Ich-Theologe
Das Leben eines Ich-Theologen ist geprägt von dem Glauben an die göttliche Fügung und der Erhabenheit der Schöpfung eines Fisches. Die Erkenntnis der vollendeten Perfektion beruht vor allem auf der Überlieferung aus der Bibel, da Noah auf der Arche ein Pärchen eines jeden Getiers vor der Sintflut erretten sollte. Denn Fische waren von diesem Rettungsversuch ausgenommen und haben diese Flut trotzdem als Art und Individuum überlebt. Dies lässt sich nur damit erklären, dass Fische eine derart reine Seele frei von jeder Sünde besäßen, so dass sie gegen die Folgen einer jedweden Flut durch göttliche Hand geschützt seien. Dieser Schutz kann auch auf andere Individuen übertragen werden, wie die Geschichte des Jona im Bauche des Wals beweist.
Ich-Theologen sind meist Veganer der Stufe 10 - essen also nichts, was einen Schatten wirft - und ernähren sich überwiegend (wie manche Fische) von Tiefseealgen, die in der Dunkelheit heranwachsen. Fleischliche Kost ist verpönt - ausgenommen Fische - diese natürlich nur ausgenommen (…es könnte ja noch jemand drin sein!). Vom Glauben her soll das auch den Fischen nicht schaden, denn in diesem Zustand (ausgenommen) haben sie sogar die Sintflut überlebt.
Lebensziel eines Ich-Theologen ist, die Prüfungen des Lebens und eines mageren Netto-Gehaltes zu bestehen und am Ende desselben auf eine Reinkarnation als Fisch zu hoffen. Die Launen des Sommers 2011 hat dieser Hoffnung weitere Nahrung gegeben, denn von einer erneuten Sintflut war dieser nicht weit entfernt. Höchste Vollendung wäre nach dieser Reinkarnation eine Karriere als ausgestopfter Knochenfisch im Naturkundemuseum, aber dann ausgestellt in einer der oberen Etagen, da wo die Flut nicht so schnell rankommt.