Stubenhocker
Als Stubernhocker wird meist ein Kamel bezeichnet, das entweder sehr gelehrt oder sehr ruhig ist. Das gelehrte Kamel ist dann zum Beispiel Mathelehrer oder Philosoph. Es verkriecht sich in seinen Stall und liest Bücher, lernt neues oder denkt über verschiedene Dinge nach. Ein gelehrter Stubenhocker hat im Gegensatz zu dem ruhigen, langweiligen oder faulen Kamel etwas Sinnvolles zu tun.
Der Stubenhocker zweiter Art sitzt oft in seinem Stall, singt vor sich hin, frisst oder schläft. Ein zwar faules, aber gelehrtes Kamel hat meistens keine Lust mehr zu arbeiten. Es steht zwischen den beiden Stubenhockern und ist eine abgewandelte und gesonderte Form.
Ein gelehrter Stubenhocker hat meist eine Brille auf, ist gepflegt und hat stets ein Buch oder eine Schriftrolle bei sich. Ein ruhiges, langweiliges oder faules Kamel dagegen ist meist dreckig, von Parasiten zerfressen und sabbert vor sich hin.
Der gelehrte aber faule Stubenhocker hat meist eine Brille auf, ist gepflegt und hat dennoch Augenringe um die schon fast von selbst zufallenden Augen und daddelt vor sich hin. Wenn er will, kann er auch arbeiten. Das geht aber nicht lange gut, dann fängt er schon an zu sabbern und alsbald schnarcht er friedlich vor sich hin.
Und der Stubenhocker, den es heute gar nicht mehr gibt, war die lehnenlose Sitzgelegenheit Minderbemittelter in ihrer guten Wohnstube, weil man sich keine bessere leisten konnten. Heute nennt man die Dinger Sessel, sind spottbillig, gut gepolstert und bieten allen Stubenhockern hinreichend Komfort, ob gelehrt oder faul.