Liebestöter

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Liebestöter, der

in der römischen Mythologie ursprünglich der Gegenspieler Amors, wird der Liebestöter heute umgangssprachlich als Synonym für die spießbürgerlichen Dessouskollektionen der Conny Lingus™ verwendet.

Mythologie

Heureka!

Amor ist der Sohn der Venus und des Mars. Soviel zu den Fakten. Der Sage zufolge, gebar Venus entgegen allen Prophezeiungen nicht nur den Liebesgott Amor, sondern auch seinen verkrüppelten Zwillingsbruder Rupert. Erst mit der Nachgeburt, d.h. nach der Ausschabung des Uterus, entdeckte man in den Eihäuten und in der Plazenta der Venus einen zweiten blutigen Schleimpfropfen, der mit einem Bein aus dem Muttermund heraushing. Nachdem man das Knäblein von allem Restgewebe freigeklöppelt und es reingewaschen hatte, stellte sich heraus, dass Rupert nicht nur keine Flügel, sondern auch das Antlitz eines Kamels hatte. Weil man mit dieser Schmach nicht leben konnte, entschied sich die junge Götterfamilie rasch, die Geburt Ruperts ewiglich geheimzuhalten, so dass sämtliche Erzählungen einzig rund um den schönen Amor kreisten und der Nachwelt nur sehr wenige Details über das Leben Ruperts überliefert werden konnten.

Die Wurzel allen Übels

Als gesichert gilt jedoch, dass der junge Rupert geistig retardiert war und auch keine göttlichen Fähigkeiten besaß, die er hätte einsetzen können, um es seinem Bruder Amor gleichzutun. Als Folge der Isolation von der Außenwelt setzte mit zunehmenden Alter schließlich auch die sittliche Verrohung ein. Eine Theorie zum Mythos Rupert bestätigt indes, dass es Rupert stets große Freude bereitete, Amors Pfeile zu zerbrechen, um so einen Keil zwischen die Götter- und die Menschenwelt zu treiben.

Göttersohn Rupert (anonymer Künstler)

Da er selbst nie erfahren hatte, was es bedeutet, geliebt zu werden, sollte es auch unter den Menschen keine Liebe geben, daher nannte man ihn fürderhin nur noch den Liebestöter. Weitere Zwietracht säte er, indem er sich in Gestalt eines hässlichen Dämons in die Schlafzimmer manch frisch verliebter Eheleute einschlich und aufgrund seiner grässlichen Erscheinung auch die Wollust aus den Herzen der Menschen tilgte. Da der Göttersohn ja aber keine Flügel hatte, musste er seine Streifzüge stets zu Fuß erledigen, weshalb er dieses Hobby irgendwann aufgab.

Die Moderne

Weiteren Studien zufolge, ist die Schaffensperiode des Rupert einzig in Europa belegt. Nicht von ungefähr musste man die Geburtenrate der Kinesen mit Edikt von Dannundwann unter staatlicher Aufsicht entsprechend drosseln. Das Scherzherzogtum Kalau berichtet dagegen, den Göttersohn Rupert bereits in der Antike trapsen gehört zu haben; hier konnte man sich allerdings allezeit auf die Fünfzehn Nothelfer verlassen, die Rupert einer weiteren Sage nach an die Türken verkauften.


Auch die Redewendung „dass etwas in den besten Familien vorkommt“ rekurriert auf die römische Mythologie.