein rethorisches Konstrukt von Schlechtmenschen sei, widerum spricht, dass Sobeschimpfte, die fernab jeder Egoshow Hilfe leisten, [http://www.google.de/search?q=gutmensch+tshirt&tbm=isch sich mittlerweile diesen Begriff aneignen] und ihn ins Gute umdeuten, um sich von den sie beschimpfenden Garnichtgutmenschen abzugrenzen.
  
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Die zahllosen Positionen zum „Gutmenschen“, ob er Mythos oder Wirklichkeit ist, ob er aufgrund seiner letzten Silbe kameldiskriminierend ist und sowieso an dieser Stelle gelöscht gehört, ob Gutmenschen gut oder böse oder so mittel oder auch nur Menschen sind, ob es Gutmenschenparkplätze oder -toiletten geben sollte, ob sie einen eigenen Staat oder besser einen eigenen Knast bekommen sollten, all das hat letztlich inzwischen zu einem Riss durch die gesamte [[Kneipe|Geselligkeit]] geführt. Sogar neutrale Beobacher denken langsam: ''«Joaaaa, jetzt is Gutmensch!»'' Deswegen [[dung]]en [[Kamel]]e auf diesen Begriff, wenngleich er unter Menschen nichts an seiner Popularität einbüßt, und sei es im [[Bullshit-Bingo]].
  
{{su}}[[Betroffenheit]], [[Politische Korrektheit]], [[Schämen]], [[Tolleranz]], [[Menschenverstand]]<br />
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==Voraussetzungen und Prinzipien==
{{sv}}[[Großer Kalauischer Gutmenschenaufstand]], [[Zensursula von der Leyhbibliothek]], [[Gutmenschenjäger John Sinkler]], [[Zeichensetzung]]<br />
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Wer als Gutmensch erfolgreich sein will, der sollte eine flexible Halsmuskulatur besitzen. Die braucht er nämlich, um beim [[Surfen]] in den tosenden Meeren der öffentlichen [[Meinung]] nicht die [[Orientierung]] zu verlieren. Der ideale Tag eines Gutmenschen sieht folgendermaßen aus: Zum [[Frühstück]] empfängt er klatschend am [[Bahnhof]] eine Gruppe von [[Flüchtling]]en. Zum [[Mittag]]essen verdammt er diese grapschenden [[kotzen|Rapefugees]] und erklärt im selben Atemzug seine Devotion zum [[Feminismus]] und seinen Einsatz für die [[Frauenrechte]]. Zum [[Abend]]essen verdammt er die [[lügen]]den [[Votze]]n und erklärt seine Solidarität mit {{swi|Jörg Kachelmann}} und allen zu Unrecht wegen Vergewaltigung Angeklagten.
{{nt}}[[Ich-bin-kein-aber-Nazi]]
 
  
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==Tipps für angehende Gutmenschen==
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Wer jetzt Interesse hat, dem Orden beizutreten, hier noch ein paar wertvolle Tipps:
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* Es kommt immer gut, [[Bio]]-[[Fleisch]] im [[Supermarkt]] zu kaufen. Ist vollkommen OK, wenn dann das [[Geld]] nicht mehr für den Bio-Käse reicht, der von "[[Ja]]!" tut's dann auch.
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* Wenn Geld kein Thema ist, empfiehlt es sich, ein Elektroauto oder einen Hybrid zu kaufen. Gibts auch als SUV! Die sind ja schließlich gut fürs [[Klima]], besser als zehn [[Fahrrad|Fahrräder]]!
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* <s>Der Ablasshandel</s> [[Spenden]] macht sich immer gut. Besonders auf deinem [[Steuer]]bescheid, schließlich lassen die sich super absetzen.
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* Ein weißes Laken und Wasserfarbe ermöglicht wechselnde Parolen mit nur einer Investition!
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* Durch Vergleichen von Schlagzeilen lässt sich schnell das effektivste Gutmenschenthema detektieren. Und dann gilt es, schnell zu sein!
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* Gutmensch ist ein [[Unwort]], was aber nicht im Umkehrschluss bedeutet, [[Unmensch]] sei ein Gutwort.
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{{sv}}[[Butz Lachmann]]
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[[Kategorie:Zum Kotzen]]
 
