Reichstag zu Regensburg
1653 bis 1654 veranstaltete der Kaiser einen Reichstag in Regensburg. Nach dem 30jährigen Krieg wollte er unter den zerstrittenen Kurhirschen für Gutwetter sorgen, jedoch machte ihm Mutter Courage einen Strich durch die Rechnung. Sie wollte wieder Krieg und hatte deshalb bei ihrer besten Freundin Frau Holle Regenwetter bestellt. Die Mehrheit der Kurhirsche schützte bei dem Wetter Erkältung vor und blieb zuhause, hatten sie sich doch gerade schlappe 30 Jahre lang bis aufs Messer gegenseitig bekämpft. So trafen sich nur 3 Kurhirsche, darunter der Kaiser, als Scherzherzog von Rösterreich selbst ein Kurhirsch, und die kurhirschliche Durchlaucht von der Kurpfalz Pfalz-Graf bei Rhein und die kurhirschliche Eminenz von Kurmainz, der Erz-Bischof. Für die Abstimmungen des Gremiums wurde daher erstmals Briefwahl nötig - kein Problem für Thurn und Taxis. Die Kurhirsche ließen sich von ihren Juristen überreden zu einem neuen Grundgesetz des heiligen Römischen Reiches deutscher Nation. Zum letzten Male spielten die Hirsche ihre ganze Macht aus und erklärten kurzerhand ihren 5 Jahre zuvor geschlossenen Friedensvertrag von Münster und Osnabrück zum neuen Grundgesetz. Den Juristen war das eine willkommene Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, mussten sie doch nun einen sehr speziellen Vertrag umdeuten zu einem allgemeinen Gesetz. Bis 1806 konnten sie Volk und Kaiser erfolgreich Durchblick vorgaukeln in Sachen Recht, das sie damit endgültig auf ihre Seite brachten und damit auch die Macht. Noch heute sind gut ein Viertel der Bundestagsabgeordneten Juristen, ein großes Stück vom Kuchen der Macht in Deutschland, abgeschnitten bereits 1654 beim Reichstag zu Regensburg.