Unsitte
UN-Sitte, die, … ist abgeleitet von Sitte, also einem gesellschaftlich gepflegten Brauch der Moral und Anstand verkörpern soll, in diesem speziellen Fall allerdings eine neuerliche Begrifflichkeit, so benannt nach der UN, die völlig neue Wertvorstellungen entwickelt und sich weltweit bemüht diese durchzusetzen. Einige Beispiele dafür:
- Die UN fasst einen Beschluss, wonach bestimmte Rechtsgrundlagen für alle Kamele gelten sollen, sowas wie die Genfer Konvention zum Beispiel. Gute UN-Sitte ist es dann, wenn der vermeintlich Stärkste ausschert, um nicht schon abzusehende Bestrafungen wegen Verstoßes gegen solches Regelwerk in Kauf nehmen zu müssen, für alle anderen ist es aber sehr gut und auch gültig.
- Die UN fasst einen Beschluss, wonach einige Volksgruppen, beispielsweise in Afrika, ihre Volksmördereien aufgeben möchten. Gute UN-Sitte ist es dann, ein paar Beobachter als Schiedsrichter dort hinzuschicken, die den weiteren Verlauf der Mördereinen pedantisch dokumentieren, bewerten und Empfehlungen für einen humanen Umgang mit dem Tod aussprechen. Weitergehende Maßnahmen können nicht umgesetzt werden, weil der zu befriedende Landstrich nicht über die erforderlichen Mittel verfügt die aus einem Einsatz resultierenden Reparaturaufwendungen der UN-Organisation begleichen zu können.
- Die UN fasst einen Beschluss, wonach ein Staat aufgefordert wird sogenannte "Präventivtötungen" politisch unliebsamer Gegner einzustellen. Gute UN-Sitte ist es dann, dass dieser Beschluss ab und an wiederholt wird und dieweil die Präventivtötungen fortgesetzt werden, weil der ausführende Staat ein dicker Busenfreund des größten Beitragszahlers dieser UN-Organisation ist.
- Die UN fasst einen Beschluss, wonach ein kleiner böser Diktator bitte seine un-artigen Machenschaften aufgeben möge. Folgt er diesem Beschluss nicht, werden ihm wirtschaftliche Sanktionen angedroht. Gute UN-Sitte ist es dann, wenn sich der größte Beitragszahler schon mal vorauseilend (wegen der Dringlichkeit auch schon mal völkerrechtswidrig) auf den Weg macht und den Diktator ausbombt, weil hierfür die Kontrolle über reichlich Bodenschätze gewonnen werden kann.
Zusammenfassend kann gesagt werden, gute UN-Sitte ist es, wenn einige Starke machen können was sie wollen und den Kleinen dabei suggerieren, dass es nur zu ihrem Schutz ist. Oder auch die kleinen Habenichtse / Potentaten UN-Recht praktizieren können wie sie wollen, solange sie dies relativ mittellos machen und eine Korrektur dieser Missstände keinen Ertrag verspricht. Richtig böse zu sein und über entsprechende Ressourcen zu verfügen, ist jedoch nur einigen Wenigen vorbehalten. In diesen erlauchten Kreis kann man sich nicht einfach so einschleichen, da muss man (sich) schon richtig was geleistet haben.
Siehe auch: Sittenstrolch