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Aktuelle Version vom 31. Dezember 2014, 22:13 Uhr
Der Ossi (Civis germanicus orientalis) ist die Erfindung des grusinischen Stahlverkäufers Josef "Jupp" Dschugaschwili. Während eines Urlaubs im Kurort Jalta kam ihm die Idee, in Ostdeutschland eine reservierte Zone für die Aufzucht einer besonderen Spezies, eben der Ossis, einzurichten. Die hierfür benötigten Mengen an Draht für den Weidezaun sollten ihm einen hübschen Gewinn bescheren.
Das Vorhaben gelang auf Anhieb und die Ossis begannen trotz anfangs karger Futterrationen prächtig zu gedeihen. Sie bauten ihre eigene Rasierwasser-Industrie auf und amüsierten sich wie Bolle über selbstgemachte Schlager-Revuen im Fernsehen. Bald begannen sie sogar, selbstfahrende Rennpappen zu konstruieren um schneller ins FDGB-Ferienheim zu kommen.
Allerdings hatte die Ossi-Republik einen kleinen Schönheitsfehler, der ihr zum Verhängnis werden sollte: der alte Jupp hatte die Sache nicht mit IHNEN abgesprochen. Trotz unermüdlichen Einsatzes von Alufolie (die durch Einschmelzen der einheimischen Münzen gewonnen wurde) gelang es nicht, IHREN zersetzenden Einfluss abzuwehren. So wurden selbst die stoischsten Mecklenburger Dickschädel immer gieriger auf ALDI-Produkte, bis sie schließlich nicht mehr zu halten waren, denn da war ja das Schaufenster des Westens Westberlin.
Jedoch rächte sich Dschugaschwilis Rote Armee durch Aufstellen von Siedlungen aus rotem Backstein wie das Potjomkinsche Dorf am Deich namens Leer und schmückte sie mit roten Leuchttürmen des Ostens und einem mißratenen Neffen von Otto Grotewohl namens Otto als Vorzeige-Ossi des Westens. Als Ausweis des Wohlstandes der Ossis legte Otto vor jede Backsteinhaus-Haustüre eine wetterfest folienverschweißte Ausgabe des Ottokataloges. Die Ossi-Häuser am Wattenmeer wurden an Wessi-Familien als Feriensdomizile vermietet. Die witzigsten Angebote im Ottokatalog lagen vertont auf Schallplatte bei. Am Ende ihres Urlaubs kannten die Touris alle Gags daraus auswendig. Nie war die Propaganda des Ostens tiefer im Westen angekommen. Versuche der Westregierung Willy Brandts, diese östlichen Propaganda-Siedlungen im Westen Norddeutschlands madig zu machen durch Verbreitung von Ossi-Witzen, scheiterten an der Blödheit des dazu beauftragten Karl Dall.
Ersten Angeboten von Heimcomputern bei ALDI folgte schließlich eine Völkerwanderung der Ossis ins fünfte Reich und veranlasste die dortige Bundeskanzel, den Ossis ihren ganzen Laden für ein paar Aldi-Einkaufsgutscheine abzukaufen. Inspekteure der Bundeskanzel fanden heraus, dass in der Rasierwasser-Industrie keine DIN-gerechten Klobrillen existrierten und ordneten darauf hin die Schließung sämtlicher Fabriken an, um sie durch OBI-Baumärkte zu ersetzen.
Damit war IHR Plan schließlich aufgegangen. Nur musste die Bundeskanzel den verbliebenen Ossis fortan ihre OBI-Einkäufe bezahlen. Die aber waren schlau und begannen, das Geld zunehmend in Dosenbier anzulegen. Das Dosenblech schmiedeten die Ossis um in Ostmarkstücke, die sie bei der Bundesbank 2:1 in harte Währung eintauschten. Erst Jürgen Trittin stellte diese Falschmünzerei ab durch Einführung des Dosenpfandes, und sein Kollege Gerhard Schröder stellte alle OBI-Einkaufs-Subsidien-Empfänger unter Generalverdacht, Sozialschmarotzer zu sein. Da änderten die Ossis endlich ihre Mentalität von DDR (Deutsche demokratische Resterampe) auf MDR (Marktkonform demokratische Rosarotbrille). Zum 25jährigen Jubiläum der Wiedervereinigung mit den Wessis sprach im Jahre 2015 Bundesossi Joachim Gauck über die gelungene Ossi-Wessi-Angleichung die geflügelten Worte "Und ab jetzt sind alle Deutschen Ossis", und Putin marschierte erneut mit der Roten Armee ein, diesmal in ganz Deutschland, und annektierte es als Westossitien.
Siehe auch: Kuhfürstendamm, Aussie