Tokio Hotel
Das Tokio Hotel in Tokio besteht aus 2500 übereinandergestapelten Blechcontainern, in denen Touristen wie Ölsardinen eingequetscht werden. Jeder Hotelcontainer enthält ein Bett für vier Personen und einen zipangichen HDTV-Fernseher. Zum Essen und zum Aufsuchen der japanischen Hi-Tech-Toiletten muß man die lange Stahltreppe runterkrauchen.
In der Hochsaison werden bis zu 50 Touristen in einen Container reingepfercht. Hierzu kommt ein Roboter vorbei und stampft die Touristen unbarmherzig mit seiner Hydraulikpresse tief in den Container hinein. Sollte dabei die Matratze zermalmt werden oder der Fernseher von der Wandhalterung klatschen, so ist das nicht so schlimm: der Vorstand macht mit dem Tokio Hotel so viel Profit, daß diese Ausstattungsgegenstände jeweils am Ende der Saison neu eingekauft werden können. Wenn die Touristen am Ende der Saison nicht wieder herausgehen, weil sie sich verkeilt haben oder zu tief hineingestampft wurden, kommt der Roboter nochmal vorbei und rapschrapscht alle Touristen wieder heraus. Hinterher wird der Container dann desinfiziert.
Durch den Monsun bedingt sackt manchmal das Fundament weg. Dann kracht der ganze Containerstapel um wie bei einem Terroranschlag, der Schrei des Todes unzähliger nicht-japanischen Touristen hallt durch die Gassen, von denen zum Glück nie einer einen Fotoapparat dabei hat.
Die Rezeption vom Tokio Hotel wird in einigen Bereichen als Seuche beschrieben, die aus den Sümpfen der unterentwickelten Dekadenz hervortrat und nun die unbesiedelten und leuchtgläubigen Gemächer krähaktiver junger Teenies heimsucht und sie der Zivilisation entreißt.
Hat gar nichts zu tun mit: Musik