News:2016-05-22 – Drohnen als politischer Machtfaktor
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Völlig ungeniert wird wieder vom Erfolg von amerikanischen Drohnenkriegern berichtet, die auf Befehl des Friedensnobelpreisgewinners Obama - in den Nachrichten wird verschämt das Wort „getötet haben“ verwendet.[1] Typische Wortwahl für eine objektive Berichterstattung. Juristisch ist es jedoch klassischer mehrfacher Auftragsmord. Getroffen hatte es – nein, das klingt jetzt zu schicksalhaft – getroffen wurde: Mullah Mansur der Achte, Talibahn-Fahrer in Pakistan. Wie hoch die Kollateralschäden sind, sprich: Wie viele seiner Frauen und Kinder oder völlig unbeteiligte Personen so ganz nebenbei mit gemeuchelt wurden, wird nicht genannt. (Zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein, wird eben „Pech gehabt“ genannt.)
Dafür wird aber fast jubelnd von den nun möglichen Friedensverhandlungen geträumt. Denn der Mullah hat seinem Zugbegleitpersonal verboten, in Friedensverhandlungen mit der pakistanischen Regierung einzutreten. Genau das machte dem Friedensnobelpreisgewinner so große Sorgen.
In zeitlichem Zusammenhang wird aber auch gesagt: „Einige Entwicklungen in der Türkei bereiten uns große Sorgen.“[2] Da sollten jetzt sofort die Alarmglocken klingeln. Ein Drohnenangriff auf Erdoğan ließe sich moralisch und juristisch genauso gut begründen wie auf Mullah Mansur. Zu seinem Glück nehmen ihn jetzt holländische Tierschützer in Schutz, indem sie ihn als Gorilla auf dem Affenfelsen „Europa“ darstellen.[3] Ja und Drohnenangriffe auf bedrohte Tierarten, das geht gar nicht! (Auch nicht unter Freunden.)
Referenzen:
[1] ↑ Auf Befehl Obamas Afghanischer Taliban-Chef Mullah Mansur getötet (N24 Nachrichten)