Kamelobooks:Ölkrise/00001100: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 2. Mai 2011, 21:01 Uhr
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse
- Kapitel 00000000
- Kapitel 00000001
- Kapitel 00000010
- Kapitel 00000011
- Kapitel 00000100
- Kapitel 00000101
- Kapitel 00000110
- Kapitel 00000111
- Kapitel 00001000
- Kapitel 00001001
- Kapitel 00001010
- Kapitel 00001011
- Kapitel 00001100
- Kapitel 00001101
- Kapitel 00001110
- Kapitel 00001111
- entstehendes Kapitel
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Kapitel 00001100
Schon weit aus Kairo raus rief Heinz-Dieter auf einmal ganz entsetzt: „Halt!“. Sie schauten ihn fragend an und der Benzinschlucker rülpste beim Überqueren einer roten Hufgängerampel der kleinen Oase, die sei gerade durchhöckerten. Der Opek-Typ warf die Fußfesseln aus, fing die Hufe des Benzinschluckers ein, und alle fielen auf die Schnauze. „Was ist?", fragte Kamelopetra. „Ich hab was vergessen!“ – „Was denn?“, wurde nun auch der Opek-Typ neugierig. „Chefin, du erinnerst dich doch an die Befehlszäpfchen?“ – „Ja, natürlich, die Befehlszäpfchen!“ – „Ich habe die Fernsteuerung dafür noch in meiner Schreibtischschublade, und du musst irgendwo die Schlüsseldiskette dazu haben.“ – „Ja, ich habe sie mit Klebeband unter meinen Herrscherinnenschreibtisch geklebt, da findet sie niemand.“ – „Ich muss zurück, um diese Sachen zu holen!“ – „Moooooomentemal... Was meint ihr“, fragte nun der Opek-Agent. Kamelopetra holte weit aus:
- Heinz-Dieter ist ein verkanntes, unterbezahltes Genie. Er hat vor 4 Jahren als Systemadministrator der Zentralpyramide alle Abakusse miteinander mit Bindfäden vernetzt. So bekommt jeder Mitarbeiter automatisch die neuesten Rechenergebnisse auf seinen Persönlichen Rechen-Abakus (PRA). Diese Lösung war allerdings nur die zweite Wahl, die bessere Wahl war eigentlich das Befehlszäpfchen, das er entwickelt hatte. Der Betriebsrat hat seinen Einsatz allerdings aus ethischen Gründen verhindert. Jeder Mitarbeiter sollte so ein Ding eingepflanzt bekommen, und wenn dann jemand auf seinem Rechenschieber eine Rechnung anstellte, sollte die Bewegung von dem Zäpfchen auf die anderen Zäpfchen übertragen werden, und so die Rechnungen per synchronisierten Handbewegungen von einem Abakus auf den anderen übertragen werden.
„Tolle Idee!“ bemerkte der Agent. „Aber was nützt uns das jetzt, wenn sie nicht eingepflanzt wurden?“
- Kein Problem, wir haben in der Kantine alle Speisen mit einem Grippevirus infiziert, und dann hat unser Betriebsarzt zufälligerweise die Grippezäpfchen mit unseren Zäpfchen verwechselt ... Wir haben sie nur noch nicht aktiviert. Dazu brauchen wir die Fernbedienung und die Aktivierungsdiskette.
„Mit der Fernbedienung“, ergänzte Heinz-Dieter, „kann ich alle Mitarbeiter fernsteuern.“ – „Na dann los, nix wie zurück und den Krempel geholt!“, forderte der Agent. Sie gruben sich aus dem Staub aus, klopften sich gegenseitig ab, und gingen in einen Secondhandshop. Hier gabs wunderbare Blaumänner und blaue Schuhcrème. Das wurde gekauft, Heinz-Dieter schmierte sich Hände, Füße und Gesicht blau und schlüpfte in den Blaumann. „Perfekt!“, jubelte der Opek-Mann, „Er sieht aus wie ein Illuminat!“ In einer benachbarten Karawanserei liehen sie noch ein anonymes Kamel, Heinz Dieter schwang sich drauf und hoppelte damit zur Zentralpyramide. Auf dem Weg dorthin übte er noch das Rückwärtssprechen.
Die Iluminaten waren überall, der ganze Zentralpark war blau, überall wuselte es, aber in seiner Verkleidung kam er problemlos bis kurz vor den Haupteingang. Er parkte das anonyme Kamel auf dem Parkplatz und begab sich zum Haupteingang. Nein, das sah überhaupt nicht gut aus, sie hatten die Eingangstüren zugeklebt, und die arme Iris, wer weiß, wo sie nun gefangen gehalten wurde. Sicher versuchte man, aus ihr alle Zugangscodes herauszuquetschen. Er schwang sich also in den Spalt zwischen Zentralpyramide und Zentralpark, auf dem die Pyramide supraleitenderweise schwebte. Hoffentlich hielten das seine Zahnfüllungen aus! Er musste den Noteinstieg in der hochglanzpolierten Bodenfläche finden.
