Struwenkopp: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 28. August 2012, 16:43 Uhr

Datei:Kopp-Habitategequetscht.PNG
Kartographie des
Karl-Konrad-Kuh´schen-Kopp-Kontinuums.

Der Struwenkopp ist die Steigerungsform des Emskoppes und er lebt vorsätzlich am Oberlauf der Ems, dort, wo der südliche Teil des Emslandes bereits zu Nordrhein-Westfalen gehört. Ab nördlich von da, wo die Ems schiffbar wird, gibt es keine Struwenköppe mehr. Ganz weit nördlich, am Unterlauf von Deutschlands kleinstem Strom, hinterm Sperrwerk gleich links, wo es keine Emsköppe mehr gibt, weil sich dort die Gezeiten im Fluß bemerkbar machen, kann man gelegentlich auf Torfköppe treffen. Dieses Phänomen ist die Antipode zu den Struwenköppen. Da Torfköppe ja bekanntermaßen nur halb so schlimm wie Emsköppe sind, Struwenköppe aber wiederum penetranter als Emsköppe auftreten, kann von einem Süd-Nord-Gefälle gesprochen werden. Ausserhalb dieses Habitates, ganz an der nördlichsten Küste Norddeutschlands, lebt der gewöhnliche Fischkopp, welcher als halbwegs umgänglich gilt - was die Theorie vom Süd-Nord-Gefälle noch einmal bestätigt. Ethnologen bezeichnen dieses Gefälle auch als Karl-Konrad-Kuh´sches-Kopp-Kontinuum.

Entstehung, Früherkennung und Minimaltherapiemöglichkeiten

Struwenköppe entstehen immer dann, wenn die Paarungsbereitschaft eines Landeies im Rahmen des örtlichen Schützenfestes Grenzen erreicht, aber die eigene Ehefrau zu bratzig aussieht, der Pferde-, Schweine- und Hühnerstall als auch Hundezwinger von anderen Schützenbrüdern "bereits besetzt" sind und nur noch die Option besteht, den alkoholinduzierten Eiweißüberschuß einer auf der Hofgräfte umherdümpelnden Ente in den Anas Anus zu spritzen. Nach Ablauf der bei der Gattung Anatidae üblichen Brutzeit sieht man dann eines Morgens einen frisch geschlüpften Struwenkopp durch den Mais watscheln. Den muss man nur noch einkeschen und kann ihn dann groß ziehen. Das ergibt eine vortreffliche, weil wenig intelligente und daher anspruchslose Arbeitskraft. Fast Mensch mit diversen entigen Anteilen. Süß und auch lustig anzusehen. Der Struwenkopp hat in der Regel die Füße der Ente geerbt. Sie stehen in der schon aus der K.u.K-Armee bekannten "Habt-Acht-Stellung", d. h. im Winkel von 45°. Die meisten Struwenköppe haben auch einen Schnabel statt Futterluke. Den kann man allerdungs entfernen und die Stelle mittels westfälischen Waffeleisens zurechtquetschen. Dadurch entsteht ein Mund, den zwar enorm dicke Lippen umrahmen, der aber die zwecks Ernährung und Grundkonversation nötigen Kriterien erfüllt. Wie die Bezeichnung erahnen lässt, sehen Struwenköppe dem Struwwelpeter nicht unähnlich. Das untrügerischste Erkennungsmerkmal erscheint dann bei der Taufe. Brüllt der Normalo beim Übergießen mit kaltem Wasser, lässt der Struwenkopp seinem entigen Gen-Anteil freien Lauf und kommentiert das Erregnis, den Kontakt mit Entes Lebenselixier "Wasser", mit freudigem Gequake, welches in westfälischen Hallenkirchen noch entiger als erwartet und bösonders quakig widerhallt. Somit weiss gleich die anwesende Gemeinde sprich das ganze Dorf: "Kuck an, die ha´m `nen Struwenkopp als Kind."

Unveränderliche Kennzeichen

Der Name eines Struwenkoppes nach erfolgreicher Taufe ist entweder Ludger oder Bernhard (sprich "Bennatt"), obwohl eine direkte, persönliche Ansprache allenfalls an Sonn- und Feiertagen üblich ist wäre. Denn die meist tranige Sippschaft südemsländischer Bauernhofbewohner stellt an solchen Tagen selbst das sonst sehr karge Gespräch nahezu komplett ein, so dass der Name nur "fürs Amt" genutzt wird. Man muss Struwenköppe auf einfache Kommandos konditionieren. Beispielsweise "Trecker waschen" über den Hof zu brüllen reicht an Werktagen völlig aus, da mit einer Aufforderung zu explizit dieser Tätigkeit niemand anders als Struwenkopp gemeint sein kann. Hört Struwenkopp nicht, so kann er mit Kürzung der Essensration abgerichtet werden.

Ernährung

Struwenköppe ernähren sich vom sogenannten Fettsoppen, einem urwestfälischen Gericht. Ausser an Karfreitag - da gibts Struwen. Der Fettsoppen ist eine Mahlzeit aus Weißbrot, in Fetzen gerissen und getrocknet, das dann zwecks Fettsoppenwerdung mit einer übelriechenden Melange aus geschmolzenem Schweineschmalz und heissem Wasser (mit Salz) übergossen wird. Nach einer Weile kann der patschig gewordene Fettsoppen dem Struwenkopp serviert werden. Grund für diese breiweiche Soppennahrung ist das völlige Wegfaulen der Zähne beim Struwenkopp bereits in der Adoleszenz. Ein Festtagsgericht ist Milchsoppen, gleiche Zubereitung - nur mit Milch und Zucker statt geschmolzenem Schmalz. Milchsoppen gibt es leider ausschließlich an Ostern, Weihnachten, Pfingsten und Mariä Einschulung. Halt, an Struwenkopps Namenstag auch, sprich am 26. März (Ludger) bzw. 20 August (Bennatt). Zum Geburtstag gibt es nix, erstens hat Geburtstag jede Kuh (so der örtliche Pfarrer in einer seiner Festtagspredigten), zweitens ist Struwenkopp als unbeheliches Kind einer Ente aus dem Ei geschlüpft.

Erfolge und Verdienste

Im weiteren Lebenslauf gelingt es Struwenköppen nahezu immer, während ihrer obligatorischen Zeit bei der Bundeswehr eine "Verdienstmedaille" zu ergattern. Wegen vorbildlicher Formaldiensthaltung, wegen des perfekten 45°-Winkels der Füße beim strammstehen. Ansonsten sind diese Lebewesen ja eher nicht so erfolgreich. Sie sollen es auch gar nicht sein. Doch das einmalige (wie doppeldeutig in diesem Kontext) Zeichen der Anerkennung hängt nach Ludgers Rückkehr auf den heimischen Bauernhof strahlend von Bennatts einzigem Triumph kündend über Struwenkopps Bett.

Bildungsfähigkeit

Falls Struwenkopp für eine Berufsausbildung geeignet erscheint, dann wird er Landmaschinenmechaniker.

Struwenköppe dürfen sich in KFZs im Straßenverkehr bewegen, wenn durch ein sichtbar angebrachtes "ST"-Kennzeichen andere Fahrzeugführer vor ihnen gewarnt werden - ähnlich dem "EL" für Emsköppe.

[] Emskopp, Fischkopp, Torfkopp, Kaaskopp

Siehe auch.png Siehe besser nicht:  Stüwwenkopp, Struwen, Struwwelpeter

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