Krieg mit geregelter Arbeitszeit
Dem Krieg mit geregelter Arbeitszeit gehört die Zukunft. Man muss sich nur einmal die Gefahren eines Krieges vorstellen. Man könnte dabei ums Leben kommen oder schwere Verletzungen erleiden, von etwaigen schwerwiegenden Traumata mal ganz abgesehen. Inzwischen ist nachgewiesen, das die Erhöhung dieser Risiken sehr viel mit Stress, Überarbeitung und Schlafmangel zu tun hat. Das sind ausnahmslos so unangenehme Begleiterscheinungen, dass heutzutage alles daran gesetzt wird, seine Soldaten Arbeitnehmer vor diesen unangenehmen Arbeitsbedingungen zu schützen [moderndes Arbeitsrecht] und ggf. auch die Löhne noch ein wenig zu drücken. Schließlich kann so ein Job jetzt von Teilzeitbeschäftigten, freakigen Studenten oder Hausfrauen im Nebenerwerb vom heimischen PC aus erledigt werden. Wie das? In einem Videobeitrag an dieser Stelle wird diese Zukunft ganz wunderbar vom „Spiegel ohne Leine” dokumentiert und gepriesen.
Man schickt unbemannte, ferngesteuerte aber schwer bewaffnete Drohnen (also kleine, fliegende, blecherne Packkamele) ins Kriegsgebiet und beginnt mit dem Tali-Bunny-Hunt. Hat man welche entdeckt, dann hält man mit dem Joystick … mit oder ohne Nach(t)sicht … voll drauf, wie beim allseits bekannten und beliebten Moorhuhnschießen. Das ist ne geile Sache und schlecht wird einem auch nicht, weil das spritzende Blut nicht in Farbe übertragen wird und dann sieht man das nicht.
Auch Jugendliche und Kinder können so recht schnell an die neue Weltordnung herangeführt werden und ihre Gegner (potentielle Feinde im späteren Arbeitsmarkt) bereits bekämpfen, bevor diese den Weg zur Schule überhaupt gefunden haben. Um in fremden Arbeitsbereichen tätig werden zu können, mussten allerdings Zugeständnisse in internationalen Arbeitsverträgen gemacht werden, so dass zum Beispiel nur ausgewachsene und bewaffnete Tali-Bunnys gejagt werden dürfen. Da man diesen feinen Unterschied oft nicht so gut erkennen kann, wird der Lohn nach einem Punktesystem errechnet, wobei die so im Wege des Kollateralschadens erlegten Frauen und Kinder nur wenige bis gar keine Punkte geben, also eine Arbeit die dann nicht so gut honoriert wird, aber gleichwohl befriedigend sein kann und ausserdem notwendig ist.
Die Profis machen diesen Job Fulltime (8 Stunden geregelter Arbeitstag) von irgendwelchen Bunkern oder Containern aus in der Wüste, auf weiträumigen Militärarealen in den USA. Haben Sie im Verlauf der Schicht genügend Tali-Bunny erlegt, fahren sie zufrieden, wie es sich für anständige Familienväter gehört, nachhause und erklären beim Abendessen ihren Kindern wie schön die Welt ist und wieviel Punkte Papa heute für den Weltfrieden geholt hat, dieweil sich die ersten Fliegen und weiteres Ungeziefer an die Beseitigung der Überreste seiner Arbeit im fernen Afghanistan oder im Irak machen.
Positive Begleiterscheinungen[<small>bearbeiten</small>]
Diese Technik führt zwangsläufig zur Anhebung der Lebenswerte. War früher, im konventionellen Krieg, ein Leben selten einen „Schuss Pulver” wert, kostet die Beseitigung pro Nase-Feind mit diesen Hightechwaffen ein kleines Vermögen, was schnell schon mal in den 5-stelligen Bereich gehen kann. Über diese Wertschätzung und erhöhte Aufmerksamkeit freut man sich in den betroffenen Gebieten natürlich sehr.
Nicht zuletzt deshalb bleibt diese Errungenschaft zu feiern, wird doch so eindrucksvoll verhindert, dass die Turbanträger mit Ihren Taschenmessern, AK-47 oder Bauchweggürteln den Weg zu uns finden und uns vor der eigenen Haustür bedrohen. Berufsgenossenschaften und Gewerkschaften sind sich einig, so sieht vernünftig durchgeknallte durchgestylte Arbeitssicherheit aus.
Hat gar nichts zu tun mit: Bunny-Jumping