Lamadusa

Lamadusa ist eine einsame Insel irgendwo zwischen den Falkland-Inseln und dem Atoll von Kalau. Hierhin zieht es die boat camels aus aller Welt auf der Flucht vor dem Ernst des Lebens, vor allem arme Lamas aus den Anden. Eigentlich ist Lamadusa eine paradiesische Insel mit Traumstränden unter Palmen und buntem Urwald voll herrlicher Aosen, doch stehen die Neuankömmlinge schon am Tag ihrer Ankunft Schlange beim Konsulat von Kalau, um einen Antrag auf humoristisches Asyl auf dem tollen Atoll zu stellen. Beschreibung des mittelozeanischen Eilandes:

Eine Insel mit drei Bergen und im tiefen, weiten Meer
mit Häfen und Ankerbuchten für den Flüchtlingsbootsverkehr.
Nun wie mag die Insel heißen, mit dem Floß der Medusa
kann sie jeder mal bereisen, unser Land Lamadusa.

Eine Insel mit drei Bergen und 'nem Internetcafé.
Wählt man "kamelopedia.net", schmeckt auch gleich der grüne Tee.
"Hallo, bin in Lamadusa, was soll ich als nächstes tun?"
"Gute Frage, Camélido, lass mich einmal drüber ruh'n!"

Eine Insel mit drei Eseln und 'nem Pfotostudijo -
letzt'res macht Verbrecherbilder, erstre rufen laut I O.
Diese Breiten, diese Tiefen, diese Höhen sind beliebt,
weil es hier den Konsul Weia von der Insel Kalau gibt.

Eine Insel mit drei Bergen und dem Laden Dutifri:
Whisky, Rum, dicke Havannas und das Kamelionary, 
Höckersilikoneinlagen, Hörgeräte, falscher Pass,
Brillengläser, Rückwärtsuhren und noch dies und auch noch das.

Wegen seiner Natur als Durchgangsstation hat Lamadusa keine großen Söhne und Töchter hervorgebracht, lediglich einige berühmte Asyl-Ersucher. Alle Asylbewerber werden dem Rudi Carrell-Test unterzogen, durch den festgestellt wird, ob der Flüchtling oder die Flüchtlingin in der Lage ist, tatsächlich vom Ernst des Lebens zu Witz und Humor überzugehen. Also werden zuerst drei Fragen aus der Tagesschau gestellt. Daraus muss der Bewerber dem Stehgreif einen Kalauer und einen Limerick machen. Fehlt es an Witz, geht keiner leer aus: Unwitzige Bewerber finden nebenan wahlweise das Konsulat der USA und dasjenige Russland. Mit 99%iger Wahrscheinlichkeit werden die Humorlosen dort mit einer komplett neuen Identität ausgestattet und als Agenten und Spione von KGB oder CIA oder beiden angeheuert, was gewiss auch ganz spaßig ist. Für die übrigen 1% der wegen Humorlosigkeit abgelehnten Asylbewerber gibt es Jobs im Call-Center des Vereins zur Touristen-Abwimmelung ökologischens Lamadusa e.V.