Demokratie

Die Demokratie ist eine Staatsform, in der man jedes Kamel wählen kann und bedeutet wörtlich übersetzt Herrschaft des Volkes, wird jedoch von Volksfeinden aufrechterhalten, die behaupten das Volk sei dümmlich. Siehe dazu volksdümmlich. Sie existiert allerdings nur auf Demos, die vor jedem Walfang neu verschleudert werden. Wer das beste Demo hat, bekommt die Kratie dafür. Die Demokratie ist der Beweis dafür, dass eine Summe von Nullen eine gefährliche Zahl ergibt. Galt sie in Ihren Anfängen als zartes Pflänzchen, so hat sie sich inzwischen zur wuchernden Demokratur gemausert und hat das Potential im Rahmen der ZU-Staatsreformen die Völker komplett zu überwuchern und ein echter Demokraturdschungel zu werden.

Entstehungsgeschichte der Demokratie

Erfunden wurde die Demokratie von den Griechen, insbösondere von den Athenern. Die Griechen waren es ja gewöhnt immer das zu tun, was der Chef auf der Akropolis sagte. Aber eines Tages befahl der Chef, dass sie alle nackt im Fußballspiel gegen Eritrea (ein Land bei Ägypten) antreten sollten. Die Griechen fanden es gemein und verlangten eine Volksabstimmung. Der Chef wurde wütend und drohte sie alle auf gut griechisch in den Hintern... Da brachten die Athener den Chef ganz einfach um (das nennt man übrigens Tyrannenmord) und gilt als erster geschichtlich verzeichneter "demokraticher Akt". Aber auch die Volksverführer haben dazugelernt und lassen sich heute nicht so einfach mehr entsorgen.

Funktionsweise und Arten der Demokratie >>> Heute!

Grundlegendes Anschauungsmaterial zum Thema und Beispiele zur Funktionsweise der Demokratie ist unter Kabinett zu finden – Achtung, Demokratie ist für Minderhährige nicht geeignet, deshalb erst ab 18!

In der Praxis trifft man auf folgende Formen der Demokratie:

1. Die indirekte Demokratie: Man wählt Oberkamele, die möglichst wenig Unsinn machen, was gemeinhin als die angenehmste Form gilt.
2. Die direkte Demokratie: Man wählt beliebige Oberkamele und demonstriert dann gegen alles, was sie machen wollen, in der Regel verursacht durch die Wahlversprechen, an die sich kaum ein Politiker mehr erinnern kann, sobald er gewählt ist.
3. Die letharge Demokratie: Dabei können die Kamele in festen, mehrjährigen Zeitabständen simple schwarze Kreuze auf sogenannte Wahlzettel malen die in etwa den Charakter eines Orakels haben. Diese schwarzen Kreuzchen beinhalten dann den kompletten Willen des Volkes, deren Sorgen und Nöte und natürlich auch die geballte Volksmeinung. Mit diesem Orakel ist dann alles gesagt und bereits getan. Hernach wird abgewartet, was die "Herrschaft" übers Volk hereinbrechen lässt. Dies ist im eigentlichen Sinne die modernste und verbreitetste Form von Demokratie.

Nachfolgend die Darstellung der heute praktizierten, vereinfachten Form von Demokratie, die in solcher Ausprägung schon in der Steinzeit hätte stattfinden können. Zunächst die Wunschankreuzliste zur Bedarfsermittlung:

Bitte ankreuzen:

O ja – O nein | Wollt Ihr sichere Renten?

O ja – O nein | Wollt Ihr mehr Kinderspielplätze?

O ja – O nein | Wollt Ihr mehr Lohn?

O ja – O nein | Wollt Ihr mehr fremde Kamele im Stall?

O ja – O nein | Wollt Ihr die Erhöhung der Politikerbezüge? Schon beschlossen!

O ja – O nein | Wollt Ihr die Erdnüsse gesalzen oder ungesalzen?

O ja – O nein | Wollt Ihr die Abschaffung der Steuern?

O ja – O nein | Wollt Ihr über eine vernünftige Verfassung abstimmen? Wäre zu riskant, könnte ungewollte Resultate bringen!

O ja – O nein | Wollt Ihr die Erhöhung der Abgaben?

O ja – O nein | Wollt Ihr den totalen Krieg mit dem Terror?

O ja – O nein | Wollt Ihr euch nicht endlich verabschieden?

O ja – O nein | >>> DAS IST NUR EIN BRUCHTEIL DER LISTE UM DIE ES GEHT!

Da die Stimmzettel aber nicht beliebig gemäß der vorstehenden Wunschliste verlängert werden können, weil dies nicht der DIN 0815 sowie den Richtlinien des Walgesetzes entspricht und die zu Wählenden sich das sowieso nicht merken können, kommt dann jeweils die normierte Ausführung zum Tragen, die wie folgt aussieht:

Bitte ankreuzen:

O ja – O nein | Ich will Kamel 01 als Chef

O ja – O nein | Ich will Kamel 02 als Chef

O ja – O nein | Ich will Kamel 03 als Chef

Die ursächlich angestrebten Ziele stehen dann auch auf keinem Zettel mehr, dementsprechend sind die heutigen Resultate der Demokratie. Letzteres reicht aber zur Legitimation und Abbildung des Volkswillens vollends aus, nennt sich dann Stimmabgabe und größtmögliche Volksbeteiligung, endet dann in der oben erwähnten Lethargie, bis zum nächsten Walfanggang.

Demokratie als verkappter Religionsersatz?

