News:2016-07-13 – Goldene Lady verspricht Goldenes Zeitalter

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Es ist wohl dem populistischen Zeitgeist unserer Tage geschuldet, dass die Lady, die nun in Downing Street 10 einzieht, den Mund recht voll nimmt mit ihren Versprechen, deren Brechen ein Verbrechen wäre, zumindest in der Politik. Zum Glück sind Politiker ja immun, so dass sie für ihre üblichen Versprechensbrechensverbrechen keine ernsthafte Anklage fürchten müssen. Was Theresa May verspricht ist eine Ökonomie, die Allen dient. Sprich: Ein neues goldenes Zeitalter wie einst unter Elizabeth I., welche die spanische Armada versenken ließ, oder Königin Viktoria, die einst das Königreich vereinte mittels 1001 Viktoria-Denkmälern und ebensovielen ihrem geliebten Prinzgemahl Albert gewidmeten Stadthallen und Dorfgemeinschaftshäusern. Hält Elizabeth II. also noch eine Weile durch, kann ihr Theresa May auch noch ein goldenes Zeitalter liefern, sofern dies nicht als theresianisches Zeitalter in die Geschichte eingehen wird.

May verspricht, den von ihrem Vormieter, Parteikollegen und Vorgänger im Premierministeramt David Camelon verschuldeten, aber erfolgreich einem gewissen Europagegner namens Neidschelm Verarsch in die Schuhe geschobenen Brexit zu einer Erfolgsgeschichte zu machen. Wirtschaftsexperten sehen die einzige Überlebenschance des kommenden EU-unabhängigen Brexitanniens im erfolgreichen Aufbau einer potjemkinschen Fassade des Bankenzentrums City of London, um es als führendes Weltfinanzzentrum erstrahlen zu lassen. Als ersten Schritt könnten die britischen Banken dann der Welt die Rettung der maroden italienischen Banken vorgaukeln. Nach und nach würden daraufhin die ganzen Ex-EU-Partner Britanniens dort Schlange stehen und um Rettungsgeld betteln. Die ganze britenverlassene EU hinge dann am Tropf der britischen Banken. So ließe sich auch der Austritt Schottlands aus Großbritannien verhindern. Denn die Versuchung, dass die altehrwürdige Bank of Scotland das EU-Rettungsgeld mitdrucken dürfte wäre so verlockend, dass auch Oberschottin Nicola ẞtördжn schwach und nicht mehr mit Sympathie für Britannien geizen würde.

Gelingt es Theresa May, dieses politische Wembley-Tor zu schießen, wird ihr Ruhm als Goldene Lady gewiss bald den Ruhm der Eisernen Lady Margaret Thatcher überstrahlen. Letztere hat aber schon über sämtliche einschlägigen Séancen der britischen Insel, der Isle of Man und der Falklandinseln aus dem Jenseits verlauten lassen, dass sie entschiedenen Widerstand leisten wird, bis Theresa May freiwillig den Brexit über eine Kopfsteuer finanzieren und in die zweite Reihe zweitklassiger ehemaliger Premierminister wie Gordon Brown und John Major zurücktreten wird. Wir dürfen also gespannt sein, wie das heraufziehende Dauer-Duell von rostigem Eisen gegen glänzendes Gold alle künftigen Neuigkeiten von der Insel zu einer spannenden Telenovela in Form von Brennpunkt-Sendungen werden lässt, die das Fernseh-Abendprogramm bald so beliebt werden lässt wie einst die Zauberlehrlings-Saga Harry Potter.