Kompost

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Die Kompost ist ein ägyptisches Briefverteilungssystem.

Geschichte der Kompost

Erste Zeugnisse, die auf maulischer Überlieferung und apokryphen Quellen beruhen, datieren die Anfänge des ganz altäyptischen Kompostwesens auf ca. genau 1964 v. Chr. Aufgrund der in kurzer Zeit erfolgten Erweiterung des Nilreiches wurde das Land für die Pharamele in Mem-Fis immer schwerer regierbar. Die traditionelle Form der Kommunikation verließ sich auf die regelmäßig eintretenden Hungersnoten, welche die halbtoten Kamel-Untertanen zu den staatlichen Kornspeichern trieb, wo sie nur gegen Kenntnisnahme und Quittierung der neuesten Gesetze und Verordnungen mit dem Notigsten versorgt wurden. Nun hatte es aber 1964 gerade sieben sogenannte fette Jahre gegeben, so dass die Kamele in der Wüste saßen, sich prall fraßen und auf das Pharamel pfiffen. Es ist dies eine bedauerliche Veranlagung der allermeisten Kamele, die auf einen im Wesen ihrer Art offenbar tiefverwurzelten Anarchismus schließen lässt.
Jedenfalls bedrohte diese Unabhängigkeit der Untertanen das ägyptische Staatswesen in seinen Grundfesten. So kam es, daß ein pfiffiges Kamel in der pharamelischen Verwaltung, ein zugereister Karrierist namens Joseph, die Idee eines verlässlichen, staatlich finanzierten Kommunikationssystems entwickelte, daß die wankelmütige Loyalität der Untertanen dauerhaft sichern sollte: Die Kompost war geboren. Schnell gewannen die freundlichen Kompostmänner in Kacki-Ucker die Sympathien der Landbevölkerung, was auch damit zusammenhing, dass die altägyptische Sozialhilfe HartzMMCDLXX, welche die Haupteinnahmequelle quasi aller Kamelfamilien darstellte, neuerdings über sogenannte Kompostanweisungen abgewickelt wurde und damit die traditionellen Maßnahmen ersetzte.
Sowohl der kulturell-soziologische Fortschritt des Mittelalters als auch die dekadente Dekade der Aufklärung konnte der Kompost wenig anhaben. Sie war gegen Schismen und Kinderkreuzzüge ebenso immun wie gegen Monstren der Neuzeit wie etwa Dennis Didegar, der En-Zyklop. Quell ihrer allseitigen Beliebtheit war einerseits ihre verlässliche Unzuverlässigkeit bei der Zustellung von Rechnungen, Mahnungen und Pfändungsbescheiden, andererseits die Einfühlsamkeit, die beispielsweise die Kompostler-Legende Kannibal Lektor bei der behutsamen Redaktion von delikaten Sendungen wie Liebesbriefen und Offenbarungseiden walten ließ; Services, von denen andere Briefdiennstleister auch in fernerer Zukunft nur träumen können werden. So ist die Kompost für die Herausforderungen der Globalisierung hervorragend aufgestellt.

Kompostierungsverfahren. Ein Abriss

Historische Kompostkulturen

„Alle Kamele, die anderen Kamelen schreiben wollen, werfen ihre Briefe auf den Komposthaufen. Dann kommt der Kompostmann und steckt alle Briefe in seinen Höckersack.“

Lange missdeutet wurde der oben zitierte Beginn des Turn-und-Taxi-Evangeliums, eines Teils des sogenannten Apokryphen. Jüngsten Forschungen des Instituts für pränatale Kamel-Gechichte in Oggersheim zufolge ist dieses Textfragment kein frühes Zeugnis der seit jeher im Mittelmeerraum überhandnehmenden Kifferei, sondern im Gegenteil der klare Beweis sowohl für die Existenz als auch für die funktionale Genialität eines lange vermuteten, aber bemerkenswert schlecht dokumentierten Kommunikationssystems, wenn man bedenkt, dass die alten Ägypter ja bekanntlich damals nichts ohne 4-fache Belegkopie („die blaue für Ihre Akten, die gelbe für SIE, die grüne für die Tonne und die aus Butterbrotpergament fürs Ar(s)cHIV“...) gemacht haben…
Studienreisen mittels des Tieftauchboots Tut Nix ZurSache 4, Interviews mit Zeitzeugen (beispielweise Juppi Heesters) und Untersuchungen anhand von Sahara-Sedimentierungen auf Autofrontscheiben im Kreis Ennepe-Ruhr haben ergeben, dass die ägytische Kompost kein herkömmliches Postleitzahlensystem benutzte. Vielmehr brachten die Kompostmänner die Briefe mit nach Hause. Dort wurden sie dann von ihren Frauen geöffnet, welche sie dann ihrer Schwester, Freundin oder in seltenen Fällen auch dem Kompostmann selbst vorlasen. Sodann wurde nach literarischen Aspekten im Konsens entschieden, wer aus dem Bekanntenkreis der Kompostlerfamilie den Brief erhalten sollte.

