U-Bahn-Surfen
U-Bahn-Surfen ist eine trendy Fun-Sportart für hippe Großstadt-Kiddys. Sie trainiert gleichermaßen Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit, Geschicklichkeit und vor allem Geschwindigkeit – obwohl Kritiker anmerken, daß letztere im Inertialsystem des Sportlers grundsätzlich immer null ist. Zum Surfen auf der U-Bahn klettert man analog zum S-Bahn-Surfen an der U-Bahn-Haltestelle auf das Dach der U-Bahn, stellt sich dort leicht gegrätscht hin und läßt sich ordentlich durchschuckeln, wenn der U-Bahn-Fahrer wie ein Gaskranker um die Kurven heizt. Nach ein paar Stationen springt man wieder vom Dach der U-Bahn herunter und surft in entgegengesetzter Richtung wieder zurück. Je trainierter die Geschicklichkeit des Surfers ist, um so weniger gegrätscht braucht der Stand zu sein. Wer es schafft, mit geschlossenen Beinen auf dem Dach stehenzubleiben, ohne immerzu runterzuklatschen, kann mit den Grundpositionen des klassischen Balletts anfangen. Verglichen mit dem berühmt-berüchtigten S-Bahn-Surfen gilt das U-Bahn-Surfen als viel sicherer, da die Gefahr, sich an der Stromschiene der U-Bahn die Haare anzuschmoren wesentlich niedriger ist als an der Oberleitung der S-Bahn. Ferner ist das U-Bahn-Surfen wesentlich billiger als das U-Bahn-Fahren, da der Fahrkartenkontrolleur lange schon nicht mehr hochkommt. Leider sind immer mehr Kinder viel zu fett und träge und treiben überhaupt keinen Sport mehr. Stattdessen surfen sie lieber im WWW.
Psychologen loben den Herausforderungscharakter
Eine Herausforderung stellt auch das Leben nach dem S- und U-Bahnsurfen dar. Wurde beim ausüben des Sports das ein oder andere Körperteil abgerissen, z. B. der Kopf, weil ein neben der Strecke befindliches Teil wie ein Stahlträger touchiert wurde, beginnt eine neue Lebensphase. Psychologen sind sich einig, schaffen die Kids es, mit dieser Herausforderung fertig zu werden, stärkt das den Charakter!
Ein beliebte Übung in Kamelseminaren zur Erlangung von Dankbarkeit legen die Teilnehmer oft stundenweise ihre Köpfe zur Seite um zu erfahren, wie es ist, kopflos umherzuirren. Anschließend wird in Gruppengesprächen ein Gefühl der Dankbarkeit erarbeitet, um zu emfpinden, wie schön es ist, mit Kopf leben zu dürfen.
U-Bahnsurfen gilt daher als ideale Form, der Annäherung junger Menschen an die herausforderungen des ausufernden Kapitalismus, denn wer ohne Kopf leben kann, der schafft auch alles wietere.
Siehe auch: Transport,