Kamelobooks:Die heilige Kuh: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 3. Februar 2015, 20:45 Uhr
Heilige Kuh, ökumenische Ratsheilige, *1957 Kalkutta.
Jugend
Die Heilige Kuh, in Norddeutschland bekannter als Herrn Pastor sien Kauh, wurde in Mutter Teresas katholischem Ashram in Kalkutta geboren. Sie geriet unter Einfluß indischer Mathematiker der Kalkuttischen Kalkulationsschule im Rahmen des Kalkülkälberprogrammes zur Aufzucht von Kalkülkühen. In einem akamelischen Symposion der Universität Kamelkutta zum interkamelischen Entwicklungsprogramm "Indien wird Wüste" sorgte die Kuh für einen Eklat, indem sie das Podium stürmte, ein Schild "Indien muss Weide werden" hochhielt und dazu den Psalm 23 muhte, den mit den "grünen Auen". Im Publikum saß Claudia Roth und gründete später Die Grünen. Außerdem war Comic-Held Suppenmann aus USA dort und wollte für einen dritten Weg werben, nämlich Indien zum Suppenkontinent zu erklären und die Hindu-Vegetarier alle zu entveganisieren zu Genießern von Soljanka und Ochsenschwanzsuppe. Klar dass bei diesem Konzept die Steaks nach USA exportiert werden sollten und den Indern das Suppenfleisch bleiben sollte. Die heilige Kuh verjagte den Suppenhelden von der Bühne, noch bevor er sein mühsam legasthenisch verfasstes zerknülltes Redemanuskript glattgestrichen hatte.
Der Weg als Ziel
Zurück im Ashram wurde die Kuh von Mutter Teresa zur sofortigen Seligsprechung durch Johannes Paul II. vorgeschlagen. Gesagt, getan, zog es die selige Kuh nach Norddeutschland, um im Rahmen einer Studienreise saftiges Weideland, das man in Indien nur vom Hörensagen kennt, maulnah kennenzulernen. Doch zunächst brauchte der Ashram Geld und schickte die Kuh als Zugtier zur Abwrackwerft Alang. Einmal zog sie einen aus großer Tiefe geborgenen ziemlich rostigen Kahn dort an Land. Der Name des ziemlich großen Schiffes war kaum noch zu entziffern: Titanic. Als die Arbeiter mit den Schneidbrennern anrückten, zeigte die Kuh wieder ihren Schneid und vertrieb sie vom Strand. Die anderen Zugtiere der Werft wie Kamele und Klappergäule jubelten, und spontan besetzten sie das Schiffswrack. Die Kamele namen die Schweißbrenner in ihre geschickten Hufe und flickten damit im Schweiße ihres Angesichtes schweißend das riesige Loch im Rumpf des Ozeanriesen, bis sie davon neue Schwielen an den Sohlen hatten. Die Kuh muhte nur noch A Heu und los ging die große Fahrt des großen Schiffes. Ein zufällig am Strand von Alang urlaubender norddeutscher Pastor wurde beim Schwimmen durch die Bugwelle des Dampfers in den indischen Ozean hinausgetrieben und wurde von der Seligen Kuh gnädigerweise per Rettungsring gerettet. Es war der einzige Rettungsring an Bord, und die Kamelmannschaft machte sich einen Spaß daraus, dass jedes Kamel einmal absichtlich über Bord ging, um sich damit retten zu lassen. Wie immer bei der indischen Schifffahrt war der Weg das Ziel, so daß es kein Problem darstellte, den nackt aus dem Meer gefischten Herrn Pastor in seinem Heimathafen Dagebüll abzuliefern. Dabei strandete die Titanic vor Erreichen des Hafens im Wattenmeer. Die Vorräte an Bord waren auf ein paar unterwegs in Bremen eingekaufte Kakaosäcke geschrumpft. So beschloss die Mannschaft, das durch die Wattenmeer-Sandbank endlich wirklich unsinkbar gewordene Schiff zu verlassen. Bei der Abschieds-Bordparty zogen noch mal alle einander kräftig durch den Kakao. Der Pastor dankte allen, vor allem der seligen Kuh, die er dabei ganz platt ausdrücklich "mien Kauh" nannte. Sie verliebte sich denn augenblicklich in "ihren Pastor" und ward fortan evangelisch.
Heiligsprechung
Der Pfarrer meldete seiner Bischöfin die auf der Fahrt vollbrachten Wunder der Kuh, seine Rettung und die all der Kamele. Der Heiligsprechung durch den Kapst kam die evangelische Kirche zuvor durch ihre allererste offizielle Heiligsprechung überhaupt, die zwar überhaupt Nichts bedeutet im Vergleich zu den inoffiziellen evangelischen Heiligen Martin Luther, Johann Sebastian Lutherbach und Martin Luther King. Aber es gibt seitdem in Deutschland ganz offiziell eine heilige Kuh. Und das bekannte Lied von Herrn Pastor sien Kauh ist das Original-Seemannslied der letzten Mannschaft der Titanic.
Die heilige Kuh dankte der evangelischen wie der katholischen Kirche gleichermaßen durch Gründung der ersten kirchlichen Dritte Welt-Läden. Herrn Pastor sien Kauh zu Ehre werden sie an der Waterkant nur Kauhfladen genannt. Und in der Tat kann man dort unter anderem als öko-logisches Heizmaterial getrocknete Kauhfladen erwerben, importiert aus Indien, wo es nämlich heilige Kühe schon länger sogar im Plural gibt, allerdings im Kontext einer anderen Religion. Angesichts schwindender Mitgliederzahlen der Kirchen ist der Geldsegen aus den Läden für sie unverzichtbar geworden, dank der perfekten Kalkulation der Kalkülkuh aus Kalkutta. So eine kann echt nur der liebe Gott geschickt haben.
Die weise Kuh
Die Heilige Kuh ist bis heute die Einzige der Christenheit, und somit auch deren Jüngste, obwohl sie als Kuh nicht mehr die Jüngste ist. Bewundernswert ist, dass sie zum Grasen immer im nur dichten Küstennebel rausgeht an den Deich. Zum Einen, weil sie nicht die sprichwörtlich geschlachtete heilige Kuh sein möchte, zum Anderen, weil sie im hellen Sonnenschein vielleicht wie ein jugendliches goldenes Kalb glitzern würde. Sie möchte nicht, dass um sie getanzt wird, sondern möchte selber tanzen, am liebsten Tango mit dem neuen smarten Kapst aus Buenos Aires, oder wenigstens einen Walzer mit André Rieu. Und Solo auf der Weide tanzen aus purer Lebensfreude? Dazu ist sie viel zu weise, den dann würde sie wohl wegen Rinderwahn eingeschläfert.