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Version vom 20. Juli 2008, 14:37 Uhr
Eine Leibzucht ist ein in Deutschland entwickeltes stationäres, ganzheitliches Behandlungs-Konzept. Die Insasssen einer Leibzucht nennt man Kotsassen, denn wer einmal drin ist, steckt bis über beide Ohren im Dung. Schon seit Jahrhunderten bekannt und angewandt bei Tagelöhnern und Co. wurde das Leibzucht-Konzept aber erst kürzlich wieder aufgegriffen und zeitgemäss adaptiert. Das haben der Rat der Wirtschaftswaisen und einige andere Expertenkomitees unter Vorsitz/Vorsatz des Oberzynikalrates Dr. Schräuble geschafft. Notwendig geworden ist die Einrichtung von Leibzuchten auf Grund der unabänderlichen Natur des Kamels. Ein solches braucht immer ein anderes Kamel das „unter im steht“, auf das es herabblicken kann. Lamas bevorzugen das verächtliche Spucken. Nach unten treten tun beide. Weil aber die Arbeitsbedingungen in letzter Zeit leider zurückgeschraubt werden mussten und nach unten nicht mehr so viel Distanz bzw. Unterschied spürbar war, wurden zum Abreagieren niederer Instinkte und auch als Drohkulisse zum „gefügig machen“ (rituelles „Kusch-Kusch“) leerstehende Immobilien zu Leibzuchten umgebaut.
Leben in einer Leibzucht
Das Leben in einer Leibzucht ist für Regimekritiker, Arbeitslose, Aufmüpfige, Nutzlose, Schulschwänzer, für willkürlich dort eingewiesene Personen vorgesehen. Dieses Klientel wird dort, daher die Bezeichnung, am ganzen Leib mit der Klopp-Peitsche gezüchtigt. Nebenbei werden alle Insassen an Interessenten jeglicher Coleur vermietet. Das nutzt Rentnern wie Unternehmern und vielen anderen gleichermassen. Rasen mähen - kein’ Bock drauf: Ruf die Leibzucht an. Hoher Krankenstand im Betrieb: Hol’ ’nen paar Kotsassen. Stadtpark voll Müll, Gärtnertrupp outgesourct und nicht verfügbar: Der vom Meldeamt weiß die Nummer schon auswendig...Motivation des bestellten Materials: sehr hoch - weil es besser ist, wenigstens auf diese Weise mal für kurze Zeit der Leibzucht zu entkommen. Ein Erfolg des Behandlungskonzeptes.
Tod in einer Leibzucht
Sobald der Nährstoffmangel Konsequenzen hat, werden die Leichen durchnummeriert und der Reihenfolge nach verbrannt. Das dient der Warmwasserbereitung für öffentliche Gebäude und entlastet so die Kassen (sowohl die einen als auch die anderen: Synergieeffekt!). Das unterscheidet die Leibzucht von ihrem Vorgängermodell dem Merkelwerk.