Provokation: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 19. Oktober 2008, 09:39 Uhr

Provozieren leicht gemacht

Hat sich nicht jeder schon einmal gefragt, wie man seinem Gegenüber endlich mal ordentlich auf den Höcker gehen kann? Wer wollte nicht schonmal seinen Chef richtig zur Weißglut bringen, und trotzdem am Ende mit einer weißen Weste dastehen? Die Antwort heißt: Provokation. Aber Achtung! Sie muss gekonnt sein! Daher gibt’s hier einen Ratgeber, wie man's macht richtig:


1. Aufregungsfrage

Wenn Ihr Gegenüber offensichtlich auf Sie sauer ist, ist es der richtige Moment, um zu fragen, warum er sich aufregt. Alternativ wirkt auch die Aufforderung, sich nicht aufzuregen. Besonders wirkungsvoll ist es, wenn man sich etwas dumm stellt und die Aufregung nicht versteht. In diesem Fall sollte allerdings jedes Dromedar verstehen, warum derjenige sich aufregt.

Reizvoll ist auch, wenn jemand nur leicht angesäuert ist, ihn mit der Frage, ob er sich aufregt, erst richtig zu verschärfen.

Beispiel:

- Sie haben schon wieder Ihren Müll in meinen Briefkasten gestopft!

- (mit absolut ruhiger Stimme) Ach, regen Sie sich nicht auf...


2. Gehampel

Eine gängige Provoziermethode, die auf Nicht-Ernstnehmen basiert, ist die Aufforderung, nicht so herumzuhampeln. Mit Punkt 1 kombiniert kann diese Methode im richtigen Zusammenhang angewendet schon gewisse Sprengkraft entwickeln. Allerdings, sollte Punkt 1 als Frage formuliert sein.

Man kann es noch mit netten, beleidigenden Eigenschaften garnieren. Diese sind aber mit großer Vorsicht anzuwenden, da sie zur Eskalation führen können. Geeignete Adjektive wären: dämlich, gehirnamputiert, primitiv.

Beispiel:

- Sie haben im Etagenklo nicht abgezogen und die Tür offen gelassen...

- Regen Sie sich nicht auf! Und was hampeln Sie eigentlich so gehirnamputiert rum?


3. Betrunken

Wenn jemand in ziemlicher Rage schimpft, ist es der richtige Moment, ihn als betrunken abzustempeln. Wichtig dabei ist, dass man es möglichst überheblich und empört rüberbringt. Als Sahnehäubchen gilt, wenn man den Gegenüber zum anhauchen auffordert.

Bei einer öffentlichen Veranstaltung kann es auch mal zu einem Konflikt mit einzelnen Personen kommen. In dem Fall ist die Betrunken-Nummer am effektivsten, wenn man es so anstellt, dass es möglichst viele andere mitbekommen. Es sollte möglichst so aussehen, als ob man im Recht wäre.

Beispiel:

- Sie haben sich wieder vorgedrängelt, was soll das?

- Was regen Sie sich auf? Sie haben getrunken - hauchen Sie mich gefälligst an!


4. Pferdegesicht

Mit dem Gesichtsausdruck kann man im Konfliktfall sehr viel erreichen. Hält jemand einen Vortrag und ist sichtlich sauer, macht es sich sehr gut, wenn man milde lächelt und nickt oder einfach möglichst dämlich grinst. Das Nicken sollte pseudo-verständnisvoll wirken. Sollte man lachen müssen, braucht man es nicht zu unterdrückend, da dies den Effekt noch verbessert.

Beispiel:

- Gleich kommen meine Eltern und die Wohnung ist ein Saustall, du wolltest aufräumen! Beseitige deine Stinkesocken endlich von der Heizung...

- (milde grinsen und verständnisvoll nicken)


5. Mir doch egal

Provozieren heißt nicht immer, dass man aktiv sein muss. Auch passives Verhalten, oder besser noch Ignoranz, kann Wirkung zeigen. Wenn sich jemand sichtlich aufregt, kann es sich gut machen, überhaupt nicht zu reagieren. Wem das zu passiv ist, der kann noch eine Einleitung hinzufügen, aber danach folgt nichts mehr.

Beispiel:

Man wartet im Auto auf einen Parkplatz, wodurch sich ein Rückstau bildet. Das Fenster ist runtergekurbelt, da es sommerlich warm ist. Jemand hinter einem steigt aus und kommt zum Fenster.

- Sie halten den gesamten Verkehr auf! Fahren Sie weiter!

- (Fenster hochkurbeln, Türverriegelung betätigen, keine weitere Regung zeigen!)


6. Selbstverständlich?

Wenn sich jemand (wiederholt) über Dinge aufregt, auf die man achten soll oder die zu erledigen sind, kommt bestimmt die siegessicher gestellte Frage: Ist das jetzt endlich klar? Jetzt bietet sich an, möglichst theatralisch übertrieben zu antworten: Aber selbstverständlich! Auch sehr gut kombinierbar mit Nr. 5...

Beispiel:

- Mir reichts, ich bin hier nicht die Putze. Du hast gefälligst deinen Dreck, den du in der Küche hinterlässt, wegzumachen, ist das klar!?

- (übertrieben betont und theatralisch) Aber selbstverständlich!


7. Entschuldigung

Sich entschuldigen? Was soll das denn bringen? An der richtigen Stelle wird alles wieder gut. Daher ist die Kunst, sich zu entschuldigen, wo es nicht passt: nämlich bei vollendeten Tatsachen! Die Entschuldigung muss einfach völlig sinnlos sein, dann erreicht man einen optimal nervenden Effekt. Das folgende Beispiel wird's verdeutlichen:

Beispiel:

Die Freundin kommt früher nach Hause und erwischt ihren Freund mit einer anderen im Bett.

- Du Schwein!!!

- Entschuldigung.

stupi:Provokation