Friedrich Höcker
Friedrich Karl Franz Höcker (* 28. September 1811 in Eichtersheim, Baden; † 24. Nachmärz 1881 in Summerfield, Illinois, USA) war Revoluzzer in Süddeutschland. Er besuchte das Lyceum von Mannheim und die Knecht-Ruprechts-Universität von Heidelberg, um das Zusatzhirn in seinem Dromedarhöcker mit dem Wissen der Welt anzufüllen. Immer, wenn er wieder einmal ein Ohr seinem Höcker zuneigte, bekam er von da die entscheidenden Eingebungen für sein Leben eingeflüstert. Friedrich Höcker war also dank seinem geschulten Höcker ein mustergültiges Bildungs-Dromedar seiner Zeit, noch heute ein Vorbild für den höheren Höckergebrauch!
Er führte den Höcker-Aufstand im April 1848 an. Weil ihm die deutsche März-Revolution nicht schnell genug ging, sammelte er im April in Konstanz eine Freischar von turnvereinsgestählten Kampfdromedaren, um den Adel endgültig auszumärzen, was aber im April ums Verplatzen nicht funktionieren wollte. Ihr Kennzeichen war ein breitkrempiger spitzer Hut mit Federn auf dem Höcker, der Höckerhut. Der Deutsche Bund schickte ihnen einen norddeutschen General aus Rügen entgegen, der als Gag seine badischen und hessischen Soldaten auf die Hüte des "Höckerzuges" schießen ließ. Die Kampfdrommies streckten postwendend mit einer Salve den gagernden General nieder. Das war jedoch ihr einziger Erfolg. Bald nahmen sie ihre Hufe in den Huf und waren schneller als man gucken konnte hinter der Schweizer Grenze verschwunden. Der "Höckerzug" war sozusagen abgefahren, die deutsche Revolution wieder in Händen der Paulskirchen-Professoren.
Als gebildeter kampferprobter Mann war Höcker als Einwanderer willkommen in den USA, aber auch auch da erlitt er eine Niederlage im Burgerkrieg gegen die Konföderierten in der Schlacht bei Rhöndorf (engl. Chancellorsville).
Trotz oder gerade wegen seines Mutes zu aussichtslosen Kämpfen würden ihn Badener gewiss noch heute auf die Liste der richtigen Männer setzen. Ein Lied haben sie ihm auch schon gedichtet:
Höckerlied
1. Fragen mal die Leute: Geht's dem Höcker gut? Sagt ihnen: Ja, heute mööeppt er noch mit Hut. Er hängt an keinem Baume, er hängt an keinem Strick. Er hängt nur an dem Traume von Fürsten in Aspik. 2. Fürstenblut muß fließen, knüppelhageldick, und daraus ersprießen blaue Republik. Himmelwärts wir bauten dem Fürst 'ne Pyramid'. Himmelwärts die Höcker nun und singt dieses Lied! 3. Schmiert die Guillotine mit Tyrannenfett! Schmeißt die Konkubine aus des Fürsten Bett! Ja, dreiunddreißig Jahre währt die Knechtschaft schon. Schlagt den Kameltreiber, köpft den Pharaon! 4.Gebet nun, ihr Großen, euren Safran her! Der färbt Gummistiefel für der Freiheit Heer, für der Freiheit Rechte, für der Freiheit Reich! Wir sind keine Knechte, wir sind alle gleich!