Wie er ihn gefunden hatte; daran erinnerte er sich einige Momente später nicht mehr, das supraleitende Feld und seine Zahnfüllungen hatten eine Erinnerungslücke geschaffen. Jedenfalls stand er jetzt im Kellergeschoss vor dem Aufzug. Ein Illuminant sprach ihn an „?erhaf guzfuA elloW“ – „ppuJ“, erwiderte er. Der Illuminat drückte den Knopf, der Aufzug kam, und Heinz-Dieter stieg ein. Er wollte in den 3. Stock, also musste er illuminisierend die Taste mit dem Schreibschrift-„E" drücken. Da kam er dann nach zwei Stunden auch an, denn Kinder hatten ihm einen Streich gespielt, und zuvor alle Tasten des Aufzugs gedrückt, nur die „E“ als allerletzte, so dass der Aufzug erstmal alle gedrücken Stockwerke abfuhr, so oft, wie die Tasten gedrückt worden waren. Und bei 534 Zwischenstockwerken war das eine ganze Menge. Dann stand er endlich vor seiner Bürotür. Er offnete. Darin traf er auf mehrere Illuminaten, die sich seine schönen Abakusse ansahen. Er musste sie irgendwie ablenken, damit er unbemerkt die Schublade öffnen konnte, um die Fernsteuerung in seinen Blaumann zu manövrieren. Er nahm ein Blatt Papier und schrieb „nedneW ettiB“ drauf, beidseitig. Das legte er den Illuminaten hin, und sie waren erst mal beschäftigt. Mit der Fernbedienung in der Hosentasche konnte er aus seinem Büro entwischen, und hastete die Nottreppe hinauf in die Chefetage. Seltsamerweise waren nun alle Türschilder in der richtigen Reihenfolge und er fand das Büro von Kamelopetra sofort. Die Illuminaten waren noch nicht in dieses Stockwerk vorgedrungen, so konnte er sich richtig Zeit lassen, um den Scheibtisch zu untersuchen. Er konnte dann aber schon von weitem die Diskette sehen: Da klebte sie unter der Tischplatte... Ein Glastisch!
Wieder zurück bei Kamelopetra und dem OPEK-Agenten, schwangen sie sich wieder auf den Benzinschlucker und fuhren in die geheime OPEK-Zentrale. Dort betrachtete der OPEK-Mann erstmal die Diskette und die Fernsteuerung. Sowas hatte er noch nicht gesehen! Sie lag da auf dem Ebenholztisch mit Elfenzahnintarsien und blinkte wie verrückt. Heinz-Dieter stellte einen Monitor daneben und schloss ihn an. Man konnte die Startmeldungen des hochfahrenden Pyramidal-Linux kaum beobachten, so schnell rauschten die durch! Es startete Kernemmodul um Kernelmodul, Dienst um Dienst, ohne Ende, Krypta-Routinen und und und... Dann kam endlich der Login-Prompt und Heinz-Dieter fing an zu tippen:
Welcome to Pyramidal-Linux-OS V 236.342.12.00a ------------------------------------------------------------------ $$ Login on HD-Remote: Heinz-Dieter $$ Password for Heinz-Dieter: ************************************ ****************************************************************** ****************************************************************** ****************************************************************** ****************************************************************** ****************************************************************** ****************************************************************** ****************************************************************** *********...
Nicht das jetzt hier jemand denkt, die '...' Punkte hinter den Sternen '***' gehören zum Passwort, der Leser dieses Romans kann sich also nicht in Heinz-Dieters Fernbedienung reinhacken, nein die Sterne verdecken nur die Eingabe des Passworts und die Regie dieses Romans hat beschlossen, diese Szene etwas zu verkürzen, daher die Punkte, die eine geradezu unendlich lange Reihe von Kleinbuchstaben, Großbuchstaben, Zahlen, Satzzeichen, Sonderzeichen, chinesischen und japanischen Zeichen, Hyroglyphen, Runen und sogar Sonderzeichen, deren Existenz selbst den Schriftexperten bisher verborgen geblieben ist, verstecken, denn der pedantisch die Sicherheistrichtlinien der Zentralpyramiden-Abacus-Administration, die er ja bekannterweise höchstpersönlich ist, und er muß ja Vorbild sein, ja also der seine eigene Sicherheitsrichtlinien aufs pedantischste Weise einhaltende Heinz-Dieter war nun schon seit zwei Stunden am Passwort tippen. Kamelopetra und der OPEK-Agent hatten sich schon einen Videofilm reingezogen und eine Runde abwechselnd in der Sauna und der Kühltruhe verbracht, um sich zu entspannen. Nun saßen sie wieder neben ihm, und dürstelten nach Kaffee. „Hat's Kaffee da?“, fragte die Chefin. Eine lange Pause ('...') „So ein Mist, ihr habt mich abgelenkt, jetzt habe ich mich vertippt!“, stöhnte Heinz-Dieter „Jetzt muss ich wieder von vorne anfangen.“ Kamelopatra und der Agent gingen noch ein paar Runden in die Sauna und die Tiefkühltruhe.
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