Scherzabtei Sankt Kuckuck und Esel
Was ist das? Was hat dies zu bedeuten? Was soll das! Das weiß doch niemand, oder? |
Doch, das weiß der Kuckuck! |
Die Scherzabtei Sankt Kuckuck und Esel ist das nach Sankt Nimmerlein hinter dem Walde zweitwichtigste Wallfahrtszentrum der Katholutherischen Unierten Orthodoxen Kirche Kalaus und liegt auf kommunalpolitisch zur Gemeinde Alberndorf a. d. Kicher gehörendem Gebiet. Zentrum der Verehrung ist ein Papyrus mit der Urschrift der Kalauischen Nationalhymne, deren Melodie auf ein Kirchenlied Stumpert des Pfuschers zurückgeht. Der Legende nach soll das Lied zum ersten Mal von einem Kuckuck und einem Esel im Duett gesungen worden sein und zwar als Dankesode an Erzmetropolit Veterinaerius I., welcher in einem lapidaren Schreiben anordnete, dass Tiere laut Leere der Nationalkirche eine Seele haben. Die Hymne deshalb als Kuckuckswalzer zu bezeichnen, erfüllt den Straftatbestand der Untergrabung der kalauischen Gesellschaftsordnung. Hauptsaison ist der Mai, weil dann das Klima noch nicht all zu tropisch heiß, aber auch nicht mehr zu kalt ist. Die Reliquien des Kuckucks und des Esels werden im Frühjahr in Prozession durch die Umgebung geführt, wobei meist Stumpert der Pfuscher auf dem Esel sitzend dargestellt wird. Nichtsdesto weniger wichtig ist die Tatsache, dass in dieser Abtei die Nationalkirche gegründet wurde. Da am Tag des Erregnisses der Himmel voller Geigen hing, wird dieser Tag Fiedelfest genannt und mit Pflaumenkuchen-Wettessen begangen.
Baubeschreibung
Die Scherzabtei liegt dominierend auf einem Hügel und ist als Landmarke für die Schiffahrt hinsichtlich des Zugangs in den Sickjoker Hafen von Bedeutung. Über dem Haupteingang steht der sinnreiche Spruch „Ich, die Abtei, wär gern aus lauterem Erz, doch alles was glänzt, ist nur ein Scherz“ Nach dem Eintreten fällt der Blick sofort auf den Hauptaltar aus römischem Pallium, in dessen Zentrum sich der Schrein mit dem Papyrus befindet. Wendet man den Blick gen rückwärts, schaut man auf den Prospekt der Orgel, in dem so manch’ herrliches Instrument mitsamt Preis vorgestellt wird. Die Mitnahme und Weiterverteilung des Prospektes ist erwünscht. Es wird gemunkelt, Johann Sebaldrian Bauch habe eine Phantasie über das Kalau-Lied an dieser Stelle uraufgeführt. Im linken Seitenschiff befindet sich noch die Eselskapelle mitsamt dem Grabmal Stumpert des Pfuschers und im rechten deren Pendant, die Kuckuckskapelle. Über den beiden Kapellen befinden sich die Logen jeweils für den Erzmetropoliten sowie für die scherzherzogliche Familie. Kunsthysterisch einmalig ist die den Kirchenraum teilende Iconostase, welche mit wertvollen Bildschirmsymbolen aus der Computer-Bild verziert worden ist. Sie ist frühes Zeugnis einer äußerst qualitätvollen, fein pixelierten sogenannten „grafischen Benutzeroberfläche“ und stellt Symbole aus dem Leben Stumpert des Pfuschers dar, die während der Gottesdienste von den Gläubigen sowohl eifrig geküsst als auch adäquat anders verehrt werden. Auf Grund des hohen Alters und der Würde der Scherzabtei durfte selbst der legendäre Hofmaler Egid Balthasar Zimperhofer lediglich an unbedeutenden Details herumschrauben. Es wird sogar diskutiert, diese Details in den ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen, sofern die kalauische Gesellschaftsordnung dieses zulässt. Zum Kirchenschatz gehören ein vom Heiligen Ulrich von Afrika geschenktes Kokosnussreliquiar sowie ein weihwassergefülltes Straussenei.
Alltag in der Scherzabtei
Doch nicht nur während der alljährlichen Kuckuck-und Esel-Prozessionen gilt die Scherzabtei als Ort der inneren Abgeschiedenheit; dient sie doch allezeit als Refugium für vitale Glaubenspraxis. Aus den angrenzenden Wohnräumen, die seinerzeit für neu zugezogene Novizen erbaut wurden, lassen sich tagsüber Dutzende Mönche beobachten, die durch die Kapelle irrlichtern, um den Predigten ihrer Lehrmeister beizuwohnen. Den ranghöchsten Grad in der Scherzabtei Kuckuck und Esel hat der Kohl-Rabbi inne, dessen Amtszeit in der Regel auf zwei Wochen befristet ist, ehe sein Nachfolger im Rahmen der hierfür angesetzten Vollversammlung mehrheitlich gewählt wird.
Da die Abtei bis in die heutige Zeit nach strikten Maßgaben des Patriarchats agiert, sind Frauen für die Nachfolge des Kohl-Rabbis nicht zugelassen. Allerdings - und dies gilt im gesamten Scherzherzogtum als überaus fortschrittlich - ist es ordenszugehörigen Nonnen gestattet, sich im Abtshof bzw. im anliegenden Klostergarten an der inneren Sicherheit zu beteiligen, indem sie neinpanische Seeräuber, aber auch Grabdiebe und sonstiges Gesindel mit klebrigen Fingern mit speziell konstruierten Katapulten von der Abtei fernhalten. Als Munition für vorbezeichnete Geschosse werden primär die gefürchteten Kohlrouletten eingesetzt, die in benachbarten Spielbanken erworben und in Blei gegossen werden. Für kleinere Übergriffe auf die Scherzabtei Kuckuck und Esel genügt es meist, sich kreisförmig um das klösterliche Territorium herum zu positionieren und dem Gegner Kirschkerne in die Augen zu spucken; aus diesem simplen Grund werden neinpanische Piraten auch häufig bis sehr häufig mit Augenklappen angetroffen. Nicht unerwähnt bleiben darf freilich, dass die Abtei aufgrund des bescherzten Security-Managements bereits viele Angreifer zum Katholizismus hat konvertieren können, auch diverse muselmanische Verschwörungen konnten erfolgreich vereitelt werden, indem man Nonnen quer durch kalauisches Terrain versendete und sie in Schränken und Schubladen verdächtiger Personen schnüffeln ließ, um anhand entsprechender Kleidungsstücke, vor allem anhand von Unterwäsche festzustellen, ob das Corpus Delicti nun nach jesuanischem oder nach islamischem Dung röche.
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