Bissmelder
Als Bissmelder bezeichnet man eine technische Vorrichtung, die an einen Hund angebracht wird und dazu dient, anzuzeigen, wenn der Hund etwas gebissen hat.
Verwendung[<small>bearbeiten</small>]
Das ursprüngliche Einsatzgebiet für Bissmelder sind die privaten und staatlichen Postanstalten, die seit jeher mit dem Problem konfrontiert sind, dass ihre Briefträger die Briefe, statt sie zuzustellen, aus Faulheit oft als unzustellbar zurückgehen lassen, in den Müll werfen oder selbst behalten. Zur Kontrolle der Mitarbeiter werden daher in Gebieten, in denen besonders viele Briefe verschwinden, in den Vorgärten einiger Häuser mit Bissmeldern ausgestattete Hunde einzusetzen. Stellt der Postbote die für diese Häuser bestimmte Post ordnungsgemäß zu, so wird er vom Hund gebissen, was durch den Bissmelder angezeigt wird. Bleibt hingegen die Bissmeldung aus, so ist davon auszugehen, dass der Postbote seine Pflicht schuldhafterweise vernachlässigt.
Auch im privaten Bereich werden schon seit längerem Hunde Bissmelder für ähnliche Zwecke eingesetzt: Wenn der Bissmelder losgeht, weiß man, dass man Post bekommen hat, und dass es sich lohnt, zum Briefkasten zu gehen. Bis vor wenigen Jahren war diese Möglichkeit auf Häuser mit einem hinreichend großen Vorgarten beschränkt, wo genügend Platz für den Hund zur Verfügung stand, doch mittlerweile ist es dank der Fortschritte im Bereich der Mikroelektronik möglich, Bissmelder herzustellen, die klein genug sind, um sie selbst in Zwergchihuahuas einzubauen. Diese können aufgrund ihrer geringen Größe direkt im Briefkasten gehalten werden, müssen dann allerdings dazu abgerichtet werden, die eingeworfenen Briefe nicht zu zerkauen.
Neuerdings werden Bissmelder auch verstärkt in Wachhunde von Unternehmen aber auch von Privatpersonen, die glauben, etwas Bewachenswertes zu besitzen, eingebaut. Wird der Bissmelder ausgelöst, so kann man davon ausgehen, dass ein Wachhund einen Ein- oder sogar Mehrbrecher geschnappt hat. Dieser (oder was der Hund bis dahin davon übrig gelassen hat) kann dann am nächsten Morgen der Polizei übergeben werden.
Funktion[<small>bearbeiten</small>]
Die früher häufig verwendeten mechanischen Bissmelder bestehen aus einem Gerät, dass mittels einiger Spax-Schrauben auf dem Kopf des Hundes befestigt wird. Öffnet der Hund sein Maul und schließt es ruckartig wieder wie bei einer typischen Bissbewegung, so wird über einige Hebel ein Impuls auf ein Seil übertragen. An dessen anderem Ende klingelt dann z. B. ein Glöckchen. Trotz der relativ geringen Materialkosten und des einfachen Aufbaus sind mechanische Bissmelder heutzutage kaum noch in Gebrauch, da sie die Bewegungsfreiheit des Hundes stark einschränken: Für eine ordnungsgemäße Funktion muss das Seil immer hinreichend straff gespannt bleiben, sodass sich der Hund kaum von der Stelle bewegen darf. Außerdem sind sie recht fehleranfällig: Schon ein herzhaftes Gähnen oder gar ein zu lautes Kläffen des Hundes kann dazu führen, dass der Bissmelder fehlerhafterweise einen Biss anzeigt.
Moderne Bissmelder arbeiten hingegen elektronisch. Hierzu werden dem Hund geeignete Sensoren in den Schädel implantiert, die eine Bissbewegung registrieren und per Funk an die Zentrale melden. Höherpreisige elektronische Bissmelder sind sogar in der Lage, durch Überwachung der Augenbewegung und des Speichelflusses die Zielerfassung des Hundes festzustellen und einen Voralarm auszulösen, sodass sich der Bissmelderbesitzer bei Interesse ans Fenster stellen und den Bissvorgang beobachten kann. Mit den entsprechenden Sensoren ausgerüstete Hunde sind entweder bereits im Lieferumfang der Bissmelderzentrale enthalten oder können im gut sortierten Hundefachhandel erworben werden. Allerdings sind auch Nachrüstsets erhältlich, die im Do-It-Yourself-Verfahren in geeignete Hunde eingebaut werden können.
Siehe auch: Hundeangeln