Sympathieorchester
Das Sympathieorchester besteht, wie der Name schon sagt, aus Instrumenten, denen man Sympathie entgegenbringt.
Da wäre zum einen der Kontrabass zu nennen, der immer schön behäbig und lustig spielt, sodass Kinder und Bären sich von ihm angezogen fühlen. Bestes Beispiel ist der Bär Balu, der gerne zu einem Kontrabass tanzt und singt. Dem Kontrabass ziemlich ähnlich ist das Fagott, dessen Töne dadurch entstehen, dass der Fagottspieler ganz tief Luft holt, dann die Luft anhält und so lange presst, bis ihm hinten ein Ton rauskommt.
Die Flöte (Untergattungen: Quark-, Pinoccio-, Block- oder Darmflöte) sorgt für mächtigen Wirbel in den höheren Lagen bis hinauf zur Galerie des Konzertsaals. Sie ist wichtig für all jene Kunstwerke, die künstlich den Tinnitus imitieren, damit der Hörer weiß, wann er sich die Ohren zuhalten muss.
Hinter den Flöten sitzen die Tröten und blasen ihnen genau ins Ohr. Das hat den Vorteil, dass die Flöten genau hören, was die Tröten blasen und ihre Lautstärke darauf abstimmen können, dann am wichtigsten ist immer, dass der schrillste Ton der lauteste ist.
Auch Rumsdidumms und Gonggggggs spielen im Sympathieorchester mit, in letzter Zeit wieder häufiger als früher, denn ohne Tschingg-Bumm gibt es keinen Täterätä, und das ist gut so.
Ganz vorne steht übrigens ein einsamer Pinguin und malt mit einem Stock Verkehrszeichen in die Luft. Diese dienen dazu, dass die Spieler immer genau wissen, wann sie links oder rechts abbiegen müssen, und wer Vorfahrt hat.
Was fehlt noch? Ach ja, die Streicher, die zuweilen auch ein eigenständiges Orchester bilden können, ohne den ganzen Anhang und so, was dann aber klingt, wie wenn jemand von Tuten und Blasen keine Ahnung hat. Also doch besser mit den anderen Kamelen zusammenspielen.
Einzige Ausnahme im Sympathieorchester bildet die Klarinette, die nicht dazu dient, Kamele zu unterhalten, sondern die Herde so schnell wie möglich aus dem Konzertsaal zu treiben. Daher hat sie einen bösartigen schwarzen Anstrich erhalten, und wenn man oben reinbläst, kommt unten was Schlimmes raus. Kamele verlassen in der Regel fluchtartig den Raum, sobald die Klarinette zu blöken anfängt. Aber das hat auch was Gutes, denn wie wüsste man sonst, dass das Konzert aus ist?
Es gibt noch schrecklich viele andere Instrumente, wie z. B. den Holzhobel, das Sag's-Ofon, die gemeine Drehschleuder, den Klopfer oder den Barra-Bass, aber die haben keinen Eingang in das Sympathieorchester gefunden, weil heute niemand mehr genau weiß, wie sie gespielt werden, und außerdem hat kein Schwein irgendwas für sie komponiert.
So, nun haben wir alle Instrumente des Sympathieorchesters kennengelernt, und sind wieder ein Stück schlauer.