Pyramidenarchitektur: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 8. August 2011, 13:36 Uhr
Die Pyramidenarchitektur hat im Laufe der Jahrtausende eine erstaunliche Entwicklung durchlaufen. Hier folgt nun ein kleiner Überblick über die verschiedenen Bauformen und Stil-Epochen des klassischen und modernen Pyramidenbaus.
Ägyptische Pyramide
Der Klassiker unter den Pyramiden ist die schlichte ägyptischen Pyramide. Sie besticht durch ihren einfachen aber zeitlosen Aufbau in Pyramidenform. Durch eine quadratische Grundfläche ergibt sich eine gute Raumausnutzung. Durch die vierseitige Dachkonstruktion (die gleichzeitig auch als Seitenwand dient), ist eine komplette Abdeckung des Wohn- und Arbeitsbereiches als Schutz gegen Sonne oder Sandstürmen gewährleistet.
Die klassische Standardpyramide verfügt neben einer repräsentativen Außenansicht über mindestens eine Grabkammer, diverse Tunnel- und Schacht-Systeme, prächtig bemalte Zwischenkammern, Einbruchschutzsysteme und heutzutage meistens auch mehrere Souvenirstände. Als Nachteile der klassischen Bauform können der hohe Platzbedarf und die schrägen Außenwände gelten, an die kein IKEA-Regal passt.
Kamele sehen vor einer Pyramide übrigens echt klasse aus. Hinter einer Pyramide hingegen sieht man sie nicht.
Ägyptische Ferienhaus-Pyramide
Vom Habitus ansonsten mit der klassischen Pyramide vergleichbar, wurde bei diesem Modell auf die aufwendige Innenausstattung verzichtet. Außerdem verfügte diese Variante über ein Strohdach. Vor Feuer war sie dennoch geschützt, da man früher noch keine Feuerzeuge kannte. Die erschwingliche Leichtbaupyramide löste unter Normalkamelen einen regelrechten Bauboom aus. Da eine Pyramide jedoch aus nichts anderem als dem Dach besteht und Stroh im Laufe der Zeit verrottet, sind nur wenige Pyramiden - jene aus Stein - bis heute erhalten geblieben.
Griechische Pyramide
Die griechische Säulenpyramide ist eine Weiterentwicklung des ägyptischen Urtyps. Der eigentliche Pyramidenkörper wird hier nur noch als Dachkonstruktion benutzt. Der Wohn- Arbeits- und Schlafbereich befindet sich unterhalb des Daches, welches von mehreren Säulen auf Abstand von der Grundplatte gehalten wird. Zwar ist der Nachteil der schrägen Außenwände wirksam verhindert worden, allerdings stehen bei diesem Modell gar keine Außenwände zur Verfügung, was wiederum Probleme bei IKEA-Regalen mit sich bringen kann, falls diese an einer Wand befestigt werden müssen. Ein weiterer Nachteil der fehlenden Außenwände ist, dass mit einem ständigen Touristenstrom in dem Gebäude gerechnet werden muss, da eine abgeschlossene Eingangstür ohne angrenzende Wände nur einen geringen Effekt zeigt.
Nebenbei muss auch noch bemerkt werden, dass die griechische Pyramide selbst in der Luxusausstattung keine Grabkammer bietet. Damit ist sie z.B. als Frischhaltekammer für die mumifizierte Verwandtschaft denkbar ungeeignet. Das bekannteste Bauwerk aus dieser Ära ist der Apollotempel in Pompeji.
Chinesische Pyramide
Die fernöstliche Bauform wird chinesische Pyramide genannt. Sie verbindet die Vorteile der ägyptischen und griechischen Bauarten miteinander und bringt zusätzlich eine künstlerische Note hinzu. Die chinesische Pyramide hat einen ebenerdigen Wohn- und Schlafbereich mit geraden Außenwänden. Die Dachkonstruktion entspricht einer Stapelung von Plattpyramiden, deren Außenkanten schwungvoll nach oben gebogen sind und oftmals mit bunten Drachenköpfen verziert sind. Praktische Vorteile der gewagten Dacharchitektur konnten bisher noch nicht entdeckt werden. Es waren wohl ausschließlich ästhetische Gesichtspunkte, die zu diesen elegant geschwungenen Dächern verleitet hatten.