[[Kategorie:Wortsinn & Tiefsinn]]
 
[[Kategorie:Wortsinn & Tiefsinn]]

Aktuelle Version vom 20. Februar 2020, 23:27 Uhr

Ein bösonders guter Gutmensch hilft einer alten, kranken Mülltone über die Straße

Der Orden der Gutmenschen ist eine Organisation mit einer sehr langen Tradition. Voraussetzung für die Aufnahme in diesen Orden ist das Ablegen eines Hypothetischen Eides.

Begriffsklärung

Zu Anfang dieses Artikels ist es vielleicht nötig, eventuelle Missverständnisse auszuräumen. Der Begriff „Gutmensch“ wird zwar heutzutage inflationär auf alle hilfsbereiten Kamele mit guten Absichten angewandt, was aber nicht der [] entspricht. Um im Orden aufzusteigen und den wahren Prinzipien des Gutmenschentums gerecht zu werden, sind gute Absichten eher hinderlich, ja sogar kontraproduktiv.

Lebensweise und Motivation

Der Gutmensch in seiner ursprünglichen Reinform lebt auf einem so genannten Gutshof fern vom Alltag und den Lebenswirklichkeiten seiner Mitmenschen. Dessen ungeachtet hat er – nicht zuletzt bedingt durch seine faktische Isoliertheit – das unstillbare Bedürfnis, sich immer und überall einzubringen, indem er bei Themen, die gerade die Gemüter der anderen Menschen bewegen, die gutshöfische Abgeschiedeheit verlässt und in die Vorstadt pilgert, um sich in aufsehenerregender Retterpose vor die nächstbeste Kamera zu werfen. Dabei geht es ihm nicht darum, wirklich Gutes zu tun: Der Gutmensch tut nicht gut, er tut so – und das gut. Überall, wo wirkliche Helfer eifrig ihre oft schwierige Arbeit tun und gar keine Zeit und Nerven für Gepose finden, da springt der zuvor nie Gesehene aus seiner Deckung hervor und mimt, nicht nur einer von ihnen zu sein, sondern der Erste, Größte, Beste, und Schönste von allen.

Obwohl der beschriebene Gutmensch eine rare Spezies darstellt, fürt seine mediale Inszenierung dazu, dass manche Laien versehentlich die Spezies der Helfenden für Gutmenschen halten, obwohl diese gar nicht abgeschieden auf Gutshöfen verweilen, sondern dort, wo Hilfe gebraucht wird - auch wenn keine Kamera da ist und auch, wenn die Öffentlichkeit schon lange nicht mehr hinschaut.

Mythos oder Wirklichkeit

Froscher untersuchen gerade, ob der beschriebene Gutmensch als profilierungssüchtiger Schlechtmensch wirklich so häufig in Erscheinung tritt, oder ob der so beschriebene „Gutmensch“ nicht weit häufiger Schlechtmenschen als Konstrukt dient, um ihre Boshaftigkeiten gegenüber Minderheiten und denen gegenüber, die ihnen helfen, zum Ausdruck zu bringen.

Diese Annahme mag, Beobachtungen und täglichen Erfahrungen zufolge, beim gemeinen Volk zutreffen, jedenfalls bei dem ganz bösonders gemeinen. Allerdings gibt es ebenso deutliche Hinweise darauf, dass das Volk durchaus Verdrehte hat, auf die die eingangs dargelegte Gutmenschen-Beschreibung sehr wohl zutrifft. Nahezu 100% jener Verdrehten, auch Prollitiker genannt, weisen die archetypischen Merkmale des beschriebenen Gutmenschen-Stereotyps auf. Bei jeder Pressekonferenz – besser bekannt als Mutantenstadel – wird die Betroffenheitsmaske angelegt und wortreich gutgemenschelt, um die 2 Sekunden vorher gefällten menschenver-8-enden Entscheidungen weichzuspülen. Alles Schlechte wird dabei allein dem politischen Gegner unterstellt, der das Gleiche tut, wobei zum Schluss ein Heer von Heiligen übrigbleibt. Der oberste Gutmenschenlevel ist erreicht. Hier kann kritisch angemerkt werden, dass Prollitiker vielleicht gar keine Menschen sind, sondern Androiden oder Reptilien, und sie somit gar keine Gutmenschen sein können.

