Kamelobooks:Ein Mops kam in die Küche...

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Ein Mops kam in die Küche...
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Der Mops als Volkswaise: kann die Handlung überhaupt stimmen?

Ein Mops kam in die Küche
und stahl dem Koch ein Ei…

…hier mal schnell das erste Break: Ich habe mit mehreren Mops-Besitzern gesprochen und sie nach den Ernährungsgewohnheiten ihrer Lieblinge befragt. Das Ergebnis ist niederschmetternd: keiner (nicht einer!) der Möpse würde Eier fressen. Selbst wenn aus medizynischen Gründen Eiweiß als Nahrungsergänzungsmittel verabreicht werden muss, dann kann man das Eidotter (und wenn, dann nur dieses) vielleicht unter das gewohnte Fressen mischen. Aber auch nur, weil dieses Eiweiß mit gelber Farbe getarnt wurde und relativ geschmacksneutral ist. Eier als Fortpflanzungsprodukt von Vögeln und eierlegenden Wollmilchsäuen werden durch Möpse (möglicherweise wegen der verkalkten Verpackung) grundsätzlich verschmäht.
Eine andere Betrachtungsweise wäre es allerdings, wenn hier mit „…stahl dem Koch ein Ei“ eines der Fortpflanzungsorgane des Koches gemeint war! Auch hier ergab die Befragung, dass wütende Möpse (natürlich abhängig von der individuellen Körpergröße des Koches) in Einzelfällen durchaus in der Lage sind, diese Stelle zu erreichen. Dann plötzlich passt vieles aus dieser Volksweise wieder zueinander:

da nahm der Koch die Kelle
und schlug den Mops zu Brei.

Gemessen am Wert z.B. eines Hühnerproduktes wäre diese Reaktion völlig unangemessen und würde juristische Folgen für den Koch haben, wenn vielleicht auch nicht nach dem Strafgesetzbuch weil der Mops formaljuristisch nur als Gegenstand zählt, so jedoch mindestens zivilrechtlich gegenüber dessen Herrchen und seinen Schadensersatzansprüchen. Wenn jedoch der Mops an den Klöten des Koches hängt, dann greift rettend der §32 des StGB, aber ob diese Maßnahme des Koches für die Rettung seines Eies dann ebenfalls greift, ist hingegen fraglich.
Die nächste Strophe:

Da kamen viele Möpse
und gruben ihm ein Grab…

ja die kann man erst mal so stehen lassen obwohl für das Grab eines Mopses im Aggregatzustand Brei gar nicht so viel personeller Aufwand nötig wäre.
Natürlich kann man diese Zeile auch so interpretieren, dass mit ihm der Koch gemeint wäre. Jedoch wäre in diesem abwegigen Fall die Fortsetzung unlogisch:

und setzten ihm ein' Grabstein
worauf geschrieben stand…  ↑ 

Diese Aussage kann nun komplett in den Bereich der Fabel verwiesen werden, weil, wer sich schon mal nach den Kosten eines Grabsteines erkundigt hat, der weiß, dass es auch vielen Möpsen unmöglich ist, solche Summen aufzubringen, zumal der Text der Grabinschrift angeblich unendlich sein soll.
Selbst wenn dieser Grabstein als einer für den Koch gemeint sein sollte, würde nun aber zusätzlich jegliche Motivation der Möpse für diesen Vorgang in Abrede gestellt werden können.
Fazit

Der Wortlaut dieser Volksweise kann durchaus einen real stattgefundenen Vorgang beschreiben. Die unendliche Fortsetzung des Liedtextes ist dagegen als suspekt zu betrachten und soll möglicherweise nur die aus der Sicht des Mopses erhebliche Wichtigkeit des Vorganges Mops2Brei unterstreichen.

Eine Übersetzung des Liedes in die chinesische Sprache (traditionell) ist aus unerklärlichen Gründen schon nach der ersten Zeile beendet:

Ein Mops kam in die Küche…

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