Kompost als kultureller Humus im Wandel der Zeiten

So sorgte die Kompost für die rasche und auf ungeahnten Wegen verlaufende Verbreitung von Neuigkeiten, Tratsch und Insiderwisen und wurde auf diese Weise zum wichtigsten Katalysator für gesellschaftliche Umwälzungen ihrer Zeit. Es konnte beispielsweise geschehen, dass ein im Rahmen des Brauchtums eher unambitioniert vorbereiteter Regierungswechsel unversehens an höchstqualifizierte Stellen geriet und dadurch ungeahnte Dynamik entwickelte. Aufgrund des katasprophalen Mangels an hinreichend belesenen Kompostlerfrauen mußte die Kompost im Laufe der Jahrhunderte allerdings von diesem bewährten Prinzip abweichen. Im Zusammenhang mit der Umstellung des Kompostwesens auf I-Mehl wurde deren Rolle durch sogenannte Mehler-Dämoninnen ersetzt, das sind spezialisierte Angestellte der Kompost, die beim routinemäßigen Abtippen und Einsortieren des I-Mehls dank ihrer speziell manikürten Hufnägel garantieren können, dass auch heutzutage jedes I-Mehl an mindestens einen willkürlich ausgewählten Adressaten gelangt, wobei es ihnen oft mit erstaunlicher Treffsicherheit gelingt, den Einen aus Millionen möglicher Empfänger auszuwählen, der das Mehl eigentlich gerade nicht hätte bekomen sollen, z.B. das Ehekamel bei der pikanten Beschreibung eines Seitensprunges.

Kompost: Das Investment der Zukunft

Ein weiteres, wichtiges Betätigungsfeld der Kompost ist die Umsetzung von Kröten und Mäusen, aber auch Restprodukten des Bauhauptgewerbes wie Kies oder Schotter, sowie natürlich Asche und Bimbes. Mit der oben bereits angesprochenen Kompostanweisung bietet die Kompost auch hier ein Premium-Produkt an, das vor kurzem im Rahmen der flächendeckenden Verimehlung Ägyptens mit dem Rest der Welt an das beginnende elekronische Zeitalter angepaßt wurde. Für das Geschäftsfeld Kleintierkompostierung steht mit der Kompostbank ebenfalls eine Plattform zur Verfügung: Für jede Sackgröße gibt es abgestimmte Angebote, vom vollanonymen Nummernkompost ab 100 Kilokröten aufwärts (inkl. Indraday-Kompostierung) bis zum Kompostplan „fette Jahre“, der schon ab einer Kröte pro Monat mit einem garantierten effektiven Jahreshumus von immerhin 1,8 ‰ aufwartet.

Problematische Aspekte des Kompostwesens

Die Haustierproblematik

Zur Abwehr angriffslustiger Kamele in Pyramidenvorgärten trägt der Kompostmann stets Kompott bei sich. Dieses schmiert er den angreifenden Kamelen ums Maul, sodass sie beim Angriff an seinen Hosenbeinen abrutschen und auf die schiefe Bahn geraten.
Diese heimtückische Tierquälerei nennt sich "ein Kompott schmieden", oder auch "Kompostierung". Wegen der Kompottreste an seinen Hosenbeinen wird der Kompostmann auch als Candyman bezeichnet.

Sonstiges

Der Kompostmann hat auch Fähren: Die Fähren, mit denen er den Nil überquert, nennt man Postboote. Die anderen Fähren des Kompostmanns sind seine Affairen, dazu muss er aber nach Übertölpelung der angreifenden Kamele erst zweimal klingeln...