Für die Hypothese der Froscher, dass „Gutmensch“ ein rethorisches Konstrukt von Schlechtmenschen sei, widerum spricht, dass Sobeschimpfte, die fernab jeder Egoshow Hilfe leisten, sich mittlerweile diesen Begriff aneignen und ihn ins Gute umdeuten, um sich von den sie beschimpfenden Garnichtgutmenschen abzugrenzen.

Die zahllosen Positionen zum „Gutmenschen“, ob er Mythos oder Wirklichkeit ist, ob er aufgrund seiner letzten Silbe kameldiskriminierend ist und sowieso an dieser Stelle gelöscht gehört, ob Gutmenschen gut oder böse oder so mittel oder auch nur Menschen sind, ob es Gutmenschenparkplätze oder -toiletten geben sollte, ob sie einen eigenen Staat oder besser einen eigenen Knast bekommen sollten, all das hat letztlich inzwischen zu einem Riss durch die gesamte Geselligkeit geführt. Sogar neutrale Beobacher denken langsam: «Joaaaa, jetzt is Gutmensch!» Deswegen dungen Kamele auf diesen Begriff, wenngleich er unter Menschen nichts an seiner Popularität einbüßt, und sei es im Bullshit-Bingo.

Voraussetzungen und Prinzipien

Wer als Gutmensch erfolgreich sein will, der sollte eine flexible Halsmuskulatur besitzen. Die braucht er nämlich, um beim Surfen in den tosenden Meeren der öffentlichen Meinung nicht die Orientierung zu verlieren. Der ideale Tag eines Gutmenschen sieht folgendermaßen aus: Zum Frühstück empfängt er klatschend am Bahnhof eine Gruppe von Flüchtlingen. Zum Mittagessen verdammt er diese grapschenden Rapefugees und erklärt im selben Atemzug seine Devotion zum Feminismus und seinen Einsatz für die Frauenrechte. Zum Abendessen verdammt er die lügenden Votzen und erklärt seine Solidarität mit [] und allen zu Unrecht wegen Vergewaltigung Angeklagten.

Tipps für angehende Gutmenschen

Wer jetzt Interesse hat, dem Orden beizutreten, hier noch ein paar wertvolle Tipps:

  • Es kommt immer gut, Bio-Fleisch im Supermarkt zu kaufen. Ist vollkommen OK, wenn dann das Geld nicht mehr für den Bio-Käse reicht, der von "Ja!" tut's dann auch.
  • Wenn Geld kein Thema ist, empfiehlt es sich, ein Elektroauto oder einen Hybrid zu kaufen. Gibts auch als SUV! Die sind ja schließlich gut fürs Klima, besser als zehn Fahrräder!
  • Der Ablasshandel Spenden macht sich immer gut. Besonders auf deinem Steuerbescheid, schließlich lassen die sich super absetzen.
  • Ein weißes Laken und Wasserfarbe ermöglicht wechselnde Parolen mit nur einer Investition!
  • Durch Vergleichen von Schlagzeilen lässt sich schnell das effektivste Gutmenschenthema detektieren. Und dann gilt es, schnell zu sein!
  • Gutmensch ist ein Unwort, was aber nicht im Umkehrschluss bedeutet, Unmensch sei ein Gutwort.

Siehe auch.png Siehe auch: Schildbürger
Siehe auch.png Siehe vielleicht: Butz Lachmann

Unwort des Jahres 2015

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