Feuilleton

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Das Feuilleton (von frz. le feuille=Das Blatt und la ton=Mülltonne) bezeichnet den Teil einer Zeitung, der vorrangig als Papierverschwendung angesehen werden kann. Es ist mit wenigen und meist kleinen Bildern bedruckt, damit das Papier zum Einwickeln von Fisch und dem Anzünden des heimischen Ofens besser geeignet ist als andere Teile der Zeitung und somit wenigstens eine gewisse Daseinsberechtigung erhält. Eine Ausnahme bildet hierbei die BILD, deren Feuilleton aus Bildern nackter Mädchen besteht und auch inhaltlich eine wichtige journalistische Funktion besitzt.

Scheininhalt[<small>bearbeiten</small>]

"Wir sollten den Kosmos nicht mit den Augen des Rationalisierungsfachmanns betrachten. Verschwenderische Fülle gehört seit jeher zum Wesen der Natur."
Wernher von Braun über das Feuilleton.

Das Feuilleton befasst sich mit allem und nichts, mit dem Großen und dem Kleinen, mit Kunst, Kultur, Literatur, Digitaluhr. Inhaltsmängel versuchen die Autoren durch eine große Sprachgewandtheit und komplexe Ausdrucksweise zu verbergen, durch immer wieder eingestreute Verweise auf andere Feuilleton-Artikel will man den Anschein von Relevanz und Dialog erwecken, ohne jedoch mit der wirklichen Realität in Kontakt kommen zu müssen. Immer wieder lassen sich die Feuilletonisten dazu hinreißen, Bücher, Filme oder Theaterstücke zu rezensieren. Dies dient aber auch nur dem Ausdruck der eigenen Belesenheit und Intelligent und keineswegs der ernsthaften Bewertung der Werke (Siehe auch.png Siehe dazu lieber: Professionelle Rezensionen). Das merkt man schon daran, dass die Kritiken nicht solche Merkmale wie den Humor, die Spannung oder das Konzept des Werkes bewerten, sondern eher Dinge wie die "Authentizität des Sprachflusses und eindringliche Undurchschaubarkeit der Symbolebene" oder den "revolutionären Verzicht auf althergebrachte Traditionen wie Handlung oder chronologische Erzählweise".

Sprachliche Gestaltung[<small>bearbeiten</small>]

Die Artikel lesen sich so wie die Abituraufsätze eines Englisch-Grundkurses, bei denen der Versuch gemacht wird, den Mangel an Substanz durch ein Protzen mit den tollen auswendig gelernten Vokabeln und Füllwörtern auszugleichen. Wichtige Füllwörter können sein:

  • hingegen; jedoch; für Profis obgleich: zum Ausdruck von logischen Brüchen und sinnlosen Sprüngen
  • Des Weiteren; Überdies; für Profis nichtsdestoweniger: wenn dem Autor noch was Lustiges zum Vorherigen eingefallen ist
  • Es stellt sich die Frage, inwieweit; Die sich hierin aufzeigende Problematik liegt zuvörderst; für Profis Noch ist nicht gewiss, ob: zur Einleitung beliebiger Sätze
  • Letztlich; Insgesamt; für Profis: Resümierend festzustellen bleibt: wenn die Zeilen ausgehen

Ebenso entscheidend ist es, als Eye-catcher eine abgefahrene Überschrift und ein Zitat ohne Themenbezug an den Beginn und einen kurzen, prägnanten Satz ans Ende zu stellen, damit der Leser sich nach der Lektüre vollends in der Katharsis wähnt.

Beispiel[<small>bearbeiten</small>]

Folgendes Beispiel eines Feuilleton-Artikels stammt aus der Süddeutschen Zeitung vom 29. Februar 2009:

Ein Faksimile der platonischen Ideenwelt?

„Die Liebe zu sich selbst ist die Grundlage einer lebenslangen Romanze.“ - So hatte der große Spötter Oscar Wilde schon vor Jahrzehnten die Eigenbezogenheit und Selbstverliebtheit vieler großer Künstler karikiert. Heute findet sich gerade das feuilletonistische Deutschland wiederholt mit ähnlichen Vorwürfen konfrontiert. Das Feuilleton in Deutschland sei, heißt es von Seiten der Kritiker, selbstbezogen, inhaltsleer, redundant, sich ständig wiederholend; andere polemisieren derweil gar, man oktroyiere dem Leser zusehends eine latente, subtil progressive Kumulation von Fremdwörtern und steigere das Sprachniveau im Verlaufe des Artikels bis zur Unver- ständlichkeit.
Die sich hierin aufzeigende Problematik liegt zuvörderst darin, dass sich die Frage stellt, inwieweit noch nicht gewiss ist, ob diese wohl zu Recht als inkorrekt, infam oder inzestuös titulierten Vorwürfe ausschließlich, vorrangig oder überwiegend von Feuilleton-feindlichen Kreisen kultur- distanzierter Ideologen lanciert werden, führende Autoren hingegen gehen jedoch schon jetzt von einer geplanten Verschwörung aus, obgleich Kritiker dies einhellig dementieren.

Indes kann des Weiteren konstatiert werden, dass trotz aller magnifik absurden und genanten Verleumdungen das Feuilleton nichtsdesto- weniger prosperiert und überdies seine Superiorität durch hohe Ver- kaufszahlen feuilletonistisch geprägter Tagblätter signalisiert. In concreto kann zweifelsohne davon ausgegangen werden, dass das Feuilleton samt Derivaten an sich zwar expensiv, prätentiös und manchmal delphisch sein kann, doch auch äußerst honorabel, gnostisch, polymorph und sicherlich hydrophob, wer ad hoc wider- spräche, dem sei ans Herz gelegt, Gegenexempel zu denominieren, denn auch hier gilt der Sinnspruch: In dubio pro rex!
Kolportierte Harald S. in seinem Essay letzten Dienstages, das Feuilleton fechte idiosynkratrisch Scheingefechte gegen sich selbst in Potemkinschen Dörfern, so kann dieser laienhafte Mumpitz als ebenso richtig angesehen werden als wie wenn Pygmalion fiktiv und naiv dezi- dierte, die Bildhauerei nicht als Ödipus-Komplex-Bewältigung zu erach- ten.
Und deswegen bleibt insgesamt letztlich resümierend festzustellen: Ich sage ja zu deutschem Wasser.

Neue Entwicklungen[<small>bearbeiten</small>]

Seit Neuerem hat sich in der feuilletonistischen Szene in Deutschland durchgesetzt, dass man die Nichtbedeutsamkeit der gewählten Themen deutlich macht und Artikel über die betont "kleinen Dinge des Lebens" schreibt. Dies ist aber lediglich die bekannte Strategie "Lüge durch Wahrheit" – mit dem Ziel, allen Kamelen der Republik einzubläuen, in Wirklichkeit sei die Scheinwelt des Feuilletons eine ganz bedeutsame. Letztlich sind also Feuilletonisten an sich genau wie jeder andere, sie machen sich einfach gerne wichtig.

Trivia[<small>bearbeiten</small>]

Jean-Jacques Feuilleton (Anti-Kamelistische Partei Frankreichs) wurde 1982 wegen Kamelverhetzung von Präsident Mitterand in die Wüste geschickt.

Siehe auch.png Lies mal:  Arroganz | BWL


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