Da die Asiaten traditionell bei Wandkonstruktionen Papier verwenden, sieht es mit einem IKEA-Hängeregal bei dieser Pyramidenart auch denkbar schlecht aus.
Kunstepochen-Pyramiden
Bauformen, die später als die oben genannten Pyramidenarten entstanden sind, werden üblicherweise nach der zu dieser Zeit herrschenden Kunstepoche benannt.
- Romanik
- Die Romanik-Pyramide entspricht in ihrer komplexen Außenstruktur den zu dieser Zeit in Mode gekommenen Burgen und Schlössern in Europa. Ein gravierender Unterschied zu ihren mitteleuropäischen Vorbildern ist das völlige Fehlen eines Burggrabens. Da Pyramiden größtenteils in der Wüste gebaut wurden hatte sich schnell herausgestellt, dass ein gut gefüllter Wassergraben in einer trockenen und ausgedörrten Umgebung keine wirkliche Abschreckung bietet.
- Surrealismus
- Auch diese Kunstform hatte die Pyramidenarchitektur beeinflusst. Die wenigen entstandenen surrealistischen Pyramiden wurden aber nie längere Zeit bewohnt (wer möchte schon in einem schrägen Albtraum wohnen?) und sind inzwischen fast alle in Vergessenheit geraten.
- Dadaismus
- Selbst die kurze Kunstformepoche des Dadaismus hatte ihre Spuren bei den Pyramiden hinterlassen. Dada die meisten Entwürfe ziemlich gaga waren und durch ihre eigenwillige Bauform ein Bewohnen fast unmöglich gemacht wurde, stehen die wenigen gebauten Objekte zur Zeit leer.
- Kubismus
- Diese eher pragmatische Kunstepoche brachte neuen Schwung in den Pyramidenbau. Im Kubismus wurde den Pyramiden-Architekten im Prinzip völlig freie Hand gelassen. Sie konnten alle ihre Ideen einbringen - nur mussten sie bei der Umsetzung die kleine Einschränkung in Kauf nehmen, dass nur Winkel von exakt 90 Grad erlaubt waren. Durch diese gestalterische Freiheit inspiriert wurden hunderttausende von Pyramiden auf der ganzen Welt gebaut. Fast alle heutigen Großstädte wurden entscheidend von der kubistischen Pyramide geprägt.
Neuzeitliche Pyramiden
Neben der Kubismus-Pyramide, deren Bauform noch immer die heute Architektengeneration beeinflusst, haben sich auch neue Stilformen des Pyramidenbaus durchsetzten können. Als ihre wichtigste Vertreterin sei hier die Flachdachpyramide genannt. Sie wird besonders gerne von älteren Kamelen bewohnt, die das Treppensteigen und Schächte-Klettern gerne vermeiden wollen. Der größte Nachteil besteht im verhältnismäßig kleinen Wohnraum trotz ihrer enormen Grundfläche.
Eine weitere moderne Variante des Pyramidenbaus ist die Fertigbaupyramide. Sie wird komplett vorgefertigt, verpackt und kann (nach Erwerb eines passenden Stücks Wüste) in wenigen Stunden aufgebaut werden. Die Montage ist auch von Pyramiden-Laien zu bewerkstelligen, vorausgesetzt sie besitzen ein großzügiges Sortiment an Ersatzschrauben.
Was in den städtischen Randgebieten (und den noch wüsteren Wüstenrandgebieten) kein Problem darstellt, bereitet in den Ballungszentren immer mehr Sorgen: Der Mangel an Baugrundstücken. Als Antwort auf diese Herausforderung wurden Pyramiden entwickelt, die mehreren Bewohnen ausreichend Platz bieten, aber trotzdem noch das typische Pyramidenwohngefühl bieten. Zwei Bauarten mit besonders effektiver Raumausnutzung sind die Doppelpyramidenhälfte und die Mehrherdenpyramide.
Eine weitere aktuelle Pyramidenform ist die freizeitorientierte mobile Reisepyramide (z.B. der fahrbare Pyramidenanhänger und die indianische Tipi-Pyramide).
Siehe auch: Architektur
Siehe besser nicht: Pyromanenarchitektur
Siehe unbedingt: Pyramidenpfotos