Die Demokratie steht nicht wirklich im Gegensatz zur Deokratie, wo der Glaube vorherrscht, dass irgend ein Gott dann schon nach dem und den Rechten schaut. Natürlich fehlt ihr auch das wichtige Instrument der Inquisition nicht, nur wird es heute fortschrittlicher praktiziert und die vermittelten Qualen dürfen nicht mehr öffentlich zur Schau gestellt werden.

Die Trennung von Staat und Kirche wurde entgegen anderslautenden Behauptungen nie wirklich vollzogen. Zwar spielt der altbekannte und "Der eine Gott" beim Regieren wirklich keine Rolle mehr, man hat sich auf einen sichtbaren Gott verlegt, den Mammon, früher auch ganz profan als "Goldenes Kalb" bekannt. Eine offene Anbetung ist nicht so angesagt, aber seine Werke sind an allen Ecken und Kanten zu sehen. Letztendlich sind es auch seine Messdiener, die den Mächtigen die nötigen Handlungen soufflieren, die erforderlich sind um den Machtapparat im Gang und Mammon am Leben zu erhalten. Da der Mammon sich bei der Stimmabgabe immer fern hält, hat er eben auch zwischendurch noch etwas zu sagen, wohingegen das Volk bekanntlich mit der Stimmabgabe über keinerlei Ausdrucksmöglichkeit mehr verfügt und damit seinen Politikern nicht mehr hilfreich zur Seite stehen kann … es muss einfach dran glauben.

Pervertierte Demokratie

Nun ja, da haben wir eben die freien Bürger, die immer fleißig wählen gehen, nach den zuvor beschriebenen Grundsätzen. Rein theoretisch sind nun alle gleich. In der Praxis kommt es aber dann oftmals zu folgenden kleinen Unbegreiflichkeiten. Da gehen einige, manchmal auch viele Tausend auf die Straße und demonstrieren, wie es so üblich ist. Dann gibt es da andere, die eigentlich gleich sind, die werden dafür bezahlt diese Herde ruhig zu halten und zu beaufsichtigen. Notfalls dürfen die Bezahlten dann auch die anderen schon mal verprügeln … hier bekommt dann das Volk seine eigene Macht zu spüren. Auch wenn es in einigen wenigen Fällen berechtigt sein mag, werden leider immer wieder viele gutwillige Kamele mitverprügelt, was dann zwar nicht beabsichtigt war, aber leider nicht zu vermeiden war. Eigentlich wollen die Staatsknüppel auch nicht wirklich prügeln und fühlen sich manchmal eher den Verprügelten näher als dem Staatsapparat, aber wenn sie auf Befehl eben nicht prügeln, dann könnten sie ihren Job verlieren und wären danach Hartz IV Bezieher, also prügeln sie. Tja, und Diejenigen, die die Gesetze dafür machen, das sind die, die mittels der Kreuzchen an die Macht gekommen sind und sich Volkes Stimme unter den Nagel gerissen haben. Wenn sich also das Volk gegenseitig verprügelt, muss das wohl auch Demokratie sein und Volkes Wille dazu? Seltsame Staatsform und seltsame Auffassung zur Staatsraison.

Exportschlager Demokratie

War man nach den ersten blutigen Anfängen der Demokratie der Überzeugung, diese würde sich von alleine auf sanfte Art und Weise durchsetzen, geht man aufgrund der neueren Erkenntnisse hinsichtlich der Wertigkeit und Vermarktbarkeit dieses Gutes wider die guten alten Wege. Sie wurde gerade in letzter Zeit eines der wichtigsten Exportgüter der USA. Mit und nach jahrzehntelangen Werbefeldzügen wurde der Boden für dieses Produkt bereitet und der entsprechende Bedarf ausgelöst. Die ersten Feldzüge waren streckenweise noch etwas holprig, weil zuviel unansehnliche verbrannte Erde zurückblieb, aber die Neuordnung der Bedarfsweckung hat hier jetzt Wunder gewirkt. Die Erfindung des Terrorismus sorgt jetzt für die explosionsartige Verbreitung der Demokratie und ihrer Werte. Gerade die Hüter der Werte haben sich nunmehr entschlossen solches auch mit Waffengewalt zu etablieren und bemühen sich diese Tugend jetzt als besonders demokratisch anerkannt zu bekommen.

In neuerer Zeit hat sich das Oberkamel als würdiger Nachfolger der Athener erwiesen, da es geschworen hatte, die Demokratie, Frieden und Freiheit als Bonuspack über die ganze Welt zu verbreiten. Klar ist natürlich, dass auch andere Nationen sich diesen Markt nicht entgehen lassen wollen. So wird derzeit recht konsortial die Demokratie in den Irak geliefert, weitere Zielgebiete sind in Vorbereitung.

Demokratie und Zukunft

Rein theoretisch hätten wir die Gelegenheit eine wahre Onlinedemokratie zu machen, viel Mehr Meinungen und auch einen breiteren Konsens unter den Kamelen zu finden. Das ist aber von einigen wenigen nicht wirklich gewollt (man minkelt das dies auch die Gewählten sind, neben den Managertieren), die lieber die altbewährten Formen pflegen, bieten diese doch erheblich mehr Aussicht auf Profit und steigert auch die Volksausbeute. Würden sich die Kamele einfach einen Staat bauen, der die Bedürfnisse der tatsächlichen Mehrheit trifft und nicht nur den Bonzernen die Taschen füllt, was wäre das für ein Leben? Aber da muss Kamel wohl noch einiges erleiden bis dieser Zustand erreicht wird. Solange wird es bei dem simplen X am Waltag bleiben … schade …

 Siehe auch:  Griechenland | USA
 Siehe besser nicht:  Diskrete Kamelokratie