Kaderloth
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Lange Zeit kannte den Begriff noch überhaupt kein Kamel. Seit der Wende jedoch, also der vom 2. zum 3. Jahrtausend nach K.v.N, hat sich der Ausdruck „Kaderloth“ durch sämtliche Boulevardmedien hochgeschlafen bis hinein in das gemeine Oberstübchen sämtlicher TV-glotzenden Couch-Höcker und regt seither auf mannigfaltige Weise die Fantasie an, auch wenn das Ursprungsobjekt diesen Namens längst vergessen ist. Heute umfasst die Bedeutung von Kaderloth einen breiten Katalog. Hier werden die aller-irrelevantesten Auszüge ausgezogen:
Kaderloth bezeichnet
- einen bayrischen Ausdruck des Erstaunens: „Kaderloth ned no amol!“, siehe Kaderloth (bayrisch).
- einen Jugendsprach-Begriff der Bewunderung: „Krass Digger, voll kaderloth!“, siehe Kaderloth (Jugendsprache).
- …aber auch einen abfälligen Jugendsprach-Begriff, der sich nur unzureichend übersetzen lässt und am ehesten mit „begriffsstutzig“, „unmodern“ oder „nicht angesagt“ umschrieben ist: „Alder, Du bist so kaderloth ey, nerv nich rum, hau ab!“, siehe Kaderloth (Jugendsprache).
- in der Alltagssprache eine Person, der – die Bedeutung variiert regional – allerhöchste Bewunderung bzw. größtmögliche Verachtung entgegengebracht wird: „Der ist ein echter Kaderloth!“ Auch die Steigerungsform ist anzutreffen: „Du Vollkaderloth!“, siehe Kaderloth (Person).
- eine Zustandsbeschreibung für etwas ansonsten Unbeschreibliches bzw. Unaussprechliches, das – je nach Betonung – zutiefst negativ oder absolut positiv erlebt wird: „Die Lage vor Ort war derart kaderloth – wir haben den Urlaub sofort abgebrochen / verlängert!“, siehe Kaderloth (Zustand).
- einen Begriff aus der Mathematik, der das Verhältnis zweier ganzzahliger, nicht-trivialer und kongruenter Funktionen zueinander bezeichnet: „Gegeben seien die Funktionen f (x) und g (y). f (x) verhält sich kaderloth zu g (y), wenn gilt: …“ (analog: „g (y) verhält sich umgekehrt kaderloth zu f (x), wenn gilt: …“), siehe Kaderloth (Mathematik).
- einen Gegenstand zur Messung der Tiefe einer taktischen Aufstellung im Mannschaftssport: Der Trainer setzte das Kaderloth an und stellte fest, dass sein Kader noch nicht tief genug stand. Daraufhin wechselte er noch einen Verteidiger ein, siehe Kaderloth (Sport).
- den Fußballkader von [], siehe Kader Loth' (mein Verein).
- als Verbalform „kaderlothen“ eine grausame Strafe, mit der meuternde Matrosen im Mittelalter bedacht wurden: „Der Verräther wurde dreymal kaderlothet, sodann seyne Überreste dem Seegethier zum Fraße vorgeworfen.“, siehe Kaderlothen (Seefahrt).
- eine Ortschaft in der Nähe von Kamelloth. Sie soll auch in der Artussage keine Rolle gespielt haben, siehe Kaderloth (Drecksnest).
- einen sächsischen Kater mit biblischem Namen, siehe Kater Lot.
- die Falschschreibung von „Kabellos“ oder sogar „Kinderlos“, dies ist dann aber schon sehr weit hergeholt, siehe Kaderloth (Suffschreibung).
- in der substantivierten Form „Kaderlothik“ die Wissenschaft der Beeinflussung von Körperproportionen durch Polysiloxane („Silikonimplantate“), siehe Kaderlothik (Witzenschaft).
- in der Adjektivform „kaderlothisch“ eine religiöse Ausrichtung, nach der sich die Größe Gottes in der Weite des Kleidausschnittes versinnbildlicht, siehe Kaderlothische Kirche.
Nicht zu verwechseln mit: Kader Loth (Tittenmonster, B- C- D- DD- E-Promi, Botox-Silikon-Chimäre)